Sport kompakt:Brose Baskets Bamberg dicht vor drittem Double

Im zweiten Spiel der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft gewinnt der Titelverteidiger mit 86:70 gegen Ulm, wegen seiner Rangelei mit Düsseldorfs Assani Lukimya muss Christian Lell lange zuschauen, ein Franzose pfeift die EM-Auftaktpartie der DFB-Elf, Ribéry trifft beim letzten Test der Franzosen und Inter soll an Thomas Müller interessiert sein. Sport kompakt

Basketball Playoffs: Die Brose Baskets Bamberg haben das dritte Double in Folge ganz dicht vor Augen. Im zweiten Spiel der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft setzte sich der Titelverteidiger 86:70 (47:39) bei Ratiopharm Ulm durch und braucht nur noch einen Sieg, um als erster Klub aus der Bundesliga dreimal nacheinander Meisterschaft und Pokalsieg innerhalb einer Saison zu feiern.

Basketball: Ratiopharm Ulm -Brose Baskets Bamberg

Im Kampf um den Titel: Bambergs Anton Gavel (M.) sowie Ulms Steven Michael Esterkamp (l.) und Isaiah Swann.

(Foto: dapd)

Mann des Tages im Team von Trainer Chris Fleming war Anton Gavel. Der Slowake erzielte beim wichtigen Auswärtssieg als bester Werfer der Begegnung 22 Punkte. Der ebenfalls starke P.J. Tucker kam auf 18 Zähler. Bei Ulm, das in der laufenden Saison bereits zum fünften Mal gegen Bamberg den Kürzeren zog, waren Isaiah Swann (19) und Per Günther (14) die erfolgreichsten Scorer. Anders als beim ersten Finalspiel in Bamberg, wo die Ulmer durch einen Fehlstart früh ins Hintertreffen geraten waren, zeigte sich der Herausforderer diesmal von Beginn an hellwach. Angetrieben von den eigenen Fans hielt der Vorrundenzweite vor allem körperlich besser als drei Tage zuvor dagegen und gestaltete die Begegnung lange offen. Immer wieder wechselte die Führung, erst zum Ende des zweiten Viertels gelang es Bamberg, sich nach einigen Fehlern der Gastgeber auf acht Punkte abzusetzen.

Bamberg nahm die Energie aus der Schlussphase der ersten Hälfte mit und baute den Vorsprung bis auf 13 Punkte aus, doch Ulm ließ nicht locker und kämpfte sich wieder etwas heran. Vor dem Schlussviertel hatte der Außenseiter beim Stand von 59:69 noch alle Chancen. Doch Bamberg ließ keine Spannung aufkommen. Die deutsche Nummer eins spielte im letzten Abschnitt ihre ganze Klasse aus und stellte direkt zu Beginn des Viertels mit einem 8:0-Lauf die Weichen auf Sieg. Ulm konnte anschließend nicht mehr mithalten und verlor am Ende erneut klar.

Damit haben die Brose Baskets nun die Chance, am Sonntag in heimischer Halle mit dem dritten Sieg in der "Best-of-Five"-Serie Meisterschaft und Pokal zu gewinnen.

Christian Lell, Sperre: Christian Lell von Hertha BSC ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für fünf Pflichtspiele gesperrt worden. Ihm wurde krass sportwidriges Verhalten und Schiedsrichter-Beleidigung vorgeworfen. Lell hatte laut DFB in der Nachspielzeit des Chaosspiels in der Bundesliga-Relegation bei Fortuna Düsseldorf am 15. Mai seinen Gegenspieler Assani Lukimya angespuckt und nach Spielende den Unparteiischen Wolfgang Stark beleidigt. Der DFB-Kontrollausschuss hatte eine Sperre von sechs Spielen gegen den Berliner Verteidiger gefordert.

DFB-Elf, Auftaktspiel der EM: Stephane Lannoy aus Frankreich pfeift am Samstag das erste EM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal. Für den 42 Jahre alten Unparteiischen aus Boulogne-sur-Mer wird die Begegnung in Lwiw (20.45 Uhr/ARD) der erste Einsatz bei einer EM sein. Vor vier Jahren, beim Turnier in Österreich und der Schweiz, war Lannoy als Vierter Offizieller nominiert worden. Bei der WM 2010 in Südafrika leitete er die Vorrundenspiele zwischen den Niederlande und Dänemark (2:0) und Brasilien gegen die Elfenbeinküste (3:1). Am 29. März 2011 pfiff der Franzose auch das Länderspiel zwischen Deutschland und Australien in Mönchengladbach - Endstand damals 1:2.

Bundesliga, SpVgg Greuther Fürth: Der künftige Fußball-Bundesligist wird die Stelle des abgewanderten Managers Rachid Azzouzi nicht neu besetzen. Stattdessen soll Martin Meichelbeck von Juli an als Leiter des Lizenzbereiches fungieren. Das teilte der Aufsteiger am Mittwoch mit. Für Transfers sind weiterhin Präsident Helmut Hack und Trainer Mike Büskens verantwortlich. Azzouzi hatte Ende Mai seinen Wechsel zum Zweitligisten FC St. Pauli bekannt gegeben. Meichelbeck soll sich um die Koordination und Organisation sowie den medizinischen Bereich der Lizenzmannschaft kümmern. Ihm wird ein Koordinator des Lizenzbereiches unterstellt. Die Stelle ist noch unbesetzt. Der bisherige Marketing-Chef Holger Schwiewagner wird zum 1. Juli Geschäftsführer von Greuther Fürth.

Fußball-EM, Frankreich: Frankreich bleibt auch im 21. Spiel in Folge ungeschlagen. Dank des Treffers von Bayern-Offensivspieler Franck Ribery, eines Doppelpacks von Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema sowie eines Tores von Jeremy Menez gewann die Mannschaft von Teamchef Laurent Blanc am Dienstagabend ihr letztes Testspiel vor dem Start der Europameisterschaft 4:0 (2:0) gegen Estland. In der 25. Minute erzielte der glänzend aufgelegte Ribery nach Vorarbeit von Benzema die Führung. Damit gelang dem 29-Jährigen in Le Mans nach zuvor dreijähriger Torflaute bereits der dritte Treffer in Serie. Benzema stellte mit seinen beiden Toren (37./47.) - beim zweiten hatte Ribery die Vorlage gegeben - den Sieg für die Franzosen fünf Tage nach dem 2:0 gegen Serbien sicher. Den vierten Treffer steuerte Menez (90.+1) bei. Die Equipe Tricolore, die immer wieder mit schönen Kombinationen glänzte, untermauerte eindrucksvoll ihre Rolle als EM-Geheimfavorit.

Thomas Müller, Inter Mailand: Nationalspieler Thomas Müller von Bayern München kann sich eine Zukunft bei einem anderen Verein vorstellen. Das sagte er in einem Interview mit der am Mittwoch erscheinenden Zeitschrift Sport-Bild. Er habe nicht zwingend Abwanderungsgedanken, "aber es ist momentan auch nicht gerade so, dass ich sagen würde, ich höre mir das nicht mal an", sagte der 22-Jährige. Nach Informationen des Magazins liegt den Bayern ein Millionenangebot von Inter Mailand vor. Müllers Vertrag mit dem deutschen Vize-Meister läuft noch bis 2015. Mögliche Verhandlungen fänden aber erst nach der EM statt. Vorher halte sein Management Angeboten von ihm fern. Sich schon jetzt lebenslang an die Bayern binden will Müller nicht: "Dazu kann ich seriös erst etwas sagen, wenn ich tot bin."

BBL, Gießen 49ers: Die LTi Gießen 46ers spielen auch in der kommenden Saison in der Basketball Bundesliga. Die sportlich abgestiegenen Mittelhessen erhielten am Mittwoch eine Wildcard und komplettieren das Feld der 18 Mannschaften. Die Gloria Giants Düsseldorf, die sich als Zweitligist ebenfalls beworben hatten, gingen leer aus. Das entschied die Gesellschafterversammlung der BBL in Frankfurt am Main auf Empfehlung der Vereine, die sich den Klassenverbleib in der Bundesliga gesichert hatten. Dass überhaupt eine Wildcard vergeben wurde, liegt daran, dass nur der Mitteldeutsche BC aus der 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Der Zweitliga-Zweite Kirchheim hatte sich nicht um eine Lizenz beworben. Gießen bekommt nach 2004 und 2009 zum dritten Mal eine Wildcard. Das Liga-Gründungsmitglied ist das einzige Team, das ununterbrochen in der Liga spielt.

VfB Stuttgart, Transfer: Der VfB hat sich die Dienste des türkischen Nationalspielers Tunay Torun gesichert. Torun kommt von Absteiger Hertha BSC an den Neckar und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. "Er ist ein junger Spieler mit Nationalmannschafts-Erfahrung, der im Offensivbereich variabel einsetzbar ist und von dem wir uns noch einiges versprechen", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia kennt den 22 Jahre alten Offensivspieler noch aus seiner Zeit beim Hamburger SV. Torun hofft, davon zu profitieren. "Er hat mir bereits während meiner Zeit beim HSV die Chance gegeben, mich zu beweisen und meine Entwicklung gefördert", sagte er über Labbadia. Nach Rückkehrer Daniel Didavi (1. FC Nürnberg), der allerdings mit einem Knorpelschaden zunächst monatelang ausfällt, sowie den Talenten Jerome Kiesewetter (Hertha BSC) und Michael Vitzthum (SpVgg Unterhaching) ist Torun der vierte Zugang der Schwaben.

Borussia Mönchengladbach, Zugang: Der schwedische Angreifer Branimir Hrgota wechselt an den Niederrhein. Der bis 31. Oktober beim Zweitligisten Jönköping Södra gebundene Junioren-Nationalspieler hat bei Borussia einen vom 1. November an laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2016 unterzeichnet. Die Gladbacher sind bemüht, den 19 Jahre alten Spieler schon vorher zu bekommen. "Wir sind nun im Gespräch mit Jönköping und werden versuchen, Branimir schon zum 1. Juli zu verpflichten", sagte Sportdirektor Max Eberl am Mittwoch.

1. FC Köln, Zugang: Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln hat Innenverteidiger Dominic Maroh vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg verpflichtet. Das teilten die Rheinländer am Mittwoch mit. Der 25-Jährige erhält in Köln einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. "Als Innenverteidiger bringt Dominic spielerisch und physisch hervorragende Eigenschaften mit. Er ist hungrig auf die Aufgabe beim FC. Deswegen sind wir überzeugt, dass Dominic sich zu einem Eckpfeiler unserer Defensive entwickeln wird", sagte der sportliche Leiter und Ex-Trainer Frank Schaefer.

Fußball-EM, Ukraine: Mitausrichter Ukraine hat bei seiner EM-Generalprobe einen herben Dämpfer erlitten. Drei Tage vor Beginn der Endrunde im eigenen Land und Polen verlor die Mannschaft von Oleg Blochin in Ingolstadt mit 0:2 (0:1) gegen die Türkei. Ohne Bayern Münchens Star Anatoli Timoschtschuk offenbarten die Blau-Gelben dabei noch eine Reihe von Schwächen. Die Niederlage gegen Türken war für die Ukraine die zweite in Serie. Am letzten Freitag hatte die Blochin-Elf gegen Österreich eine 2:3-Pleite kassiert. Zuvor war die Ukraine sechs Spiele in Folge ungeschlagen geblieben und hatte im November der deutschen Nationalmannschaft in Kiew ein 3:3 abgetrotzt.

NBA, Boston Celtics: Die Boston Celtics stehen dicht vor dem Einzug ins Finale der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA. Am Dienstagabend ist der Rekordmeister mit einem weiteren Sieg im Halbfinale vor den Miami Heat in Führung gegangen. Die Celtics bezwangen die Heats in Miami mit 94:90 (40:42). Nach dem fünften Playoff-Spiel in der "Best of Seven"-Serie der Eastern Conference steht es nun 3:2. Damit könnten sich die Celtics bei der nächsten Begegnung bereits den NBA-Finaleinzug sichern. Spiel Nummer sechs findet am Donnerstag in Boston statt. Miami, das in den letztjährigen Finals den Dallas Mavericks mit dem deutschen Basketballstar Dirk Nowitzki unterlegen war, ist in der Auswärtspartie in Boston zum Siegen verdammt, um ein entscheidendes siebtes Spiel in heimischer Halle zu erzwingen. Überragender Akteur aufseiten der Celtics war Power Forward Kevin Garnett, der insgesamt 26 Punkte und 11 Rebounds für sein Team erzielte.

Brasilien, Ronaldinho: Ganze vier Tage währte die vereinslose Zeit von Brasiliens Fußballkünstler Ronaldinho. Nach seiner einseitigen Kündigung bei CR Flamengo aus Rio de Janeiro unterschrieb der 32-Jährige am Montag ohne langen Vertragspoker und pompöser Vorstellungszeremonie bis zum Jahresende beim Erstligisten Atletico Mineiro aus Belo Horizonte. Der Weltmeister von 2002 nahm beim brasilianischen Meister von 1971 sofort das Training auf und erklärte: "Ich habe viel Kritik einstecken müssen und fühle einfach nur den Wunsch, es allen noch einmal zu zeigen."

Der zweimalige Weltmeister will schon am Mittwoch gegen EC Bahia aus Salvador sein Debüt im neuen Trikot mit der Rückennummer 49 geben. Derweil hat sein alter Arbeitgeber Einspruch gegen die Einstweilige Verfügung eingelegt, die Ronaldinho wegen ausstehender Zahlung in Höhe von umgerechnet rund 16 Millionen Euro aus Rentenprovisionen und Vermarktungsrechten von den vertraglichen Verpflichtungen mit Flamengo entband. Der Klub aus Rio bezifferte die Schulden auf gerade einmal umgerechnet 1,6 Millionen Euro.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: