Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:Doping: Lange Sperre für 400-Meter-Olympiasieger

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LaShawn Merritt wird für 21 Monate gesperrt, Arminia Bielefeld verliert gegen Duisburg und bleibt Letzter in der zweiten Liga, Jefferson Farfan droht der Rauswurf aus Perus Nationalteam. Sport kompakt

Der amerikanische 400-Meter-Olympiasieger LaShawn Merritt ist wegen positiver Dopingtests für 21 Monate bis Ende Juli 2011 gesperrt worden. Das teilte die nationale Anti-Doping- Kommission (USADA) am Montag mit. Da er mit den Doping-Behörden kooperierte, erhielt er nicht die übliche Zwei-Jahres-Strafe für Ersttäter. Merritt war zwischen Oktober und Januar bei insgesamt drei Kontrollen positiv auf das anabole Steroid Dehydroepiandrosteron (DHEA) getestet worden. Die Sperre gilt rückwirkend ab dem 28. Oktober 2009 und endet im Juli 2011.

Im April dieses Jahres hatte er eine vorübergehende Sperre akzeptiert. Sein Anwalt, Howard Jacobs, erklärte damals, die positiven Tests ließen sich mit der Einnahme eines frei erhältlichen Produkts zur Vergrößerung des männlichen Geschlechtsteils erklären. Merritt gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und bei der WM im folgenden Jahr in Berlin die Gold-Medaille über 400 Meter und mit der 4x400 Meter-Staffel.

Der MSV Duisburg hat Arminia Bielefeld in der 2. Fußball-Bundesliga noch tiefer in die Krise gestürzt. Duisburg gewann am Montagabend 3:1 (3:0) in Bielefeld und verbesserte sich auf den dritten Tabellenplatz. Die Arminia, die jetzt bereits seit vier Spieltagen ohne Punktgewinn ist, bleibt weiter Schlusslicht. Das Spiel war in rekordverdächtiger Zeit gelaufen, denn die Gäste führten schon nach 15 Minuten 3:0. Sefa Yilmaz in der 5. Minute, Srdjan Baljak (9.) und Bruno Soares (15.) stellten die Weichen schnell auf Sieg. Arne Feicks Anschlusstreffer zum 1:3 (51. ) konnte die Bielefelder Niederlage vor 10.260 Zuschauern auch nicht mehr abwenden. Für die Arminia ist es der schlechteste Saisonstart seit 1987. Damals stiegen die Ostwestfalen aus der 2. Liga ab. "Wir machen uns jeden Tag Gedanken, und die Mannschaft arbeitet auch gut. Dann kommt sie hier ins Stadion, und nach 15 Minuten ist alles für die Katz. Wenn die Spieler das nicht auf dem Platz umsetzen, tut es mir leid", sagte Bielefelds Trainer Christian Ziege. Torhüter Dennis Eilhoff ergänzte: "Wir haben uns vorgenommen, Druck zu machen, doch der Schuss ist nach hinten losgegangen. Die ersten 15 Minuten sind nicht zu entschuldigen."

Jefferson Farfan droht aus disziplinarischen Gründen der Ausschluss aus der peruanischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Stürmer von Bundesligist Schalke 04 und seine Nationalmannschaftskollegen John Galliquio und Reimond Manco sollen nach der 0:1-Niederlage der Peruaner gegen Panama am 13. Oktober das Teamhotel ohne Erlaubnis verlassen und ein Spielkasino besucht haben. Nationaltrainer Sergio Markarian hat Meldungen zufolge bereits einen Bericht über den Vorfall angefertigt. "Die Bestrafung könnte so aussehen, dass die Spieler nicht mehr ins Aufgebot berufen werden", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters eine nicht genannte Quelle aus dem peruanischen Verband (FPF). Farfan hat nicht zum ersten Mal Ärger mit dem Fußball-Verband seines Heimatlandes. 2007 wurde der 26-Jährige für 18 Monate gesperrt, weil er drei Tage vor dem Länderspiel gegen Ecuador eine Party besucht hatte. Peru hatte anschließend das Spiel 1:5 verloren.

Der FC Villareal hat am Montagabend den Sprung an die Tabellenspitze der spanischen Fußball-Liga verpasst. In einer turbulenten Partie mit drei Platzverweisen kam das Team von Coach Juan Carlos Garrido bei Aufsteiger Hércules Alicante nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus. Damit schob sich Villareal (16 Punkte) zum Abschluss des siebten Spieltages in der Primera División hinter Real Madrid (17) immerhin auf Platz zwei. Der ehemalige Dortmunder Nelson Valdez (26.) schoss die Hausherren vor 20.000 Zuschauern zunächst in Führung. Den Ausgleich erzielte Joan Capdevila nur drei Minuten später. David Trezeguet (41.) brachte Alicante erneut in Front, ehe Borjan Valero (63.) für den Endstand sorgte. Kurz nach seinem Tor erhielt Trezeguet wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (44.). Bei Villareal mussten Valero (81.) nach einem Foul mit Gelb-Rot und zwei Minuten später Musacchio nach einer Notbremse vom Feld. Insgesamt verteilte der Schiedsrichter zehn Gelbe Karten.

Jose Manuel de la Torre ist Mexikos neuer Fußball-Nationaltrainer. Der 44-Jährige übernimmt den Posten von Javier Aguirre, der am 30. Juni drei Tage nach dem 1:3 der Mexikaner im WM-Achtelfinale gegen Argentinien seinen Rücktritt erklärt hatte. Für die drei Länderspiele im August und September gegen Spanien, Chile und Kolumbien hatte der mexikanische Verband Enrique Meza und Efrain Flores als Interimstrainer berufen. De la Torre soll die Mannschaft nun als verantwortlicher Trainer zur Fußball-WM 2014 in Brasilien führen. "Für mich ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen", sagte der 44-Jährige, der seinen neuen Posten Ende Dezember antritt. Seine Berufung zum Nationaltrainer erfolgt mitten in einer Krise des mexikanischen Fußballs. Zuletzt waren 13 Nationalspieler suspendiert worden, weil sie nach dem Spiel gegen Kolumbien zu ausgiebig gefeiert hatten.

Die portugiesischen Radprofis Rui und Mario Costa sind wegen Dopings vorläufig suspendiert worden. Das gab der portugiesische Verband am Montag bekannt. Die Brüder waren nach dem Zeitfahren der portugiesischen Meisterschaft am 25. Juni positiv auf die verbotene Substanz Methylhexanamin getestet worden. Rui Costa hatte das Rennen gegen die Uhr gewonnen, sein Bruder Mario war Dritter geworden. Rui Costa, der noch kein Team für die kommende Saison gefunden hatte, dürfte den Radsport-Fans von der Tour de France in Erinnerung sein. Dort hatte er sich nach der sechsten Etappe im Zielbereich eine handfeste Schlägerei mit dem Spanier Carlos Barredo geliefert.

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