Sport kompakt:Galaktisch in Getafe

Cristiano Ronaldo und Gonzalo Higuaín schießen Real Madrid wieder an die Tabellenspitze der Primera División, Schumacher Trainingsvierter in Australien, Rostock-Fans kündigen Krawalle an.

Nach einem Erfolg im "kleinen Derby" hat Real Madrid im Titelkampf der Primera Division wieder die Nase vorn. Der spanische Fußball-Rekordmeister gewann 4:2 (4:1) beim FC Getafe und eroberte damit die Tabellenführung vom punktgleichen FC Barcelona (beide 71 Punkte) zurück. Der Champions-League-Sieger hatte bereits am Mittwoch durch Treffer von Zlatan Ibrahimovic (73.) und Bojan Krkic (89.) 2:0 (0:0) gegen CA Osasuna gewonnen. Im Madrider Vorort Getafe erzielte bei strömendem Regen Superstar Cristiano Ronaldo mit einem sehenswerten Freistoßtreffer in der 13. Minute die Führung für die drückend überlegenen Gäste. Gonzalo Higuaín mit seinen Saisontreffern 21 und 22 (20./23.) sowie erneut Ronaldo (37.) erhöhten schnell auf 4:0, ehe Daniel Parejo nach einem Patzer von Spaniens Nationalkeeper Iker Casillas vor der Pause (38.) und Pedro Leon in der Schlussphase (80.) Ergebniskosmetik betrieben.

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat erstmals seit seinem Formel-1-Comeback Teamkollege Nico Rosberg bezwungen. Der Mercedes-Pilot belegte im zweiten Training zum Großen Preis von Australien als bester Deutscher den vierten Rang und lag dabei 0,445 Sekunden vor dem zehntplatzierten Rosberg. "Wir haben das Auto gut verbessert. Ich konnte konstant gute Runden fahren. Von daher bin ich zufrieden", sagte Schumacher. Für Titelkandidat Sebastian Vettel reichte es am Freitagnachmittag in Melbourne nach einem Ausrutscher ins Kiesbett nur zu Rang 16. "Das war mein Fehler", räumte er ein. Im ersten Durchgang hatte der Vize-Champion im Red Bull noch Rang fünf belegt. Da hatte Rosberg als Zweiter überzeugt. Lewis Hamilton fuhr im McLaren-Mercedes Tagesbestzeit.

DFB-Präsident Theo Zwanziger hat beim Landgericht Augsburg Widerspruch gegen die Einstweilige Verfügung von Manfred Amerell eingelegt und Antrag auf Aussetzung jedweder Zwangsvollstreckung gestellt. Das Gericht habe die mündliche Verhandlung auf den 12. April festgesetzt, erklärte am Freitag Zwanzigers Rechtsanwalt Christian Schertz. Durch die von Amerell erwirkte Einstweilige Verfügung war dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) untersagt worden, die Affäre um das frühere Schiedsrichterausschuss-Mitglied Amerell und Bundesliga-Referee Michael Kempter mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche zu vergleichen. Das Gericht hatte dabei angebliche Äußerungen Zwanzigers in einer Pressekonferenz bewertet. Nach Ansicht des DFB-Chefs waren die zugrunde gelegten Sätze aber falsch wiedergegeben worden.

Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA die vierte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen kassiert. Beim 89:101 bei den Portland Trail Blazers erwischte das Team um den deutschen Superstar einen schwachen Tag. Der 31-Jährige verzeichnete lediglich 15 Punkte und sieben Rebounds. Nur Caron Butler machte mit 25 Punkten bei den Mavericks ein gutes Spiel. Mit nun 47 Siegen und 25 Niederlagen belegt Dallas weiterhin den dritten Platz der Western Conference. Der Kampf um Rang zwei ist jedoch weiterhin völlig offen, da die Denver Nuggets auf Platz zwei die gleiche Bilanz aufweisen. Der zweite deutsche Nationalspieler in der besten Basketball-Liga der Welt feierte dagegen einen Sieg. Chris Kaman bezwang mit den Los Angeles Clippers die Houston Rockets mit 99:93. Beim 27. Sieg der Saison erzielte Kaman zwar nur vier Punkte, holte jedoch zwölf Defensiv-Rebounds. Mit 45 Niederlagen haben sich die Clippers jedoch schon mit dem Ende der Spielzeit nach der regulären Saion abgefunden.

Freispruch für Raphael Schäfer in der "Petz-Affäre": Der Kontrollauschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat trotz der Anschuldigungen von Hertha BSC Berlin das Ermittlungsverfahren gegen den Keeper des Bundesligisten 1. FC Nürnberg eingestellt. Damit kann Schäfer beim Gastspiel des Clubs bei Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) auflaufen. "Eine nachträgliche Bestrafung von Raphael Schäfer wäre nur dann in Betracht gekommen, wenn ihm ein krass sportwidriges Verhalten hätte angelastet werden können. Dieser Nachweis ist nach Auswertung der Aussagen von Herrn Schäfer und der gehörten Zeugen sowie der vorliegenden Lichtbilder nicht hinreichend sicher zu führen", erklärte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses.

Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin steckt weiter in der Krise. Im Kampf um den Einzug in den Europapokal verlor das Team um den Ex-Bremer Diego beim direkten Konkurrenten SSC Neapel 1:3 (1:0) und kassierte damit wettbewerbsübergreifend die dritte Niederlage in Folge. Aufgrund des besseren Torverhältnisses überholte Neapel den Rivalen und schob sich auf Platz sechs vor. Juve rutschte damit aus den Plätzen, die zur Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb berechtigen. Beide Teams haben 45 Punkte auf ihrem Konto. Giorgio Chiellini hatte die Gäste bereits nach sieben Minuten in Führung gebracht, Marek Hamsik (51.), Fabio Quagliarella (72.) und Ezequiel Lavezzi (88.) drehten für Napoli das Spiel. Hamsik schoss noch einen Elfmeter an die Querlatte (47.). Diego wurde in der 66. Minute für Alessandro Del Piero eingewechselt.

Die Reform des Schiedsrichterwesens im deutschen Fußball nimmt konkrete Formen an. Der designierte neue Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel erläuterte das nach wochenlanger Arbeit fertiggestellte Struktur-Papier am Donnerstag bei der turnusmäßigen Referee-Tagung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Das Buch ist zu. Am 9. April wird es beim Außerordentlichen Bundestag vorgelegt und die Gremien werden darüber beschließen", sagte Fandel am Freitag der dpa. Über seine eigene Zukunft sagte der 46-Jährige: "Was mit mir passiert, ist offen. Der Bundestag entscheidet nicht über die Besetzung von Ämtern. Aber ich gebe zu, das ich den Vorsitz anstrebe." Auf dem Außerordentlichen Bundestag in Frankfurt am Main soll Fandel den 68 Jahre alten Volker Roth als Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterausschusses ablösen. Der ehemalige FIFA-Referee Roth, der im Fall Amerell in die Kritik geraten war, wollte den Stabwechsel eigentlich erst im Oktober vollziehen. Roth ist für die Einteilung der Schiedsrichter von der 1. bis 3. Liga zuständig.

Hooligans des Zweitligisten Hansa Rostock haben im Internet Krawalle am Rande des brisanten Punktspiels beim FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, live bei Sky und Liga total) angekündigt. Unter dem Motto "Spuk unterm Riesenrad" wollen die Rowdys Hamburg unsicher machen. Hansa hatte beschlossen, offiziell lediglich mit sieben Fans anzureisen, um damit gegen das Verkaufsverbot für Stehplatzkarten zu demonstrieren. "Wir wissen von dem Aufruf gewaltbereiter Fans im Internet und sind gewarnt", sagte Rostocks Polizeisprecherin Dörte Lemke dem sid. Stefan Schatz, Fanbeauftragter von St. Pauli, sprach von einem Sicherheitsrisiko, das dadurch entstanden sei, dass das Gros der Fans nicht zum Spiel reisen darf. "Es wäre besser gewesen, die alle im Stadion zu haben", sagte Schatz Spiegel.de.

Diego Maradona verspricht für die WM-Endrunde in Südafrika eine große Show seines Superstars Lionel Messi. "Er muss explodieren - und das wird er ganz sicher", sagte Maradona in einem Radio-Interview: "Und wenn ich unsere Taktik dafür noch mehr nach Messi ausrichten muss, werde ich es tun." Bei einem Besuch in Barcelona habe er den Weltfußballer "beeindruckend fokussiert" erlebt. "Er ist nicht mehr Leo, er ist jetzt wirklich Messi. Er wird die Führung übernehmen. Wir vertrauen ihm bedingungslos", sagte Maradona. Messi könne ihn sogar irgendwann übertreffen: "Wenn jemand besser wird als ich, soll er Argentinier sein. Messi kann das schaffen." Messi, der für Champions-League-Sieger FC Barcelona bereits 25 Saisontore erzielt hat, revanchierte sich mit einer Lobeshymne auf den Weltmeister von 1986. "Maradona ist der größte Fußballer aller Zeiten", sagte der 22-Jährige. "In Millionen Jahren würde ich nicht das erreichen, was er erreicht hat. Ich würde mich niemals mit ihm vergleichen."

Der Internationale Rennrodel-Verband (FIL) wird seinen Abschlussbericht zum tödlichen Unfall des Georgiers Nodar Kumaritaschwili bei den Olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver erst nach den Beratungen der Fachkommissionen (Sport und Technik) vorlegen. Die Sitzungen beider Expertengruppen finden vom 9. bis 11. April in St. Leonhard bei Salzburg statt. Im Anschluss an die Beratungen der Fachkommissionen erscheint dann der FIL-Abschlussbericht. FIL-Generalsekretär Svein Romstad und Vize-Präsidentin Claire DelNegro (beide USA) sind federführend verantwortlich bei der Erstellung des Dokuments. Kumaritaschwili war ums Leben gekommen, nachdem er bei einer Geschwindigkeit von 145 Kilometern pro Stunde die Kontrolle über seinen Schlitten verloren hatte. Er flog aus der Bahn und prallte gegen einen Stahlträger. Der Rodelweltverband machte nach einer Untersuchung einen Fahrfehler des Sportlers für den Unfall verantwortlich. Kumaritaschwilis Familie glaubt allerdings, dass die Bauweise der Rennbahn mitverantwortlich für den folgenschweren Unfall sei.

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