Sport kompakt:DFB-Elf überholt die Niederlande

In der neuen Fifa-Weltrangliste steht das Team von Joachim Löw hinter Spanien auf Platz zwei. Der FC Sion scheitert mit Einspruch vor Schweizer Gericht, der Fifa sind Spendengelder in Höhe von 145.000 Euro abhandengekommen, Eisbären Berlin patzen in der DEL erneut. Sport kompakt

Fifa, Weltrangliste: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist in der neuen Fifa-Weltrangliste an den Niederlanden vorbeigezogen und steht nun hinter Spanien auf Platz zwei. Hinter dem Spitzentrio folgen unverändert Uruguay und England vor Portugal, dass mit den jetzt siebtplatzierten Brasilianern die Positionen tauschte. Italien verbesserte sich um einen Platz auf Rang acht. Kroatien und Deutschlands letzter EM-Vorrundengegner Dänemark schließen die Top Ten ab. Den größten Satz nach vorne machte Gabun, das vom 91. auf den 45. Platz kletterte. Ägypten (von 36 auf 61) und Senegal (von 43 auf 68) sind die größten Verlierer in der aktuellen Tabelle.

Fußball, EM-Qualifikation: Die deutschen Fußball-Frauen sind am Mittwoch erfolgreich in das Nach-WM-Jahr gestartet. Die DFB-Auswahl gewann in der EM-Qualifikation gegen die Türkei mit 5:0 (2:0) und übernahm in der Gruppe 2 mit nunmehr 13 Punkten aus sechs Spielen und der besseren Tordifferenz die Tabellenführung vor Spanien. Vor nur knapp 2000 Zuschauern in Izmir reichte ein Doppelschlag durch Dzsenifer Marozsan (10. Minute) und Celia Okoyino da Mbabi (11.) zur beruhigenden Führung. Nach dem Wechsel erhöhten Linda Bresonik (71.), Alexandra Popp (76.) und Melanie Behringer (90.) gegen die zweitklassigen Türkinnen. In der Nachspielzeit sah Torschützin Bresonik die Gelb-Rote Karte. Bundestrainerin Silvia Neid musste die Partie von der Tribüne aus verfolgen. Die 47-Jährige hatte im November 2011 beim 2:2 in Spanien zu heftig reklamiert und war für ein Spiel gesperrt worden.

Fußball, Schweiz: Der Schweizer Fußball-Erstligist FC Sion ist mit seinem Einspruch gegen den Abzug von 36 Punkten durch den Schweizer Fußball-Verband vor einem Gericht in Bern gescheitert. Der Verein hatte sich nicht an vorgegebene FIFA-Statuten gehalten und finanzielle Unregelmäßigkeiten aufgewiesen. Sion liegt nun mit Minus vier Punkten auf dem letzten Platz der Tabelle. Der zweifache Schweizer Meister hat jetzt noch die Möglichkeit vor dem Obersten Gerichtshof im Kanton Bern erneut Einspruch einzulegen, um den Punktabzug abzuwenden. Dennoch wird der Verein nicht absteigen, weil Ligakonkurrent Xamax Neuchatel die Lizenz entzogen wurde und Insolvenz angemeldet hat.

Nun droht jetzt auch Servette Genf die Insolvenz. Zehn Gläubiger fordern über eine Millionen Euro ein. Die Hälfte davon soll der Klub bis Freitag überweisen, sonst wird bei Gericht der Konkurs beantragt. "Ist das Geld bis Freitag nicht überwiesen, dann werden wir das Match gegen den Grasshopper Club Zürich nicht organisieren", sagte Gläubiger-Anwalt Cédric Berger. Nach der Pleite von Xamax spielen in der Schweizer Super League nur noch neun Mannschaften.

Fußball, Italien: Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat die Rückkehr an die Tabellenspitze der Serie A verpasst. Die "alte Dame" kam in einem Nachholspiel vom 21. Spieltag beim FC Parma nicht über ein 0:0 hinaus und blieb dadurch mit 46 Punkten und einem Zähler Rückstand hinter Titelverteidiger AC Mailand auf Platz zwei. Allerdings haben die Turiner noch eine Partie weniger ausgetragen als die "Rossoneri". In einer zweiten Partie am Mittwochabend setzte sich Atalanta Bergamo gegen den FC Genua 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Guido Marilungo in der 78. Minute. Bergamo rückte mit jetzt 27 Punkten auf Rang 13 bis auf einen Zähler an den FC Parma (28) auf Platz 12 heran. Genua (30) ist Zehnter.

"Der steht manchmal 80 Minuten auf dem Platz wie so ein bedröppelter Junge, und man glaubt eigentlich gar nicht, dass der irgendwie groß Fußball spielen kann." (Bayer Leverkusens Stefan Reinartz nach dem 1:3 im Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona auf die Frage, wie es sei, gegen Weltfußballer Lionel Messi zu spielen.)

Handball, Bundesliga: Handball-Rekordmeister THW Kiel zieht an der Spitze weiter einsam seine Kreise, die Füchse Berlin bleiben nach dem Sieg im Ostderby ärgster Verfolger der Zebras: Während die Kieler am Mittwoch mit dem 34:21 (16:10) bei Bergischer HC den 20. Sieg im 20. Saisonspiel feierten, gaben sich auch die Berliner gegen den SC Magdeburg keine Blöße. In der heimischen Max-Schmeling-Halle kam das Team von Trainer Dagur Sigurdsson zu einem 24:20 (13:9)-Sieg. Damit liegen die Füchse mit 33:7 Punkten weiter auf Rang zwei hinter den Kielern, die ihr Punktekonto auf 40:0 Punkt hochschraubten. Hinter den Füchsen liegt der HSV Hamburg (30:8), der erst am Sonntag bei Eintracht Hildesheim antritt, auf Rang drei. Der Tabellenvierte SG Flensburg-Handewitt kam zu Hause zu einem 32:28 (17:13)-Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen. Hinter den Schleswig-Holsteinern rangieren die Rhein-Neckar Löwen, die in Mannheim dank einer starken zweiten Hälfte einen klaren 35:27 (18:14)-Sieg gegen den TSV Hannover-Burgdorf feierten. Der abstiegsgefährdete Traditionsklub VfL Gummersbach schaffte beim 32:29 (15:14) zu Hause gegen MT Melsungen einen Befreiungsschlag.

Formel 1, Nürburgring: Bernie Ecclestone ist weiteren Grand Prix auf dem Nürburgring gegenüber aufgeschlossen. "Wenn die Landesregierung einen neuen Vertragspartner findet, der sich bereit erklärt, das Rennen durchzuführen, bin ich gern dazu bereit, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen", sagte der 81 Jahre alte Brite der "Rhein-Zeitung". Keiner, auch er, wolle Deutschland aus dem Rennkalender streichen. "Was wir möglich machen können, werden wir auch möglich machen", versicherte Ecclestone. Ob Titelverteidiger Sebastian Vettel, Rekordweltmeister Michael Schumacher und die anderen Piloten im kommenden Jahr in der Eifel fahren werden, ist derzeit äußerst fraglich. Das Land Rheinland-Pfalz hatte den bisherigen Pächtern vor kurzem gekündigt.

Pechstein startet bei WM

Eisschnelllauf, Claudia Pechstein: Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein kann bei der Mehrkampf-WM in Moskau am kommenden Wochenende starten. Die 39-Jährige war zuletzt mit Nackenproblemen frühzeitig vom Weltcup in Hamar abgereist. Nun entpuppte sich die Verletzung als Blockade im Brustwirbelbereich. "Die Behandlungen beim Arzt waren sehr schmerzhaft", sagte Pechstein. "Ich hoffe, dass ich den Schmerz während der Rennen ausblenden kann." Eine Medaille, die Pechstein normalerweise durchaus zuzutrauen wäre, ist durch die Blessur allerdings unwahrscheinlich. "Unter diesen Voraussetzungen darf niemand Wunderdinge von mir erwarten, aber die Mehrkampf-WM zählt nun einmal zu den wichtigsten Wettkämpfen der Saison", sagte sie. Pechstein, die Anfang Januar in Budapest Vize-Europameisterin geworden war, hatte ursprünglich bei der WM in Moskau ihre zwölfte Medaille bei einer Mehrkampf-WM holen wollen. Neben Titelverteidigerin Ireen Wüst (Niederlande) und Europameisterin Martina Sablikova (Tschechien) gilt 1000-m-Weltrekordlerin Christine Nesbitt (Kanada) als aussichtsreichste Medaillenkandidatin. Neben Pechstein gehen für die DESG Isabell Ost (Berlin) sowie Patrick Beckert (Erfurt) an den Start.

Fußball, Per Mertesacker: Dem verletzten deutschen Nationalspieler Per Mertesacker vom FC Arsenal droht eine längere Pause. "Mertesacker wird mindestens vier Wochen ausfallen, es kann aber auch Monate oder gar bis zum Saisonende dauern", sagte Arsenals Pressesprecher Chris Soult. Im schlimmsten Fall könnte das für ihn sogar das Aus für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 2. Juli) bedeuten. Allerdings rechnet der Arzt der deutschen Nationalmannschaft Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt laut Angaben von Sky News HD nur mit einer sechswöchigen Pause.

Tennis, WTA in Doha: Bereits nach der zweiten Runde sind alle vier gestarteten deutschen Tennis-Damen beim WTA Turnier in Doha (Katar) ausgeschieden. Julia Görges, Angelique Kerber und Mona Barthel verloren am Mittwoch allesamt ihre Partien bei der mit 2,2 Millionen Dollar (ca. 1,7 Mio. Euro) dotierten Hartplatz-Veranstaltung am Persischen Golf. Die an Position 16 gesetzte Görges musste sich nach hartem Kampf und mehr als zweieinhalb Stunden Spielzeit denkbar knapp 6:7 (4:7), 6:7 (5:7) gegen die Qualifikantin Varvara Lepchenko aus den USA, nur 102. der Weltrangliste, geschlagen geben. Kerber, die in Runde eins im deutschen Duell gegen die Berlinerin Sabine Lisicki gewonnen hatte, konnte sich nicht gegen die Bulgarin Swetana Pironkowa durchsetzen. Die Kielerin verlor in 1:06 Stunden 4:6, 1:6 gegen die 47. der Weltrangliste. Die Bad Segebergerin Barthel hatte ihrerseits gegen die topgesetzte Weißrussin Victoria Azarenka nicht den Hauch einer Chance. Nach nur 60 Minuten hieß es 1:6, 0:6.

Tennis, KIm Clijsters: Die ehemalige Tennis-Weltranglistenerste Kim Clijsters hat ihren Start beim WTA-Turnier in Indian Wells (5. bis 18. März) wegen einer Verletzung am linken Knöchel ersetzt. Dies gab die viermalige Grand-Slam-Gewinnerin am Dienstag bekannt. "Ich bin sehr enttäuscht, weil das Turnier für mich eine besondere Bedeutung hat", sagte die 28-Jährige, die am Ende der Saison ihre Karriere beenden möchte. Im Jahr 2005 hatte die Belgierin nach einer 10-monatigen Verletzungspause beim Turnier in Kalifornien ihren ersten Titel nach der Rückkehr auf die Tennisbühne gefeiert.

Olympia, DOSB: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) strebt bei den Olympischen Spielen in London den fünften Platz in der Nationenwertung an. "Wir haben den Ehrgeiz, an der Weltspitze zu bleiben. Platz fünf wie in Peking - dahinter sollte es nicht sein", sagte DOSB-Generalsekretär Michael Vesper am Dienstagabend in Hamburg. "Klar ist es traurig, dass sich von zwölf möglichen Mannschaften sieben deutsche nicht qualifiziert haben. Aber Gott sei Dank sind die beiden Medaillenkandidaten im Hockey dabei", betonte der Chef de Mission für London. Zudem hätten die Männer im Wasserball und beide Volleyballteams noch Qualifikations-Chancen.

Fifa, Spenden: Dem Fußball-Weltverband Fifa sind Spendengelder in Höhe von 190.000 Dollar (145.000 Euro) abhanden gekommen. Die Gelder, die für Erdbeben-Opfer auf Haiti bestimmt waren, sind dort nie angekommen. In diesem Zusammenhang gerät nun möglicherweise auch der ehemalige Fifa-Vizepräsident Jack Warner, der im Zuge des jüngsten Korruptionsskandals im Weltverband zurückgetreten war, ins Visier der Ermittler. Die Fifa hatte 2010 direkt nach der Erdbeben-Katastrophe auf Haiti eine Spende von insgesamt 250.000 Dollar (190.000 Euro) an den Fußball-Verband von Trinidad und Tobago TTFF überwiesen, damit dieser das Geld in das Krisengebiet weiterleitet. Wie die Fifabestätigte, sind aber bis heute nur 60.000 Dollar (45.000 Euro) auf der Insel eingetroffen.

Fußball, Europa League: Ohne den verletzt fehlenden Roberto Hilbert, aber mit dem Ex-Schalker Fabian Ernst hat Besiktas Istanbul das Tor ins Achtelfinale der Europa League weit aufgestoßen. Der türkische Spitzenklub siegte im Sechzehntelfinal-Hinspiel am Dienstag bei Sporting Braga nach Toren von Tomas Sivok (58. Minute) und Simao (37.) 2:0 (1:0). Ernst spielte 90 Minuten durch, der ehemalige Stuttgarter Hilbert ist wegen eines Muskelfaserrisses noch bis April außer Gefecht gesetzt.

Eishockey, DEL: Die Eisbären Berlin haben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erneut gepatzt. Der Meister unterlag bei der Düsseldorfer EG 3:4 (2:2, 1:2, 0:0) und kassierte damit die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen. Mit weiterhin 80 Punkten liegen die Eisbären nur noch einen Zähler vor dem ERC Ingolstadt (79), der durch ein 3:1 (0:0, 1:1, 0:2) auf Platz zwei kletterte. Der bisherige Zweite Adler Mannheim (77) verlor beim EHC München 1:3 (1:1, 0:0, 0:2) und fiel damit auf Platz vier zurück. Den fünften Sieg in Serie fuhr Vizemeister EHC Wolfsburg ein, der durch ein 4:3 nach Penaltyschießen (1:1, 1:1, 1:1, 0:0) bei den Hamburg Freezers mit 78 Punkten neuer Dritter ist.

In Düsseldorf gelang Connor James kurz vor Ende des zweiten Drittels der entscheidende Treffer für die DEG, die als Sechster mit nun 67 Punkten Hamburg (66) auf dem letzten direkten Play-off-Platz ablöst. Düsseldorfs Erzrivale Kölner Haie verlor das Derby bei den Krefeld Piguinen 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) und rutscht als Elfter (61) aus den Pre-Play-off-Rängen. Roland Verwey schoss die Pinguine mit seinem Treffer in der 28. Spielminute auf Platz zehn.

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