Sport kompakt:In der sechsten Minute der Nachspielzeit

Manchester United besiegt Manchester City in einem spektakulären Derby mit 4:3, Ballack trifft für Chelsea, Sampdoria überholt Juve, und Valverde gewinnt die Vuelta.

Michael Owen hat den englischen Meister Manchester United in einem Fußball-Spektakel zum Sieg geschossen. Im 152. Stadtderby gegen den bis dahin ungeschlagenen Rivalen Manchester City sorgte der Nationalstürmer in der sechsten Minute der Nachspielzeit für das Siegtor zum 4:3 (1:1). Der Rekordmeister übernahm mit 15 Punkten zumindest bis Sonntagabend die Tabellenführung in der Premier League. Michael Ballack setzte die Siegesserie mit dem FC Chelsea fortg und behauptete die Tabellenführung souverän. Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erzielte beim 3:0 (1:0)-Erfolg im Londoner Derby gegen Tottenham Hotspur in der 58. Minute seinen dritten Saisontreffer. Ashley Cole (32. Minute) und Didier Drogba (63.) steuerten die weiteren Tore für Chelsea bei.le FC Liverpool feierte bereits am Samstag mit dem 3:2 (2:2) bei West Ham United den dritten Sieg in Folge und etablierte sich in der Spitzengruppe.

Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat seine weiße Weste erfolgreich verteidigt. Auch ohne den verletzten Ex-Bremer Diego feierte die "alte Dame" einen 2:0 (2:0)-Erfolg gegen den AS Livorno und hat damit alle bisherigen vier Saisonspiele gewonnen. Vincenzo Iaquinta (8.) und Claudio Marchisio (30.) sorgten mit ihren Toren bereits in der ersten Halbzeit für die Entscheidung. Allerdings zog am Sonntag Sampdoria Genua durch einen 4:1 (2:0)-Sieg gegen den AC Siena vorbei. Der neue Spitzenreiter hat zwei Tore mehr erzielt als der punktgleiche Rekordmeister. Titelverteidiger Inter Mailand verbesserte sich durch ein 2:1 (0:1) bei Cagliari Calcio mit zwei Punkten Rückstand auf den dritten Rang. Für Sampdoria schossen Angelo Palombo (23.), Daniele Mannini (31.) und Marco Padalino (48.) eine 3:0-Führung heraus. Nach Michele Finis 1:3 (68.) sorgte erneut Padalino für die Entscheidung (85.). Für Inter war der Argentinier Diego Milito mit einem Doppelpack innerhalb von sechs Minuten (51. und 56.) der Matchwinner.

Beim Gesamtsieg des Spaniers Alejandro Valverde hat Andre Greipel die letzte Etappe der 64. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Hürther vom Team Milram setzte sich im Massensprint in der spanischen Hauptstadt Madrid durch und trug mit seinem vierten Etappensieg das Grüne Trikot des besten Sprinters bis zum Ende ins Ziel. Greipel gewann die Punktwertung bei der Spanien-Rundfahrt als fünfter Deutscher. Zuletzt war das Erik Zabel 2004 gelungen. Alejandro Valverde vom Team Caisse d'Epargne, der in Italien wegen Dopings gesperrt ist, setzte sich nach der 21. und letzten Etappe über 110 km mit Start in Rivas in der Gesamtwertung vor seinem Landsmann Samuel Sanchez (Euskaltel) durch.

Tyson Gay aus den USA ist beim Golden Grand Prix-Meeting in Shanghai die zweitbeste 100-Meter-Zeit der Leichtathletik-Geschichte gelaufen. Der Weltmeister von 1997 gewann das Rennen am Sonntag in 9,69 Sekunden vor dem Jamaikaner Asafa Powell (9,85). Gay hatte dabei die gerade noch erlaubte Windunterstützung von zwei Metern pro Sekunde. Der Weltrekord von Usain Bolt liegt bei 9,58 Sekunden. Vor einem Jahr war der Jamaikaner bei seinem Olympiasieg in Peking ebenfalls 9,69 Sekunden gelaufen.

Brasiliens Startrainer Luis Felipe Scolari plant seinen letzten großen Auftritt als Coach bei der WM-Endrunde in fünf Jahren in seinem Heimatland. "Mein Wunsch ist es, 2014 eine Nationalelf zu führen und dann meine Karriere am Spielfeldrand zu beenden, um in einen anderen Bereich des Fußballs zu wechseln", verkündete der 60-Jährige, der die Selecao 2002 zum Weltmeistertitel geführt hatte. Gegenüber dem Radiosender Bandeirantes gab der ehemalige Coach der portugiesischen Nationalelf und des englischen Premier-League-Klubs FC Chelsea zu, dass er sich vorstellen könne, dann die Elf des WM-Gastgebers zu betreuen. Im Moment leiste Dunga aber eine hervorragende Arbeit, erklärte "Big Phil", dessen Name immer wieder in der Diskussion um die Dunga-Nachfolge fällt. Die WM im nächsten Jahr in Südafrika ist für Scolari kein Ziel, da er noch einen Vertrag bis Ende 2010 bei Bunyodkor Taschkent hat. Deshalb habe er jüngst auch ein Angebot eines Verbandes aus Europa ausgeschlagen, ohne den Namen zu nennen. Beim usbekischen Meister und Pokalsieger verdient er laut der spanischen Zeitung Sport in 18 Monaten 13 Millionen Euro.

Haile Gebrselassie hat zum vierten Mal in Folge den Berlin-Marathon gewonnen, den Weltrekord-Hattrick aber verpasst. Der Äthiopier kam nach inoffiziellen 2:06:08 Stunden ins Ziel und blieb klar über den im Vorjahr an gleicher Stelle aufgestellten 2:03:59. Es war für Gebrselassie beim elften Marathon-Start der achte Erfolg auf der klassischen Strecke. Damit sicherte sich der 36-Jährige bei nahezu idealen äußeren Bedingungen 80.000 Euro Prämie. Zudem kassierte er geschätzte 250.000 Euro Antrittsgage. "Die angereisten Sportler und Gäste bescheren der Stadt einen zusätzlichen Umsatz von schätzungsweise 40 Millionen Euro", bilanzierte der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM), Burkhard Kieker, am Sonntag in Berlin. Vor allem Gastronomen und Hoteliers profitierten von der weltweiten Popularität des Rennens. Unabhängig vom Sieg des Äthiopiers Haile Gebrselassie hieß es daher in der BTM-Pressemitteilung: "And the winner is? Berlin!"

Basketball-Superstar Dirk Nowitzki hat erneut in Aussicht gestellt, im kommenden Jahr wieder für Deutschland spielen zu wollen. Zwar könne er jetzt noch keine definitive Zusage geben. "Aber wenn alles optimal läuft, hätte ich schon Spaß daran", sagte der 31-Jährige in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Wichtig sei jedoch, was der Clubbesitzer der Dallas Mavericks, Mark Cuban, dazu sagen werde. Der Milliardär hatte Nowitzki in diesem Jahr die Teilnahme an der Europameisterschaft in Polen untersagt. Eine Rückkehr in die Nationalmannschaft würde die deutschen Chancen auf eine von vier Wildcards für die WM 2010 deutlich erhöhen.

Der angesehene Schweizer Fußball-Schiedsrichter Massimo Busacca hat in seiner Heimat für einen Skandal gesorgt. Der Fifa-Referee, Leiter mehrerer Europapokal-Endspiele, zeigte den Fans während des Pokalspiels zwischen dem Zweitligisten FC Baden und den Young Boys Bern (1:3) den "Stinkefinger". Busacca war aus dem Young-Boys-Fanblock mit Sprechchören beleidigt worden. "Wenn es tatsächlich passiert ist, dass ich den Fans den Finger gezeigt habe, war das eine menschliche Reaktion", sagte Busacca dem SonntagsBlick. Die Zeitung hatte einen Schnappschuss veröffentlicht, der die Szene klar belegt.

Kati Wilhelm hat am Sonntagmittag auch den Titel im Verfolgungsrennen bei den deutschen Biathlon-Meisterschaften in Altenberg gewonnen. 24 Stunden nach ihrem Erfolg im Sprint verwies die 33 Jahre alte Zella-Mehliserin im zehn Kilometer langen Rennen mit vier Schießeinlagen die erneut groß auftrumpfende Lokalmatadorin Tina Bachmann auf den zweiten Platz. Dritte wurde Simone Hauswald aus Gosheim. Wilhelm entschied die Konkurrenz mit makellosem letzten Schießen zu ihren Gunsten, während die bis dahin führenden Bachmann und Hauswald je zwei Strafrunden drehen und Wilhelm ziehen lassen mussten.

Im Fall Caster Semenya gerät der Präsident des südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes (ASA), Leonard Chuene, immer mehr unter Druck. Der stellvertretende Sportminister des Landes, Gert Oosthuizen, forderte am Sonntag seine Entlassung. "Mr.Chuene hat nicht nur uns als Ministerium angelogen, sondern das ganze Land. Das ist nicht akzeptabel", sagte Oosthuizen. Chuene hatte am Samstag zugegeben, dass sein Verband bereits vor der WM in Berlin einen Geschlechtstest bei der späteren 800-Meter-Weltmeisterin Semenya vorgenommen hat. Entlassen werden könnte er aber nur vom Exekutivkomitee der ASA und nicht vom Sportministerium.

Der deutsche Straßen-Meister Martin Reimer hat am Samstag die "Tour of Britain" in London auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung beendet. Der Cottbuser aus dem Cervelo-Testteam, der als bestes Tagesergebnis Platz zwei auf der 6. Etappe erreicht hatte, präsentierte sich damit eine Woche vor den Weltmeisterschaften im schweizerischen Mendrisio in guter Form. Nach acht Etappen und knapp 1200 Kilometern siegte der Norweger Edvald Boasson Hagen aus dem Columbia-Team mit 23 Sekunden vor dem Australier Chris Sutton und 25 Sekunden vor Reimer. "Ich wäre gerne noch einen Platz weiter vorn auf dem Podium gefahren, habe aber auf der Schlussetappe im Sprint auf das falsche Hinterrad gesetzt. Trotzdem bin ich glücklich über das Ergebnis", sagte Reimer, der am Samstag zum Abschluss Platz 14 belegte. Der 22-Jährige wird bei der WM noch im U-23-Rennen starten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: