Sport kompakt:Gelungener Start der DFB-Junioren

Deutschlands U20 siegt zum WM-Auftakt gegen die USA mit 3:0, erneuter Hackerangriff auf Schalke-Homepage, Chelsea mit erster Saisonpleite. Sport kompakt

Die deutschen Fußball-Junioren sind mit einem Sieg in die U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten gestartet. Im Auftaktspiel der Gruppe C setzte sich das Team von Trainer Horst Hrubesch am Samstag mit 3:0 (2:0) gegen die Auswahl der USA durch. In Suez waren Semih Aydilek (30. Minute) per Foulelfmeter, Florian Jungwirth (32.) und Manuel Schäffler (72.) für die Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfolgreich. Hrubesch war nach dem glatten Sieg zufrieden. "Wir wussten vorher, dass wir uns in das Turnier hineinbeißen müssen. Und das haben wir getan", meinte der DFB-Coach, dessen Schützlinge in ihrem nächsten Spiel am Dienstag (16.00 Uhr) in Suez auf Südkorea treffen, ehe am 2. Oktober (18.45 Uhr) gegen Kamerun die Gruppenphase abgeschlossen wird. "Im Endeffekt haben wir die Partie gegen die USA überzeugend gewonnen. Ich kann den Jungs nur ein Kompliment zu ihrer Leistung machen", sagte Hrubesch.

Sport kompakt: Deutschlands U20-Junioren gewannen bei der WM ihr Auftaktspiel gegen die USA mit 3:0.

Deutschlands U20-Junioren gewannen bei der WM ihr Auftaktspiel gegen die USA mit 3:0.

(Foto: Foto: dpa)

Die Homepage des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 ist erneut das Ziel eines Hackerangriffs geworden. Nach überstimmenden Medienberichten stand auf der Internetseite des Clubs am Freitagabend unter anderem "Hier regiert 1909" und "Tod und Hass dem S04" zu lesen. Überschrieben war die Seite mit den Worten "Gruß von Daftt ­ trotz Stadionverbot dabei". Der Verein hatte seine Internetpräsenz daraufhin für kurze Zeit außer Betrieb gesetzt. Wer hinter dem Hackerangriff steckt, der sich am Vorabend des Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 ereignete, ist noch nicht bekannt. Bereits am 11. Februar 2009 war der Schalker Internetauftritt das Ziel von Hackern gewesen. Damals war Stürmer Kevin Kuranyi das Opfer einer als Eilmeldung verbreiteten Nachricht gewesen, der Verein hätte den Torjäger aus disziplinarischen Gründen vor die Tür gesetzt. Unterdessen bleiben die befürcheten Krawalle im Vorfeld des Revierderbys aus. Ein Polizeisprecher berichtete auf sid-Anfrage am Samstagabend von 43 Festnahmen bwz. Personen, die in Gewahrsam genommen wurden. Ingesamt blieb es bei dem Nachbarschaftsduell laut Polizei-Angaben allerdings ruhig. Der von Schalker "Ultras" angekündigte Marsch durch die Dortmunder Innenstadt konnte verhindert werden. Die Fans kamen in Zügen und U-Bahnen zum Spiel

Doppeltes Pech für Michael Ballack: Ausgerechnet an seinem 33. Geburtstag setzte eine Verletzung den Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft außer Gefecht. Und dann kassierte sein FC Chelsea nach zuvor sechs Siegen auch noch die erste Niederlage in der Premier League. Die "Blues" unterlagen am Samstag Wigan Athletic mit 1:3 (0:1) und gaben damit die Tabellenführung in der englischen Meisterschaft an Titelverteidiger Manchester United ab. Die Mannschaft von Sir Alex Ferguson gewann bei Aufsteiger Stoke City um den deutschen Verteidiger Robert Huth mit 2:0 (0:0). Ballack musste laut Homepage des FC Chelsea wegen leichter Wadenprobleme passen. Doch damit nicht genug. In der 51. Minute der Partie sah Torwart Petr Cech nach einem Foulspiel auch noch die Rote Karte, die Gäste mussten also fast 40 Minuten in Unterzahl spielen. Dabei hatte Didier Drogba die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti in der ersten Minute nach dem Seitenwechsel wieder herangebracht und den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielt. Doch den fälligen Strafstoß nach dem Cech-Foul nutzte Hugo Rodallega zum zweiten Ahtletic-Tor. Das erste hatte Titus Bramble in der 15. Minute erzielt. In der Schlussminute sorgte Paul Scharner für das 3:1. Manchester United machte in der zweiten Halbzeit alles klar. Ex-Bundesliga-Profi Dimitar Berbatow (61.) und John O'Shea (76.) erzielten die Treffer. Durch den sechsten Saisonsieg und dank der besseren Tordifferenz verdrängte ManU den punktgleichen FC Chelsea von der Tabellenspitze.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat nach seinen Aussagen über die seiner Meinung nach zu harte Strafe für Flavio Briatore einen heftigen Rüffel von seinen Chefs erhalten. Vorstandsmitglied Sir Martin Sorrell von der Investmentgesellschaft CVC, die die kommenziellen Rechte an der Formel 1 hält und Ecclestone die Geschäfte regeln lässt, übte in der britischen Tageszeitung Daily Mail erneut scharfe Kritik an Ecclestone, nachdem er sich bereits vor einigen Monaten über die umstrittenen Hiltler-Aussagen des 78-Jährigen aufgeregt hatte. "Erst hatten wir Hitler, der gar nicht so schlecht war, jetzt haben wir, dass Betrug akzeptabel ist. Wo soll das enden? Seine letzten Aussagen sind nur ein weiteres Beispiel dafür, dass Bernie, so leid es mir tut, total den Bezug zur Realität verloren hat", sagte der angesehene Geschäftsmann Sorrell. Ecclestones Hitler-Aussagen vor einigen Monaten hatte er als "ekelhaft" bezeichnet.

Das millionenschwere Starensemble von Real Madrid marschiert in der spanischen Fußball-Liga weiter von Sieg zu Sieg. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen die Königlichen ohne den verletzten Nationalverteidiger Christoph Metzelder gegen CD Teneriffa noch zu einem 3:0 (3:0)-Erfolg. Mit fünf Siegen aus fünf Spielen und 16:2 Toren haben die Madrilenen eine fast makellose Bilanz und schoben sich zunächst an Meister FC Barcelona vorbei, der am Samstagabend den Tabellen-17. FC Malaga empfing. Auch in der Champions League hatte Real zum Auftakt durch das 5:2 beim FC Zürich ein kleines Schützenfest gefeiert, nächster Gegner ist am Mittwoch Olympique Lyon. Der im Sommer für 35 Millionen Euro aus Lyon verpflichtete Karim Benzema ebnete gegen Teneriffa den Weg zum Sieg. Nach torloser erster Halbzeit erzielte der französische Nationalstürmer die ersten beiden Treffer (48./58.), der eingewechselte Ex-Weltfußballer Kaka sorgte für den Schlusspunkt (78.). Rang drei festigte mit 12 Punkten dagegen der FC Sevilla durch ein 4:0 (3:0) beim bisher punktgleichen Tabellenvierten Athletic Bilbao.

Diego Maradona hat für die Schicksalsspiele der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft Routinier Pablo Aimar zurückgeholt. In dem komplett mit Legionären gefüllten und von Superstar Lionel Messi angeführten, vorerst 18-köpfigen Aufgebot, das Maradona am Freitag (Ortszeit) in Buenos Aires bekanntgab, steht überraschend auch der Name des Mittelfeldmanns von Benfica Lissabon. Aimar hat sein bis dato letztes Länderspiel am 15. Juli 2007 gegen Brasilien (0:3) bestritten. Seitdem gehörte der 29-Jährige, der auf insgesamt 49 Matches im Trikot des zweimaligen Weltmeisters kommt, nicht mehr zur Auswahl.

Der 17-malige italienische Fußball-Meister AC Mailand hat den Vertrag mit seinem Starstürmer Alexandre Pato vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Der brasilianische Nationalspieler unterschrieb bei den Lombarden bis 2014. Der 20-Jährige hatte in der vergangenen Saison in 36 Serie-A-Spielen 15 Tore erzielt.

Im Kampf gegen die Schweinegrippe erwägt der italienische Fußball eine Impfung aller Ligaspieler. "Die Überlegung, die Spieler aller Fußball-Mannschaften zu impfen, wurde angestellt", sagte Nationaltrainer Marcello Lippi der Gazzetta dello Sport. Nach Gesprächen mit dem Chefarzt der Nationalmannschaft sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Erkrankung an sich für gesunde Menschen zwar nicht sehr gefährlich sei, die Ansteckungsgefahr aber sehr hoch.

Die Europäische Fußball-Union Uefa untersucht 40 Spiele auf mögliche Manipulationen. Dabei handelt es sich auch um Begegnungen der Champions League sowie des Uefa Cups. "Es betrifft hauptsächlich Klubs aus Osteuropa", sagte Peter Limacher, Chef des Uefa-Disziplinarausschusses. Gegenstand der Untersuchung sind Qualifikationsspiele für die europäischen Wettbewerbe. Vor einem Jahr umfasste die Anzahl der verdächtigen Spiele noch 25, eine sechsköpfige Sonderkommission sollte sich damit beschäftigen. Limacher bestätigte nun den Anstieg der offenbar manipulierten Spiele. Allein 15 Begegnungen fallen dabei in den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre. Im April war der mazedonische Verein FK Pobeda für acht Jahre aus den Uefa-Wettbewerben ausgeschlossen worden. Der Verband befand den Klub der Manipulation in der Partie gegen den FC Pjunik aus Armenien für schuldig. Pobeda hatte in der ersten Qualifikationsrunde zur Champions League 1:3 im eigenen Stadion verloren. FK-Präsident Aleksandar Zabrcanec und der Spieler Nikolce Zdraveski wurden lebenslang gesperrt.

Der Schweizer Skandal-Schiedsrichter Massimo Busacca, der Fans den "Stinkefinger" gezeigt hatte, wurde vom Fußball-Weltverband FIFA mit der Leitung des möglicherweise entscheidenden WM-Qualifikationsspiels zwischen EM-Halbfinalist Russland und Vize-Europameister Deutschland am 10. Oktober in Moskau betraut. Der Tessiner Busacca war vom Schweizerischen Fußball-Verband (SFV) am vergangenen Montag für drei Spiele aus dem Verkehr gezogen worden. Der Schiri hatte Anhängern während des Pokalspiels zwischen dem Zweitligisten FC Baden und den Young Boys Bern (1:3) den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt.

Das bisher schwache Abschneiden der deutschen Ringer bei der WM im dänischen Herning wird Konsequenzen für die betreffenden Bundestrainer Jörg Helmdach (Freistil der Männer) und Jürgen Scheibe (Frauen) haben. Beide Trainer müssen sich bei einer schon vor den Titelkämpfen terminierten Klausurtagung des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) am kommenden Freitag und Samstag in Würzburg für die Leistungen ihrer Schützlinge, die bei der WM ohne Medaille geblieben sind, verantworten. Dabei plant der DRB offenbar eine Umbesetzung der Trainerposten. "Es werden Umschichtungen kommen. Aber wir werden keinen Trainer entlassen", sagte DRB-Präsident Manfred Werner nach einem Gespräch mit Sportdirektor Detlef Schmengler und den beiden Trainern dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Wir werden in Würzburg alles knallhart analysieren und dann festlegen, wie wir in Richtung Olympia 2012 gehen. Die WM war aus unserer Sicht bisher ein Armutszeugnis und sollte besser nicht in die Geschichtsbücher eingehen."

Anna-Lena Grönefeld hat das fünfte Finale ihrer Tenniskarriere auf der WTA-Tour verpasst. Im Halbfinale von Seoul musste sich die Nordhornerin der an Nummer zwei gesetzten Spanierin Anabel Medina Garrigues 6:2, 3:6, 1:6 geschlagen geben. Für Grönefeld war es die siebte Halbfinalteilnahme auf der Tour und die dritte in diesem Jahr nach Estoril und Palermo. 2006 hatte sie in Acapulco ihren bislang einzigen Turniersieg gefeiert. Im Finale trifft Medina Garrigues am Sonntag auf Kimiko Date Krumm aus Japan.

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