Sport kompakt:Alonso vor Wechsel zu Ferrari

In der Formel 1 kündigen sich spektakuläre Fahrerwechsel an, die Fifa verpasst den WM-Schiedsrichtern einen Maulkorb, Obama kommt doch zum IOC-Kongress. Sport kompakt

Der Wechsel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso von Renault zu Ferrari soll noch in dieser Woche verkündet werden. Die "Scuderia" werde am Donnerstag vor dem Großen Preis von Japan die Spekulationen beenden und die Verpflichtung des Spaniers für 2010 bekanntgeben, berichtete das Fachmagazin auto, motor und sport am Montag auf seiner Internetseite. Wie erwartet will Ferrari demnach künftig auf Alonso und den derzeit verletzten Felipe Massa als Stammpiloten setzen, Kimi Räikkönen müsse gehen. Der finnische Weltmeister von 2007 werde eine Abfindung für seinen noch bis Ende des kommenden Jahres laufenden Vertrag erhalten und zu McLaren-Mercedes zurückkehren. Garant für den Deal sei der neue Ferrari-Sponsor, die spanische Bank Santander, die auch Partner der Silberpfeile ist. Räikkönen würde bei McLaren-Mercedes seinen Landsmann Heikki Kovalainen ersetzen. Derweil sorgte Alonso nach dem Großen Preis von Singapur für Irritationen: "Ich widme diesen Podiumsplatz Flavio [Briatore]. Er ist zu Hause, aber er ist Teil unseres Erfolges", sagte der zweimalige spanische Formel-1-Weltmeister nach seinem dritten Platz. Der Italiener Briatore war als Hauptschuldiger in der Betrugsaffäre um das Renault-Team vom Internationalen Automobilverband auf "unbegrenzte Zeit" gesperrt worden.

Auf einer Krisensitzung wird die sportliche Führung von Fußball-Bundesligist Hertha BSC am Montag über das Vorgehen nach dem 1:5 bei 1899 Hoffenheim beraten. Trainer Lucien Favre leitete zuvor die Übungseinheit des Tabellenletzten, der in der Bundesliga sechsmal in Folge verloren hat. Die Berliner bangen vor dem Europa-League-Spiel am Donnerstag bei Sporting Lissabon nun auch um Kapitän Arne Friedrich. Der Nationalspieler erlitt laut Vereinsangaben in Hoffenheim einen Bluterguss.

Pfeifen ja, reden nein: Die Fifa hat allen Schiedsrichtern, die Kandidaten für die WM 2010 sind, einen "Maulkorb" verpasst. Für Stellungnahmen in der Öffentlichkeit sollen die Unparteiischen nicht mehr zur Verfügung stehen. Deshalb durfte sich etwa Wolfgang Stark (Ergolding) nach dem Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 (0:1) am Samstag nicht äußern. Dieses rigide Vorgehen praktizierte die Fifa bereits bei den zurückliegenden Großveranstaltungen. Auch dort durften die Referees nur bei ausgesuchten Terminen vor und während den Endrunden Stellung beziehen. "Wir durften schon Monate vor der Weltmeisterschaft keine Äußerungen mehr machen. Das war gang und gäbe vor großen Turnieren", sagte der frühere Fifa-Schiedsrichter Herbert Fandel, der vor der WM 2006 kurzfristig aus dem Schiedsrichter-Aufgebot gestrichen wurde, dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Barack Obama soll's nun doch richten: Mit einer Blitzvisite will der mächtigste Mann der Welt US-Bewerber Chicago bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2016 den entscheidenden Push geben. Dänische Medien berichteten am Montag unter Berufung auf Regierungskreise, dass der Auftritt des US-Präsidenten vor der 121. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Freitag in Kopenhagen sicher sei. Platzt die Last-Minute-Reise des charismatischen Wahlhelfers noch, steht Rio de Janeiro als erste Stadt Südamerikas vor einem olympischen Triumph. Bei der bedeutendsten Wahl des Weltsports gehen Tokio und Madrid nur als Außenseiter in den Vierkampf um nationales Prestige und Dollar-Milliarden. IOC-Präsident Jacques Rogge ist sich sicher: "Ganz wenige Stimmen werden den Ausschlag geben."

Trainer Peter Neururer hat beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg offen mit Rücktritt gedroht. "Sollten sich die Spieler Freitag gegen Union Berlin genauso präsentieren, mache ich das nicht mehr mit. Dann war's das", zitierte die Bild-Zeitung den 54-Jährigen, nachdem die "Zebras" am vergangenen Freitag 0:1 bei Rot-Weiß Oberhausen verloren und die dritte Punktspielniederlage in Folge kassiert hatten. Der 1:0-Pokalerfolg der Meidericher beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Woche hat die Wogen in Duisburg nur zwischenzeitlich glätten können. Die Neururer-Mannschaft, die eigentlich um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen wollte, rangiert mit acht Punkten weit abgeschlagen auf Tabellenplatz 15.

Girondins Bordeaux bleibt die Nummer 1 in der französischen Fußball-Liga. Bayern Münchens Gruppengegner in der Champions League gewann am Sonntagabend sein Heimspiel gegen Stade Rennes mit 1:0 (1:0). Der französische Meister führt die Tabelle nach sieben Spieltagen ungeschlagen mit 19 Punkten vor dem langjährigen Serien-Meister Olympique Lyon (17 Zähler) an. Das Siegtor erzielte der Brasilianer Wendel mit einem Flugkopfball in der 23. Spielminute. Bordeaux empfängt in der Vorrunden-Gruppe A der Champions League am Mittwoch Maccabi Haifa, das am 1. Spieltag gegen den FC Bayern mit 0:3 verloren hatte. Der französische Meister hatte beim Start der Gruppenphase auswärts ein 1:1 gegen Juventus Turin erreicht. Die Turiner gastieren am Mittwoch in München. (Hier geht's zur Ligue 1

Der argentinische Fußball-Nationaltrainer Diego Maradona hat Bayern-München-Profi Martin Demichelis nachträglich ins Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele gegen Peru und Uruguay im Oktober nominiert. Der Bundesliga-Spieler ersetzt den verletzten Fabricio Coloccini von Newcastle United. Demichelis hat allerdings wenig Spielpraxis, da er zuletzt an den Folgen eines Bänderrisses im Sprunggelenk laborierte.

Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius wurde zum Karriereende überraschend "Champion des Jahres" unter Deutschlands Spitzensportlern. Die 37 Jahre alte Leverkusenerin setzte sich bei der Abstimmung von 68 WM- und EM-Medaillengewinnern 2009 im Robinson-Club Sarigerme/Türkei vor Schwimm-Weltmeister Paul Biedermann durch.

Andrea Petkovic steht beim WTA-Turnier in Tokio im Achtelfinale. Die Darmstädterin düpierte in der zweiten Runde des Zwei-Millionen-Dollar-Turniers die russische French-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa überraschend mit 7:5, 4:6, 6:3. Dagegen ist Anna-Lena Grönefeld durch eine 3:5, 1:6-Niederlage gegen die Ukrainerin Katerina Bondarenko bereits in der ersten Runde ausgeschieden.

Der norwegische Fußball-Spitzenklub Rosenborg Trondheim hat sich nach zweijähriger Durststrecke vorzeitig zum 21. Mal die Meisterschaft gesichert. Der souveräne Spitzenreiter gewann das Spitzenspiel am Sonntagabend bei Molde FK mit 2:0 durch Tore von Steffen Iversen und Trond Olsen. Rosenborg ist in dieser Saison ungeschlagen und kann vier Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr eingeholt werden. Die erfolgreichste Ära hatte Trondheim zwischen 1992 und 2004 mit 13 Titelgewinnen in Folge. Der letzte Meisterschaftstriumph lag allerdings schon drei Jahre zurück.

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