Sport kompakt:Eklat in Bukarest, Krawalle in Belgrad

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Ein Trainer verbietet seinem Präsidenten eine Ansprache an die Mannschaft - und muss deshalb gehen. Manaudou tritt zurück, Boll wahrt seine Titelchancen.

Eine lautstarke Auseinandersetzung mit Vereins-Boss Gigi Becali hat bei Rumäniens Fußball-Rekordmeister Steaua Bukarest Trainer Cristiano Bergodi den Job gekostet. Weil der italienische Coach in der Pause des Europa-League-Spiels seines Teams am Donnerstag gegen Sheriff Tiraspol (0:0) den Präsidenten an einer Ansprache an die Mannschaft gehindert hatte, feuerte Becali den erst zu Saisonbeginn verpflichteten Italiener kurzerhand nach dem Abpfiff der Begegnung. Als Nachfolger von Bergodi, unter dem Titelkandidat Bukarest in der nationalen Meisterschaft nur bis auf Platz fünf gekommen war, holte Becali den früheren Steaua-Coach Mihai Stojschita zum ehemaligen Europapokalsieger zurück.

Tischtennis-Profi Timo Boll hat seine doppelte Medaillenchance bei der EM in Stuttgart gewahrt. Der neunfache Europameister qualifizierte sich am Freitag im Einzel und im Doppel mit Christian Süß für das Viertelfinale. In seinen Einzel-Partien bezwang der Titelverteidiger Mihai Bobocica aus Italien und den Abwehrspezialisten Panagiotis Gionis aus Griechenland. Außer Boll und dem Doppel Boll/Süß ist der Deutsche Tischtennis-Bund bei der Heim-EM noch durch Ruwen Filus im Herren-Einzel, Jiaduo Wu im Damen-Einzel und Zhenqi Barthel/Kristin Silbereisen im Damen-Doppel vertreten.

Mit lebensgefährlichen Verletzungen ist ein Anhänger des französischen Fußball-Erstligisten FC Toulouse nach Krawallen am Rande des Europa-League-Spieles bei Partizan Belgrad am Donnerstag in ein Krankenhaus der serbischen Hauptstadt eingeliefert worden. Der 28-Jährige musste aufgrund seiner Kopf- und Brustverletzungen zunächst wiederbelebt werden und befindet sich nach Auskunft der behandelnden Ärzte auf der Intensivstation in einem kritischen Zustand.

Die französische Weltklasse-Schwimmerin Laure Manaudou hat mit 22 Jahren das Ende ihrer Karriere angekündigt. "Es war keine schwere Entscheidung, sie ist langsam gereift", sagte sie der Zeitung Le Parisien. "Ich habe heute andere Interessen, ich genieße das Leben", sagte sie. Sie fühle sich frei und habe Lust, Neues zu entdecken. "Ich habe alle Titel gehabt, ich habe mehr erreicht, als ich mir habe träumen lassen", sagte sie. Sie bedaure nicht, dass sie jahrelang so hart für den Erfolg gearbeitet habe. Aber nun habe sie keine Lust mehr dazu.

Dick Advocaat tritt seinen Job als Trainer der belgischen Nationalmannschaft früher als geplant an. Der 62-Jährige wird vom 1. Oktober an Nachfolger des zurückgetretenen Frank Vercauteren. Das teilte der belgische Fußball-Verband (KBVB) am Freitag auf seiner Internetseite mit. Der neue Coach der "Roten Teufel", die in der WM-Qualifikation gescheitert sind, wird am kommenden Dienstag vorgestellt und am 10. Oktober gegen die Türkei sein Debüt feiern. Nach der 1:2-Niederlage der Belgier in Armenien war Vercauteren in der vergangenen Woche zurückgetreten. Ursprünglich hätte Advocaat am 1. Januar seinen Posten antreten sollen.

Basketball-Superstar Dirk Nowitzki hat die junge deutsche Nationalmannschaft für ihren Auftritt bei der EM in Polen gelobt und zugleich Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Trikot mit dem Bundesadler gemacht. "Die Jungs haben super mitgehalten und gespielt, das steht fest. Kerle wie Robin Benzing oder Heiko Schaffartzik machen Lust auf mehr", sagte Nowitzki in einem Interview der Main-Post. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2012 in London erklärte der 31-Jährige: "Wenn eine reelle Chance auf die Teilnahme bestünde, würde ich das gerne noch einmal erleben."

Die deutschen Beachvolleyball-Weltmeister Julius Brink und Jonas Reckermann haben bei der Europameisterschaft im russischen Sotschi das Endspiel verpasst. Das deutsche Duo musste sich am Freitag in einem dramatischen Halbfinale den Österreichern Florian Gosch und Alexander Horst mit 1:2 geschlagen geben. Brink und Reckermann kämpfen nun am Samstag um die Bronzemedaille. Das zweite EM-Gold nach 2008 ist dagegen für Sara Goller und Laura Ludwig zum Greifen nahe: Die Titelverteidigerinnen aus Hamburg zogen ohne Satzverlust ins Finale gegen die Lettinnen Inguna Minusa und Inese Jursone ein.

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