Sport kompakt:Leverkusen bekräftigt: Vidal nicht zu Bayern

Rekordmeister FC Bayern muss wohl auf geplanten Zugang verzichten, Totilas gewinnt wieder, jüngster Weltmeister von 1954 gestorben, der Nordire Rory McIlroy deklassiert bei den US Open die Golf-Elite. Sport kompakt

Fußball-Rekordmeister Bayern München muss die Hoffnungen auf einen Transfer des chilenischen Mittelfeldstars Arturo Vidal vom Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen wohl begraben. "Die Diskussion um Bayern München interessiert uns nicht. Wenn Arturo Vidal wechselt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann wird er nicht in Deutschland wechseln. Er hat bis zum 30. Juni 2012 bei uns einen Vertrag und wir beabsichtigen, den Vertrag noch zu verlängern", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser im Sport1-Interview. Der Südamerikaner Vidal wollte seinem Trainer Jupp Heynckes zum FC Bayern folgen. Holzhäuser meinte angesprochen auf eine finanzielle Schmerzgrenze im Transferpoker um Vidal: "Natürlich gibt es immer einen Betrag, bei dem man betriebswirtschaftlich bedingt nachdenken muss, ob man einen Spieler abgibt. Dies gilt jedoch nicht für Deutschland, daher wird er innerhalb des Landes nicht wechseln, sondern definitiv bei uns bleiben." Sportchef Rudi Völler stimmte ein: "Da können Bayern, Dortmund, Schalke oder Bremen bieten, was sie wollen."

Deutsche Nationalmannschaft 1956

Ulrich Biesinger, bei einem seiner sieben Länderspiele 1956. 

(Foto: imago)

Matthias Rath und Totilas haben bei den deutschen Dressur-Meisterschaften ihren zweiten Titel gewonnen. Der 26-Jährige aus Kronberg im Taunus setzte sich am Sonntag in Balve im Sattel des teuersten Dressurpferdes der Welt auch in der Kür durch, nachdem er am Vortag bereits im Grand Prix Special gesiegt hatte. Das Paar gewann vor rund 2500 Zuschauern trotz kleinerer Fehler mit 85,550 Prozentpunkten. Zweiter wurde Christoph Koschel aus Hagen bei Osnabrück mit Donnperignon (82,450) vor Isabell Werth aus Rheinberg mit El Santo (82,400). Für Rath war es der insgesamt vierte deutsche Meister-Titel.

Der 54er-Fußball-Weltmeister Ulrich Biesinger ist am Samstag im Alter von 77 Jahren gestorben. Dies teilte sein Ex-Klub FC Augsburg am Sonntag mit. Der Augsburger hinterlässt Frau Elfriede, mit der er seit 1956 verheiratet war. Biesinger gehörte bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz zum deutschen Aufgebot, kam allerdings im Team von Bundestrainer Sepp Herberger bei der WM wie drei weitere Spieler des Kaders nicht zum Einsatz. Biesinger bestritt sieben Länderspiele zwischen 1954 und 1958 für Deutschland. Der am 6. August 1933 geborene Augsburger war der jüngste im WM-Team 1954. Heute leben aus dem Kader noch Horst Eckel, Ottmar Walter und Hans Schäfer.

Der VfL Wolfsburg ist erstmals deutscher Meister der A-Junioren. Zwei Jahre nach den Bundesliga-Profis sicherte sich der Fußball-Nachwuchs der Niedersachsen durch ein 4:2 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern den Titel. Im U-19-Endspiel nutzten die jungen "Wölfe" am Sonntag ihren Heimvorteil vor 7150 Fans konsequent und feierten vor allem dank des dreifachen Torschützen Kevin Scheidhauer einen viel umjubelten Favoritensieg. Der frühere U 17-Europameister Scheidhauer brachte die Gastgeber nach elf Minuten in Führung. Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Scheidhauer (55./73.) und Akaki Gogia (78.) für das Team von Wolfsburgs Trainer Stephan Schmidt trafen. Die Lauterer hielten durch Nils Rattke (59.) und Jan-Lucas Dorow (74.) zweimal dagegen. Zum Ausgleich reichte es für die Pfälzer aber nicht.

Nur ein Wunder kann die deutschen Volleyballer vor dem erneut frühen Aus in der Weltliga bewahren. Einen Tag nach dem 3:2-Erfolg gegen Bulgarien unterlag die Auswahl von Bundestrainer Raúl Lozano am Sonntag in Bremen dem Weltranglisten-Siebten mit 1:3 (24:26, 22:25, 25:20, 23:25) und verlor im Kampf um den ersehnten erstmaligen Sprung zur Weltliga-Endrunde wohl schon entscheidend an Boden. Damit stehen die Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Wettbewerb der weltbesten Nationalteams auch im achten Anlauf vor dem Vorrunden-Aus.

Trotz einer erneut ordentlichen Vorstellung sind die deutschen Basketballerinnen bei der Europameisterschaft vorzeitig gescheitert. Das Team von Bundestrainer Bastian Wernthaler verlor am Sonntagabend in Kattowitz gegen Gastgeber Polen mit 60:75 (30:30) und kassierte damit nach dem 69:79 (27:39) zum Auftakt gegen Spanien die zweite Niederlage. Im abschließenden Vorrundenspiel gegen das noch ungeschlagene Team von Montenegro hat die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) an diesem Montag (12.30 Uhr) keine Chance mehr, in die Zwischenrunde einzuziehen. Gegen die Polinnen war erneut Romy Bär mit 13 Punkten beste Werferin im deutschen Team. Die Entscheidung gegen Deutschland fiel im dritten Viertel. Nach einem 30:30 zur Pause zog Polen nach dem Seitenwechsel auf neun Punkte davon und ließ sich die Führung in den abschließenden zehn Minuten nicht mehr nehmen. Bundestrainer Wernthaler war nach dem Aus zwar enttäuscht, sagte aber: "Man muss den gesamten Sommer betrachten, in dem wir sehr viel erreicht haben."

Fußball-Pokalsieger Schalke 04 hat den Vertrag mit Ausnahmetalent Julian Draxler vorzeitig um zwei Jahre bis 2016 verlängert. Das gab Sportvorstand Horst Heldt am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung des Bundesligisten bekannt. Der 17-jährige Draxler spielt seit zehn Jahren für Schalke 04. In der Bundesliga stand der Mittelfeldspieler in der abgelaufenen Saison 15 Mal auf dem Platz und erzielte einen Treffer. Im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs schoss Draxler die Königsblauen in der Verlängerung zum 3:2-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg.

Claudio Pizarro verletzt

Claudio Pizarro vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen muss auf seine Teilnahme an der Südamerika-Meisterschaft verzichten. Der 32 Jahre alte Stürmer zog sich in einem Trainingsspiel der peruanischen Nationalmannschaft gegen eine U17-Auswahl des Klubs Sporting Cristal einen Innenbandriss im rechten Knie zu. Das ergaben erste Untersuchungen. Pizarro fällt damit sechs Wochen aus und steht bei der 43. Copa America vom 1. bis 24. Juli in Argentinien nicht zur Verfügung. "Nach dieser Diagnose wird er dort ganz sicher nicht zum Einsatz kommen. Auch zum Trainingsauftakt wird er voraussichtlich fehlen", sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs. Pizarro, mit 142 Toren erfolgreichster ausländischer Torschütze in der Bundesliga, erlitt die Verletzung bei einem Pressschlag. Nach gut drei Jahren Pause hatte der Stürmer erst im März 2011 sein Comeback in der Nationalmannschaft Perus gegeben. Er wurde von Trainer Sergio Markarian wieder ins Aufgebot zurückgeholt, nachdem er im November 2007 nach dem Länderspiel gegen Brasilien vom Verband suspendiert worden war.

Fußball-Zweitligist Eintracht Frankfurt hat offenbar Verstärkung für den Angriff gefunden: Die Hessen haben nach Informationen von bild.de den österreichischen Stürmer Erwin Hoffer vom SSC Neapel verpflichtet. Die Ablöse soll 1,5 Millionen Euro betragen. Der 24-jährige Hoffer war in der vergangenen Saison an Bundesligist 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, war dort aber trotz seiner fünf Saisontore nie über die Rolle des Jokers hinausgekommen. Die Eintracht wollte den Transfer auf SID-Anfrage am Freitagabend noch nicht bestätigen, verwies aber auf eine Pressekonferenz am Sonntag um 15 Uhr in Frankfurt. Dort wird Manager Bruno Hübner definitiv einen Neuzugang präsentieren. Unterdessen sprach Trainer Armin Veh ein Machtwort in Sachen Pirmin Schwegler. Der Schweizer Nationalspieler hatte trotz Vertrags bis 2012 Wechselabsichten geäußert, soll nun aber definitiv mit der Eintracht in die 2. Liga gehen. "Er wird bei der Eintracht bleiben. Wenn man etwas sagt, dann muss man das auch durchziehen. Und wenn ich sage, Schwegler bleibt hier, dann bleibt er auch", sagte Veh.

Die an Nummer sechs gesetzte Französin Marion Bartoli hat das mit 618.000 Dollar dotierte Tennis-Turnier im englischen Eastburne gewonnen. Die 26-Jährige besiegte die Tschechin Petra Kvitova (Nr. 5) im Endspiel mit 6:1, 4:6 und 7:5. Für Bartoli war es der sechste Sieg in einem WTA-Turnier und der erste in diesem Jahr. Erst am Mittag hatte Bartoli das wegen Regens verschobene Halbfinale gegen Samantha Stosur (Australien) 6:3, 6:1 für sich entschieden.

Stabhochspringerin Martina Strutz setzt ihren Höhenflug fort. Die nur 1,60 m große Schwerinerin steigerte sich am Samstag bei den Landesmeisterschaften von Mecklenburg-Vorpommern in Neubrandenburg auf 4,70 m und Platz vier in der Welt. Die 29-Jährige schraubte ihre Freiluft-Bestmarke in diesem Jahr um 20 Zentimeter in die Höhe. Erst vor einer Woche hatte Martina Strutz in Göteborg erstmals 4,60 m geschafft. Höher sprangen 2011 nur zwei andere: Polens Weltmeisterin Anna Rogowska siegte am Samstag bei der Team-EM in Stockholm mit 4,75 m vor der höhengleichen EM-Zweiten Silke Spiegelburg aus Leverkusen, 4,70 m schaffte vor Strutz nur Brasiliens Hallen-Weltmeisterin Fabiana Murer. Die WM-Norm erfüllte auch Kristina Gadschiew (Zweibrücken) mit 4,55 m bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Trier.

Titelverteidiger Mexiko und Honduras haben sich als erste Teams für das Halbfinale des Turniers um den Gold Cup qualifiziert. Die Mexikaner gewannen am Samstagabend (Ortszeit) in East Rutherford gegen Guatemala mit 2:1. In der Vorschlussrunde der Fußball-Meisterschaft von Nord- und Mittelamerika treffen sie am Mittwoch in Houston auf Honduras, das sein Viertelfinale gegen Costa Rica mit 4:2 im Elfmeterschießen gewann. Javier Hernandez von Manchester United schoss die Mexikaner mit seinem Tor in der 66. Minute ins Semifinale. Aldo de Nigris hatte drei Minuten nach der Pause die Führung für Guatemala durch Carlos Ruiz ausgeglichen. Im Duell zwischen Honduras und Costa Rica stand es nach 120 Minuten 1:1. Der honduranische Torhüter Noel Valladares parierte in der 75. Minute einen Strafstoß von Saborio und bewahrte seine Mannschaft damit vor dem drohenden Aus.

Der FC Granada kehrt nach 35 Jahren in die erste spanische Fußball-Liga zurück. Den Andalusiern reichte im Play-off-Rückspiel beim FC Elche ein 1:1 (1:0) zum Aufstieg in die Primera Division. Im Hinspiel war Granada, das vor sechs Jahren noch viertklassig spielte, nicht über ein 0:0 hinaus gekommen. Zuvor hatten bereits Betis Sevilla und Rayo Vallecano den Aufstieg in die erste spanische Liga geschafft.

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