Sport kompakt:"Das ist ein Witz"

Läuferin Semenya bricht ihr Schweigen, deutsche Volleyball-Männer wahren Chance aufs EM-Halbfinale und David Beckham verbreitet Wechsel-Gerüchte. Sport kompakt

Die südafrikanische 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya (Foto) hat ihr Schweigen gebrochen und erstmals zu den Diskussionen um ihr männliches Äußeres Stellung bezogen. "Für mich ist das alles ein Witz, aber es bringt mich nicht aus der Fassung", sagte die 18-Jährige dem südafrikanischen Magazin You. Über die an ihr vorgenommenen Sex-Tests wolle sie "nicht sprechen", ergänzte die Leichtathletin: "Ich denke nicht einmal über die Tests nach." Gott habe sie nun mal "gemacht wie ich bin", sagte Semenya weiter, "und mir das Lauf-Talent gegeben. Ich akzeptiere mich wie ich bin und bin stolz auf mich."

Die deutschen Volleyball-Männer können wieder auf ihre erste Medaille bei Europmeisterschaften hoffen. Im ersten Spiel der EM-Zwischenrunde am Dienstag in Izmir feierte die Mannschaft von Bundestrainer Raúl Lozano einen überraschenden 3:1 (25:14, 33:31, 21:25, 25:21)-Sieg gegen die zuvor ungeschlagene Auswahl aus Griechenland. Mit dem zweiten Erfolg nach dem 3:2-Vorrundensieg gegen Gastgeber Türkei wahrte das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) seine minimale Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Als nächster Gegner wartet Titelverteidiger Spanien an diesem Mittwoch (14.00 Uhr) auf die deutsche Mannschaft.

Felipe Massa will möglichst noch in diesem Jahr in die Formel 1 zurückkehren und träumt von einem Comeback beim Saisonfinale am 1. November in Abu Dhabi. "Sobald mir die Ärzte grünes Licht geben, werde ich ins Auto steigen. 2010 werde ich bestimmt wieder dabei sein, es wäre aber ein Traum, schon in Abu Dhabi zu fahren", sagte der im Juli in Budapest schwer verunglückte Ferrari-Pilot der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Er habe nach dem Unfall nie daran gedacht, ganz auf die Formel 1 zu verzichten. "Das ist mein Leben, seit ich acht Jahre alt bin. Meine Frau Raffaela hätte mich lieber zuhause, aber sie versteht mich", sagte der Brasilianer, der am Montag in Sao Paulo erfolgreich im Gesicht operiert worden war. Massa war beim Großen Preis von Ungarn durch eine umherfliegende Stahlfeder schwer verletzt worden. Der Unfall und die Folgen seien für ihn eine wichtige Erfahrung. "Es ist eine neue Herausforderung. In meinem Leben sind viele Dinge passiert, für die ich später immer eine Erklärung gefunden habe. Jedes Mal habe ich etwas gelernt und mich verbessert. Ich hoffe, dass es auch diesmal so sein wird", sagte Massa.

Fifa-Chef Joseph S. Blatter rechnet fest mit einem Besuch von US-Präsident Barack Obama bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, der ersten WM-Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent. "Er kommt vermutlich zur Eröffnung oder zum Finale. Wir haben ihn eingeladen, und seine Mitarbeiter, die sich sehr für Fußball interessieren, wollen sich darum kümmern, dass sein Zeitplan einen Besuch zulässt", sagte der Weltverbands-Boss im Eurosport-Interview. Obama, dessen Vater kenianischer Abstammung ist, wurde im vergangenen November zum ersten afro-amerikanischen Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten gewählt. Blatter hatte Ende Juli dem US Präsidenten im Weißen Haus in Washington einen Besuch abgestattet.

Englands Fußball-Star David Beckham hat nach eigenen Angaben mehrere Angebote aus seiner Heimat für ein Gastspiel in der Premier League nach Abschluss der Saison für seinen US-Arbeitgeber Los Angeles Galaxy vorliegen. "Drei oder vier Vereine haben sich gemeldet, aber ich habe noch Zeit, mich zu entscheiden", sagte der Mittelfeldspieler vor dem WM-Qualifikationsspiel der Three Lions am Mittwoch gegen Kroatien. Englands Teammanager Fabio Capello hatte Beckham vor mehreren Wochen ein Engagement bei einem Klub aus einer Top-Liga zur Bedingung für eine Berufung in den Kader der Briten für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika gemacht. Zuletzt hatte Becks zwischen den Spielzeiten in der US-Profiliga MLS beim italienischen Spitzenklub AC Mailand gespielt. Für die im November beginnende Spielpause in der MLS sollen aus England angeblich schon Manchester City, Tottenham Hotspur und der FC Arsenal aus London Interesse an Beckham signalisiert haben.

Eisschnelllauf-Weltmeisterin Anni Friesinger-Postma hat erneut ihre Skepsis im Fall der wegen auffälliger Blutwerte gesperrten Auswahl-Kollegin Claudia Pechstein bekräftigt. "Ich kann nur sagen, dass ich keine Antworten habe, nur Fragen", erklärte die Wahl-Salzburgerin am Montagabend in der Sendung Blickpunkt Sport des Bayerischen Rundfunks. "Wir sind zwar in einer Mannschaft, aber der Kontakt war nie eng", sagte Friesinger, die erst seit einigen Wochen mit dem früheren niederländischen Eisschnelllauf-Olympiasieger Ids Postma verheiratet ist. Sie ging damit weiter auf Distanz zu der Berlinerin, die am Dienstagmorgen erstmals über längere Distanzen mit den deutschen Mehrkämpfern in Berlin-Hohenschönhausen trainierte.

Mit drakonischen Strafen hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Ausschreitungen beim Regionalligaspiel zwischen Waldhof Mannheim und der Reserve des 1. FC Kaiserslautern (0:2) geahndet. Die zweite Mannschaft des FCK muss das nächste Heimspiel der Regionalliga West am 18. September gegen Bayer Leverkusen II unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Außerdem wurde wegen fortgesetzten unsportlichen Verhaltens eine Geldstrafe von 20.000 Euro festgesetzt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weil die Lauterer noch Einspruch einlegen können.

Im Fußball-Mutterland England reißen die Meldungen über dubiose Wechsel von Nachwuchsspielern zu Premier-League-Klubs nicht ab. Jetzt muss offenbar auch Manchester City mit einer Untersuchung durch den Weltverband FIFA rechnen. Der französische Erstligist Stade Rennes beschwerte sich offiziell bei der FIFA über das Zustandekommen des Wechsels des 17-jährigen Jeremy Helan im Jahr 2008. Das berichten verschiedene britische Medien. Aus Rennes heißt es, der ehemalige Kapitän der französischen U16 Nationalmannschaft sei trotz eines gültigen Vorvertrags nach Manchester gewechselt, ohne dass es irgendeinen Kontakt zwischen beiden Vereinen gegeben habe. Neben dem bereits bestraften FC Chelsea wird auch wegen eines ähnlichen Falls gegen Manchester United ermittelt.

Sie spielt gut Tennis, ist Amerikanerin und heißt trotzdem nicht Williams. Melanie Oudin ist der neue Star im Land der US Open. Die 17-Jährige mit den blonden, zum Zopf gebundenen Haaren ist endgültig ins Rampenlicht gerückt, nachdem sie schon in Wimbledon für Furore gesorgt hat. Nach dem Achtelfinale auf dem "Heiligen Rasen" ist sie in Flushing Meadows schon im Feld der besten Acht angekommen - zum ersten Mal in ihrer jungen Profikarriere, die erst im Februar vor einem Jahr begonnen hat. "Ich weiß, dass ich hierher gehöre", sagte der Tennis-Teenie, der nach Platz 221 im vorigen Jahr in der Weltrangliste unter die Top 45 geklettert ist.

Torwart Paddy Kenny vom englischen Zweitligisten Sheffield United ist vom englischen Fußball-Verband FA wegen Dopings für neun Monate für alle Wettbewerbe gesperrt worden. Dem 31-jährigen Iren sind bei einem Test nach dem Play-off-Aufstiegsspiel zur Championship (zweite englische Liga) gegen Preston North End Spuren des verbotenen Stimulans Ephedrin nachgewiesen worden.Kenny hatte erklärt, dass die Substanz aus einem Produkt aus dem freien Handel stamme, das allerdings nicht zur Leistungssteigerung gedacht war. Der Verband erklärte, selbst wenn der Sportler beteuert habe, dass er nicht eine Leistungssteigerung im Auge hatte, er doch einen Fehler begangen habe. "Ein Profisportler hat Sorge dafür zu tragen, dass keine verbotenen Substanzen in seinen Körper gelangen dürfen und er sich über medizinische Produkte, die nicht verschreibungspflichtig sind, zunächst beim Klubarztinformiert", hieß es in der Stellungnahme der FA.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: