Sport kompakt:Bamberg gewinnt erstes Spiel

Die Baskets Bamberg haben das erste Spiel um die deutsche Meisterschaft gewonnen, Boxer Sebastian Zbik fühlt sich betrogen, Fifa-Funktionär spricht weiter von "Fußball-Tsunami".

Sport kompakt

Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg ist mit einem Sieg in die Endspielserie um die deutsche Basketball- Meisterschaft gestartet. Die Oberfranken bezwangen am Sonntag ALBA Berlin mit 90:76 (42:38) und feierten damit vor heimischer Kulisse den ersten von drei notwendigen Siegen für den Gewinn ihres vierten Meistertitels. Lange war die Partie ausgeglichen, erst im letzten Viertel konnte sich das Team von Trainer Chris Fleming entscheidend absetzen und den hart erkämpften Heimerfolg einfahren. Die zweite Partie steigt am kommenden Mittwoch in der Hauptstadt.

Basketball - Brose Baskets Bamberg - ALBA Berlin

Die Baskets Bamberg haben das erste Spiel gegen Alba Berlin gewonnen.

(Foto: dpa)

Tischtennis-Rekordmeister Borussia Düsseldorf hat sein Titelabonnement verlängert und sich zum 24. Mal in die Siegerliste eingetragen. Das Team um den WM-Dritten Timo Boll musste am Sonntag im zweiten Finale gegen TTF Liebherr Ochsenhausen aber lange um den 3:2-Sieg und den 57. Titel der Vereinsgeschichte bangen. Ochsenhausen, das die erste Partie 1:3 verloren hatte, ging vor 1100 Zuschauern mit 2:0 in Führung, zum Schluss machte aber die Borussia ihr zweites Tischtennis-Triple aus Pokal, Champions League und Meisterschaft perfekt. Der Favoritensieg war am Sonntag vor 1100 Zuschauern allerdings in höchster Gefahr, als die Rheinländer nach Niederlagen von Timo Boll und von Christian Süß gegen die Portugiesen Marcos Freitas und Tiago Apolonia 0:2 zurücklagen. Doch dann leitete der EM-Zweite Patrick Baum durch einen knappen 3:2-Sieg gegen den Japaner Seiya Kishikawa die Wende ein.

Benjamin Starke hat bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin über 100 Meter Schmetterling mit Weltjahresbestzeit die WM-Norm erfüllt. Der Lokalmatador blieb am Sonntag in 51,65 Sekunden klar unter der geforderten Zeit von 52,25 Sekunden. Starke blieb 1/10 Sekunde unter der Weltjahresbestzeit von Rekord-Olympiasieger Michael Phelps. Zweiter wurde der mehrmalige Kurzbahn-Europameister Steffen Deibler, der in 52,74 Sekunden die letzte Chance auf eine Norm-Zeit verpasste. Bei den Frauen verfehlte Meisterin Sina Sutter die erforderliche Marke um mehr als Sekunde.

Martin Tomczyk hat das dritte Saisonrennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft auf dem neuen Red-Bull-Ring in Zeltweg/Österreich gewonnen und Audi damit den zweiten Sieg in diesem Jahr beschert. Mercedes-Pilot Ralf Schumacher belegte mit nur 0,4 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Damit feierte der frühere Formel-1-Star im 35. Rennen das bislang beste Ergebnis seiner DTM-Karriere. Dritter wurde der Brite Oliver Jarvis in einem weiteren Audi A4 vor dem Kanadier Bruno Spengler in einer Mercedes C-Klasse. Dadurch behauptet Spengler mit 23 Punkten weiterhin die Führung in der Gesamtwertung. Allerdings liegt der Kanadier jetzt nur noch drei Zähler vor Tomczyk. Für den 29 Jahre alten Audi-Piloten aus Rosenheim war es erst der fünfte DTM-Triumph bei schon 106 Renneinsätzen.

Der Fußball-Weltverband Fifa untersucht offenbar nachträglich das Länderspiel zwischen Nigeria und Argentinien vom vergangenen Mittwoch (4:1), weil es ungewöhnlich hohe Wetteinsätze gegeben hat. Der Daily Telegraph zitiert die Fifa: "Wir können bestätigen, dass das Spiel zwischen Nigeria und Argentinien unter besonderer Beobachtung steht und untersucht wird." Die "Super Eagles" bezwangen die stark ersatzgeschwächt angetretenen Südamerikaner in Abuja klar. Erst in der achten Minute der Nachspielzeit hatten die Argentinier per Handelfmeter getroffen, obwohl eigentlich nur fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. Das Handspiel war Joseph Yobo unterlaufen, Schiedsrichter Ibrahim Chaibou (Niger) zeigte auf den Elfmeterpunkt. Augenscheinlich hatte es beim 4:0-Zwischenstand zahlreiche Wetten gegeben, dass noch ein Treffer fällt.

Sebastian Zbik hat seinen WM-Titel verloren, die Hamburger Universum Box-Promotion ihren letzten Champion. Der 29-Jährige Schweriner verlor in Los Angeles den Mittelgewichts-Gürtel des Weltverbandes WBC nach einer umstrittenen Punkt-Niederlage gegen den mexikanischen Herausforderer Julio Cesar Chavez jr., fühlte sich aber nicht als Verlierer: "Ich habe den Kampf gemacht und kann nicht begreifen, dass ich verloren habe", teilte Zbik auf seiner Homepage (sebastian-zbik.de) mit. Er fühle sich um den Lohn seiner harten Arbeit betrogen. "Wenn ich auf die Punkttabelle schaue: sehr lustig, die letzten drei Runden gingen alle an Julio. Ich habe aber keine Ahnung, warum", sagte der Schweriner nach der ersten Niederlage in seinem 31. Profikampf. Zwei der drei Kampfrichter hatten für Chavez gewertet, einer sah ein Unentschieden: "Wenn sie fair gewesen wären, hätten sie vielleicht alle ein Unentschieden gemacht." Zbik lag mit seiner Kritik nicht ganz falsch, ergab doch die Kampfstatistik eine deutlich bessere Trefferquote für den Deutschen. Von Zbiks insgesamt 834 Schlägen trafen 291 ins Ziel, das entspricht einer Quote von 47 Prozent. Chavez landete bei seinen 796 Schlägen 256 Treffer, das sind 32 Prozent.

Stefan Bradl setzt seine Siegesserie in der Motorrad-Weltmeisterschaft fort. Beim Grand Prix von Barcelona gewann der 21-Jährige am Sonntag bereits zum dritten Mal in dieser Saison ein Rennen der Moto2-Kategorie und baute seine Führung im Gesamtklassement erheblich auf nun 43 Punkte Vorsprung aus. Bradl verwies mit dem Kalex-Fahrwerk die Spanier Marc Marquez und Aleix Espargaro auf die weiteren Podestplätze. Max Neukirchner aus Stollberg auf MZ belegte Platz zehn. Mit seinem insgesamt sechsten Grand-Prix-Sieg überholte Stefan seinen Vater Helmut, der es in seiner Laufbahn aus fünf Erfolge brachte.

Der vorläufig suspendierte Fifa-Vize Jack Warner will die nächste Welle des von ihm angekündigten "Fußball-Tsunami" lostreten. Er wolle einen E-Mail-Verkehr mit Fifa-Präsident Joseph Blatter veröffentlichen, drohte der Spitzenfunktionär des Weltverbandes, der von der Fifa-Ethikkommission wegen Bestechungsvorwürfen gesperrt wurde. "Der Inhalt der Mail wird eindeutig zeigen, was bei dem Meeting wirklich passiert und was durchgesickert ist", erklärte Warner am Wochenende in seiner Heimat Trinidad & Tobago. Warner wird beschuldigt, zusammen mit dem ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Mohamed bin Hammam für insgesamt eine Million Dollar Stimmen von 25 karibischen Funktionären gekauft zu haben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: