Sport kompakt:Favoritenschreck Söderling im Finale

Ein Schwede dominiert die French Open, Drogba und Ferdinand fallen für die WM aus, der Basketball-Bundesliga droht eine peinliche Panne. Kurzmeldungen im Überblick.

Der Schwede Robin Söderling hat das Duell der Aufschlagriesen in einem Fünfsatzkrimi gewonnen und steht zum zweiten Mal in Folge im Finale der French Open in Paris. Der Weltranglisten-Siebte besiegte in der Vorschlussrunde den an Position 15 gesetzten Tschechen Tomas Berdych in 3:27 Stunden mit 6: 3, 3:6, 5:7, 6:3, 6:3. Dem 1,93 Meter großen Söderling gelangen in einem von wuchtigen Schlägen geprägten Match 18 Asse. Im Endspiel von Roland Garros trifft der 25-jährige Söderling am Sonntag (15.00 Uhr) entweder auf Turnierfavorit Rafael Nadal aus Spanien oder den überraschend ins Semifinale vorgestoßenen Österreicher Jürgen Melzer. Söderling hatte im Viertelfinale überraschend Titelverteidiger Roger Federer ausgeschaltet.

Robin Söderling

Der Schwede Robin Söderling steht im Finale der French Open in Paris.

(Foto: afp)

Die Elfenbeinküste muss bei der Fußball-WM in Südafrika auf ihren Superstar Didier Drogba verzichten. Das vermeldeten das Internetportal sport-ivoire.ci und die französische Sportzeitung L'Equipe am Freitag. Nach ihren Informationen hat sich der Torjäger des FC Chelsea beim 2:0-Testspielsieg der Ivorer gegen Japan einen Bruch des rechten Ellbogens zugezogen. Der 32-Jährige war nach einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler Tulio auf den Arm gefallen und musste bereits nach 18 Minuten ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Michael Ballack und Mickael Essien ist Drogba bereits der dritte Chelsea-Profi, der für die WM ausfällt.

Auch vor England macht das Verletzungspech nicht Halt: Die "Three Lions" müssen bei der Fußball-WM auf ihren verletzten Kapitän Rio Ferdinand verzichten. Der Abwehrspieler zog sich nach Angaben von Trainer Fabio Capello am Freitag im Training in Rustenburg eine Verletzung im linken Knie zu, die einen Einsatz unmöglich macht. Das Malheur passierte bei einem Tackling kurz vor dem Ende der ersten Trainingseinheit. Der Verteidiger von Manchester United wurde nach dem Vorfall sofort in ein Krankenhaus gebracht. Er verließ es wenig später auf Krücken. Angaben der Zeitung "The Guardian" zufolge stünde Verteidiger Michael Dawson von Tottenham Hotspur als Ersatz für Ferdinand bereit. Steven Gerrard von Liverpool wird die Kapitänsbinde übernehmen.

Hochzeit statt Endspiel: Die Finalserie in der Basketball-Bundesliga zwischen Bamberg und Frankfurt wird von einer peinlichen Panne überschattet. Für das dritte Spiel am 12. Juni stehen die Franken ohne Halle da, da eine Hochzeitsgesellschaft den Business-Bereich der Arena gemietet habe, berichtete Bambergs Manager Wolfgang Heyder. Ursprünglich sei der dritte Playoff-Finaltermin für den 13. Juni geplant gewesen, dieser sei aber Mitte März um einen Tag vorgezogen worden. Dagegen sagte Bundesliga-Geschäftsführer Jan Pommer der Süddeutschen Zeitung, im Rahmenterminplan seien beide Tage für den dritten Playoff-Termin eingeplant gewesen.

Nach der Trennung vom englischen Fußball-Rekordmeister FC Liverpool wird Rafael Benitez offenbar Nachfolger von Jose Mourinho beim Champions-League-Sieger Inter Mailand. Der italienische Meister und Pokalsieger bietet dem Spanier einen Dreijahresvertrag mit 5,5 Millionen Euro Jahresgehalt plus Prämien an, berichtete die Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. In der nächsten Woche solle der 50-Jährige offiziell als Inter-Coach vorgestellt werden. Inter kommentierte die Berichte über die Verhandlungen mit Benitez bisher noch nicht. Benitez und Liverpool hatten sich am Donnerstag auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt. Der Premier-League-Klub soll dem Spanier umgerechnet 4,4 Millionen Euro Abfindung angeboten haben. Als möglicher Benitez-Nachfolger wird Roy Hodgson (62) genannt, der den FC Fulham ins Finale der Europa League führte und in England zum Trainer des Jahres gekürt wurde.

Zweitligist Arminia Bielefeld hat nach wochenlangem Kampf die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) stimmte am Freitag dem nachträglich eingereichten Finanzierungskonzept der Ostwestfalen für die Spielzeit 2010/11 zu. Damit bleibt der zwischenzeitlich sogar von der Insolvenz bedrohten Arminia der Zwangsabstieg erspart. "Wir sind heilfroh, dass die Rettung gelungen ist. Es war ein harter Kampf und ein ganz schweres Stück Arbeit", wird der Bielefelder Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Leopoldseder in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Arjen Robbens Vater und Berater Hans Robben hat die Wechselgerüchte um den Offensivspieler vom deutschen Fußball-Meister und Pokalsieger Bayern München entschärft. Nachdem der niederländische Nationalspieler von der spanischen Sport-Tageszeitung El Mundo Deportivo mit dem spanischen Meister FC Barcelona in Verbindung gebracht worden war, dementierte Hans Robben die Meldung. "Uns liegt keine Anfrage von Barca vor. Ich gehe fest davon aus, dass Arjen auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt", sagte er der Bild-Zeitung. Dem Bericht zufolge sollte der 26-Jährige in Barcelona den Franzosen Thierry Henry ersetzen, der vor einem Wechsel zu den New York Red Bulls steht.

Wenige Stunden nach ihrer Ankunft im WM-Quartier nahe der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Montagnachmittag ein öffentliches Training abhalten. Gegen 16.30 Uhr präsentiert sich der Vize-Europameister vor allem den südafrikanischen Fans und auch anderen WM-Besuchern im Super Stadium in Atteridgeville, das 28.900 Zuschauer fasst. Bislang ist vom DFB nur diese eine öffentliche Einheit während der WM-Endrunde geplant. Die deutsche Mannschaft, die sich am späten Donnerstagabend nach dem 3:1 gegen Bosnien-Herzegowina in Frankfurt/Main in einen zweitägigen Heimaturlaub verabschiedet hat, trifft sich wieder am Sonntagnachmittag bis 16.30 am Rhein-Main-Flughafen. Um 20.30 Uhr startet der rund 60-köpfige DFB-Tross mit dem neuen Lufthansa-Flaggschiff Airbus 380 nach Johannesburg, wo die Mannschaft um 8.15 Uhr eintreffen soll. Anschließend geht es per Bus ins WM-Quartier.

Chiles verletztem Stürmer-Star Humberto Suazo könnte ein Verfahren wegen eines Dopingvergehens drohen. Nach einem Bericht der chilenischen Tageszeitung El Mercurio verstößt die "intramuskuläre Injektion von Blutplättchen" gegen die Vorgaben der Welt-Antidopingagentur WADA. Suazo hatte sich beim Testspiel gegen Israel am Sonntag einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt möglicherweise für die beiden ersten Gruppenspiele der Chilenen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika gegen Honduras und die Schweiz aus. Die Süddeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe) berichtet in Bezug auf El Mercurio, Suazo sei einem sogenannten "Blood Spinning" unterzogen worden. Das dem Patienten entnommene Blut wird zentrifugiert. So können das Plasma und die roten Blutkörperchen von den Blutplättchen getrennt werden. Die Blutplättchen werden dann in die betroffenen Muskelpartien gespritzt. Laut "El Mercurio" ist die intramuskuläre Injektion seit dem 1. Januar verboten. Der Antidoping-Code sehe allerdings Ausnahmen vor, wenn die Blutplättchen bei Sehnen-, Bänder- oder Knorpelverletzungen lokal gespritzt werden würden.

Die frühere Nummer eins Timo Boll (Düsseldorf) steht in der Tischtennis-Weltrangliste so hoch wie seit beinahe vier Jahren nicht mehr. Im Juni-Ranking nach der Mannschafts-WM in Moskau verbesserte sich der zehnmalige Europameister um eine Position auf den zweiten Platz, auf dem er zuletzt im Oktober 2006 stand. In Moskau hatte der 29-Jährige, der 2003 als erster Deutscher die Nummer eins der Welt gewesen war, bei Deutschlands 1:3-Niederlage im Endspiel gegen China Spitzenreiter Ma Long 3:2 besiegt.

Mannschaftskapitän Pascal Hens bleibt dem HSV Hamburg treu. Der 30 Jahre alte Welt- und Europameister hat seinen Vertrag beim Handball-Bundesligisten am Donnerstag um vier weitere Jahre bis 2015 verlängert. Für Hens stand ein Wechsel nicht zur Debatte: "Ich fühle mich in Hamburg und beim HSV sehr wohl. Es ist mein Verein und mein Team. Zusammen haben wir uns noch einiges vorgenommen und wollen weitere Erfolge feiern", sagte der Rückraumspieler. Pascal Hens war zur Saison 2003/2004 von der SG Wallau-Massenheim zum HSV gewechselt, für den er in bislang 259 Spielen 1105 Tore warf.

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