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Sport kompakt:Handballer Pascal Hens tritt zurück

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Nach seiner schlechten EM erklärt Kapitän Pascal Hens seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Lukas Podolski fällt mindestens drei Wochen aus, bei Dirk Nowitzkis Rückkehr gewinnen die Dallas Mavericks nach Verlängerung, Miroslav Klose trifft in Italien doppelt. Sport kompakt

Handball, Pascal Hens: Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Sommer in London hat Kapitän Pascal Hens am Montag seinen Rücktritt aus der deutschen Handball-Nationalmannschaft erklärt. "Nach elf Jahren Handball ohne Pausen im Verein und in der Nationalmannschaft muss ich meinem Körper Erholungsphasen geben", sagte der Rückraumspieler vom deutschen Meister HSV Hamburg: "Ich werde bald 32 und will noch einige Jahre im Verein spielen. Da bleibt mir keine andere Wahl." Hens bestritt insgesamt 199 Länderspiele (565 Tore) und wurde mit der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) 2004 Europa- und 2007 Weltmeister.

1. FC Köln, Lukas Podolski: Der 1. FC Köln muss mindestens drei Wochen auf Lukas Podolski verzichten. Wie eine Kernspin-Untersuchung am Sonntag ergab, hat sich der Nationalspieler einen Teilriss des Haltebandes im linken Fuß zugezogen. Der mit 15 Toren treffsicherste FC-Profi wird seiner Mannschaft deshalb laut Vereinsmitteilung drei bis vier Wochen fehlen. Die alte Verletzung von Podolski war am Samstag beim 1:4 gegen den FC Schalke erneut aufgebrochen. Die weitere Behandlung sieht vor, dass der linke Fuß eine Woche lang ruhig gestellt wird, anschließend beginnen die Reha-Maßnahmen.

Basketball, NBA: Beim Comeback von Dirk Nowitzki haben sich die Dallas Mavericks in letzter Minute zum Sieg gezittert. Gegen die San Antonio Spurs gewann der NBA-Champion sein Heimspiel am Sonntag (Ortszeit) erst in der Verlängerung mit 101:100. Zuvor hatten die Texaner einen scheinbar sicheren 18-Punkte-Vorsprung eingebüßt. Nach der regulären Spielzeit stand es 91:91. Nach einwöchiger Pause wegen einer Knie-Blessur kehrte Nowitzki ins Team zurück. Vier Spiele mussten die Mavericks ohne den Deutschen auskommen. Bei seinem Comeback steuerte Nowitzki 10 Punkte und 13 Rebounds zum Sieg bei, den der überragende Jason Terry erst in den letzten 42 Sekunden der Verlängerung im Alleingang sicherstellte. Mit 34 Punkten war Terry der treffsicherste Schütze auf dem Parkett. Gary Neal war mit 19 Zählern der beste Mann im Gäste-Team. Mit 13 Siegen bei 8 Niederlagen führen die Dallas Mavericks die Southwest Disvision an.

Handball-EM, Finale: Dänemarks Handballer haben der lautstarken Halle von Belgrad getrotzt und sich in Serbien ihren zweiten EM-Titel nach 2008 gesichert. Der WM-Zweite gewann im Endspiel 21:19 (9:7) gegen den Turnier-Gastgeber und qualifizierte sich damit auch für die Olympischen Spiele in London. Die Serben müssen sich nun hingegen noch durch eines der drei Ausscheidungs-Turniere im kommenden April kämpfen. Der dritte Platz bei der EM ging an Kroatien, das im "kleinen Finale" zu einem 31:27 (13:12) gegen Spanien kam. Vor 20.000 zum Teil fanatischen Zuschauern in der Belgrad Arena war Mikkel Hansen mit neun Toren erfolgreichster dänischer Werfer. Serbien reichten auch vier Treffer von Rajko Prodanovic nicht zum Sieg.

Fußball, Serie A: Mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten hat der deutsche Nationalspieler Miroslav Klose seinem Klub Lazio Rom den 3:0 (1:0)-Erfolg bei Chievo Verona gesichert. Klose erzielte seine beiden Saisontore Nummer 12 und 13 in der 88. und 89. Minute, nachdem zuvor der Brasilianer Hernanes (21.) getroffen hatte. Mit dem zehnten Saisonsieg eroberte Lazio in der Serie A mit nunmehr 36 Punkten den vierten Tabellenplatz und bleibt am Spitzentrio dran.

Klose profitierte mit seiner Mannschaft von der überraschenden 0:1 (0:1)-Niederlage des ehemaligen Champion-League-Siegers Inter Mailand (35 Zähler) bei US Lecce. Tabellenführer ist weiterhin Rekordmeister Juventus Turin (44), der bereits am Samstag durch zwei Treffer von Alessandro Matri (42./62.) das Spitzenspiel gegen den Dritten Udinese Calcio 2:1 (1:0) gewonnen hatte. Der Tabellenzweite AC Mailand (43) feierte am Sonntagabend gegen Cagliari Calcio ohne den verletzten deutschen Junioren-Nationalspieler Alexander Merkel einen ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg. (Ergebnisse und Tabelle aus Italien)

Formel 1, Adrian Sutil: Der Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung um den deutschen Formel-1-Piloten Adrian Sutil hat am Montagmorgen wie geplant begonnen. Sutil sei recht entspannt, sagte sein Manager, Manfred Zimmermann, vor der Verhandlung vor dem Münchner Amtsgericht. Ihm wird vorgeworfen, bei einem Discostreit nach dem Großen Preis von China am 17. April den Renault-Lotus-Mitinhaber Eric Lux mit einem Champagner-Glas am Hals schwer verletzt zu haben. Der Luxemburger erschien ebenfalls am Montag vor Gericht. Als Nebenkläger musste er den Raum B177 nach Verhandlungsbeginn um 9.05 Uhr aber verlassen, bis er zur Zeugenaussage aufgerufen wurde. Von dem Vorfall in dem Nobelclub M1NT in Shanghai soll es ein Überwachungsvideo geben. Sutil soll versucht haben, dem Luxemburger Geschäftsmann den Inhalt des Glases ins Gesicht zu schütten. Dabei soll er Lux mit dem Glas getroffen und verletzt haben. Sutil hat bisher jede Absicht bestritten, Lux derart verletzen zu wollen. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst in einem Strafbefehl ein Jahr auf Bewährung gefordert. Vorerst wurden zwei Prozess-Tage für die Verhandlung unter Richterin Christian Thiemann angesetzt.

Fußball in Spanien, Primera Division: Durch eine "Nullnummer" beim FC Villarreal hat der FC Barcelona in der spanischen Fußball-Meisterschaft erstmals sieben Punkte Rückstand auf seinen Erzrivalen Real Madrid. Auch Weltfußballer Lionel Messi ging am Samstagabend leer aus - das 0:0 war bereits das sechste Remis der Katalanen in der laufenden Spielzeit. Mesut Özil hatte zuvor sein erstes Saisontor für Real Madrid in der Primera Division erzielt. Beim 3:1 (1:1) des Tabellenführers gegen das Schlusslicht Real Saragossa traf der deutsche Nationalspieler in der 56. Minute zum Endstand. Die weiteren Treffer für Spaniens Rekordmeister erzielten Kaka (32.) und Cristiano Ronaldo (49.), der bereits sein 24. Saisontor in der Eliteliga bejubelte. Die Gäste waren in der 11. Minute durch Angel Lafita überraschend in Führung gegangen, doch vom Tabellen-Letzten wollten sich die "Königlichen" nicht blamieren lassen. Real hat nach 20 Spieltagen 52 Punkte auf dem Konto, der FC Barcelona bleibt mit 45 Zählern Zweiter. (Ergebnisse und Tabelle aus Spanien)

Fußball in England, FA-Cup: Nationalspieler Per Mertesacker steht mit dem FC Arsenal nach einer beeindruckenden Aufholjagd im Achtelfinale des englischen FA-Cups. Die "Gunners" besiegten in der vierten Runde Aston Villa mit 3:2 (0:2). Die Gastgeber, bei denen neben dem Ex-Bremer Mertesacker auch der ehemalige Dortmunder Tomas Rosicky in der Startelf stand, gerieten in der 33. Minute durch Richard Dunne in Rückstand. Kurz vor der Pause erhöhte Darren Bent auf 2:0 für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel war es einmal mehr Torjäger Robin van Persie, der Arsenal wieder zurück ins Spiel brachte. Der Niederländer behielt die Nerven vom Punkt und verwandelte binnen kürzester Zeit gleich zwei Elfmeter (54./61.). Theo Walcott (57.) hatte den Ausgleich erzielt. Im Achtelfinale trifft Arsenal auf den Sieger der Partie Sunderland gegen Middlesbrough. Am Samstag hatte der FC Liverpool den Erzrivalen Manchester United durch ein 2:1 ausgeschaltet. Der FC Chelsea hatte sich beim Premier-League-Konkurrenten Queens Park Rangers 1:0 gewonnen.

Ski Alpin, Super-Kombination der Frauen: Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch feierte am Sonntag den ersten Sieg seit mehr als elf Monaten und ihren 21. Erfolg im Weltcup überhaupt. Die 27-Jährige Ski-Rennläuferin gewann die Super-Kombination von St. Moritz (Schweiz) mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn. Auf den dritten Rang fuhr die Österreicherin Nicole Hosp (0,51 Sekunden zurück). Höfl-Riesch hatte nach dem Super G noch mit 0,23 Sekunden hinter Vonn gelegen. Die zweite deutsche Fahrerin Lena Dürr (Germering) beendete ihre erste Super-Kombination auf Rang 24.

Eisschnelllauf, Sprint-WM in Calgary: Für Eisschnellläuferin Jenny Wolf ist die Sprint-WM in Calgary nach zwei Stolperern enttäuschend zu Ende gegangen. Nach einem verkorksten Lauf auf ihrer Paradestrecke über 500 m verlor sie ihren Weltrekord an die Chinesin Yu Jing und rutschte aus den Medaillenrängen. Die Chinesin entthronte anschließend sogar Titelverteidigerin Christine Nesbitt aus Kanada, die am Samstag einen neuen 1000-m-Weltrekord (1:12,68 Minuten) aufgestellt hatte, und wurde mit hauchdünnem Vorsprung vor Nesbitt zum ersten Mal Weltmeisterin. Dritte wurde Yus Landsfrau Hong Zhang. "Nach den guten Zeiten zu Beginn hatte ich noch gehofft, Jenny könnte als erste Frau unter 37 Sekunden laufen, aber nach zehn Metern war's gegessen", sagte Bundestrainer Markus Eicher nach den zweiten 500 m am Sonntagabend. Jenny Wolf, die nach ihrem 500-m-Sieg und einer persönlichen 1000-m-Bestzeit (1:14,95) am Samstag auf Platz zwei der Gesamtwertung gelegen hatte, kam gleich bei den ersten Schritten aus dem Gleichgewicht. Wolf (38,04) verlor im direkten Duell deutlich gegen Yu dann auch noch ihren Weltrekord (37,00). Die 26-jährige Chinesin schaffte das, was Wolf vor der Saison als Ziel ausgegeben hatte: Sie lief als erste Frau der Welt unter 37 Sekunden. Die neue Bestmarke steht nun bei 36,94.

Bei den Männern war der Berliner Samuel Schwarz bester Deutscher. Nach einer persönlichen Bestzeit über die 500 m (35,16 Sekunden), mit der er nur knapp den deutschen Rekord von Nico Ihle (35,04) verfehlte, belegte Schwarz in der Schlusswertung einen eher enttäuschenden 19. Platz. Der Chemnitzer Denny Ihle, der am Samstag zwei persönliche Rekorde (500 m: 35,23/1000 m: 1:10,78) gelaufen war, wurde nach drei Strecken 30. Der Titel ging überraschend an den Niederländer Stefan Groothuis.

Eishockey, DEL: Titelverteidiger und Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga Eisbären Berlin wendete am Sonntag in den letzten sieben Minuten die Partie bei den Straubing Tigers. Nach Toren von Routinier Sven Felski und Julien Talbot gewannen die Berliner letztlich mit 2:1 und behaupteten trotz arger personeller Nöte mit nunmehr 79 Punkten die Tabellenführung in der DEL. Der ERC Ingolstadt sicherte sich mit dem 25. Saisonsieg über die Hamburg Freezers beim 3:2 wieder die zweite Tabellenposition vor den Adler Mannheim. Die Kurpfälzer setzten sich vor heimischer Kulisse gegen die Nürnberg Ice Tigers gleichfalls mit 3:2 durch.

Mannheim hat damit weiterhin vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Berlin. Durch einen 2:1-Heimsieg gegen den EHC München haben auch die Grizzly Adams Wolfsburg Kontakt zur Ligaspitze gehalten. Die Niedersachsen verbuchen nach 41 Spielen 71 Punkte. Im prestigeträchtigen Rhein-Derby setzten sich die DEG Metro Stars gegen die Kölner Haie mit 4:2 durch und zogen nach Punkten (je 61) mit dem Rivalen gleich. Adam Courchaine war mit seinen zwei Treffern der Matchwinner der Düsseldorfer in der mit 18.500 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena.

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