Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:Adler Mannheim schlagen im DEL-Finale zurück

Im Kampf um die Eishockey-Meisterschaft gleichen die Adler Mannheim gegen Berlin aus. Mitglieder des Formel-1-Teams Force India entgehen in Bahrain nur knapp einem Anschlag. Kanutin Birgit Fischer muss wegen Herzproblemen ihren Olympia-Traum aufgeben. Lars Stindl und Clemens Fritz verlängern ihre Verträge. Sport kompakt

Eishockey, DEL-Finale: Die Adler Mannheim haben in der Endspielserie der Deutschen Eishockey Liga den 1:1-Ausgleich erzielt. Am Mittwoch siegten die Kurpfälzer vor 13.600 Zuschauern in der SAP-Arena gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin mit 4:1 (1:1, 1:0, 2:0). Bereits am Freitag treffen beide Mannschaften im dritten Finale in Berlin erneut aufeinander. Meister wird das Team, das drei Spiele gewinnt kann. Nach einem ausgeglichenen Beginn gingen die Adler durch Christoph Ullmann (12.) in Führung, als er mit einem Nachschuss traf. In der Folge gerieten die Eisbären mächtig unter Druck und hatten reichlich Glück, nicht noch weitere Gegentore kassiert zu haben.

Einem Fehlpass von James Sifers verdankten die Eisbären den überraschenden Ausgleich durch Barry Tallackson (14.). Die erneute Führung im zweiten Drittel gelang Kenneth Magowan (32.) ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der Meister aus Berlin das Spiel eigentlich in seine Kontrolle gebracht hatte, jedoch zuwenig Druck auf das Mannheimer Tor ausübte. Von diesem Rückstand erholten sich die Eisbären nicht mehr. Ein Doppelschlag von Adam Mitchell (46., 47.) brachte Mannheim endgültig auf den Weg zum Sieg.

Formel 1, Force India: Der Chef der Formel-1-Strecke von Bahrain hat den Vorfall rund um das Force-India-Team, dessen Mechaniker nur knapp einem Anschlag gingen, als unglücklichen Umstand bezeichnet. "Das war unglückliches Timing", sagte Zayed Al Zayani, Vorsitzender des Bahrain International Circuit: "Auf sie wurde nicht bewusst gezielt, sondern sie waren zufällig dort. Man kann überall auf der Welt in Ausschreitungen oder einen Zwischenfall geraten." Die vier Mechaniker hatten am Mittwochabend auf dem Heimweg von der Strecke zum Hotel unmittelbar nach der Detonation einer Benzinbombe den Unglücksort erreicht. Von den Teammitgliedern, die erst nach einiger Zeit weitefahren konnten, wurde niemand verletzt. Ein anderer Force-India-Angestellter zog daraus für sich aber die Konsequenz, nach Hause zu fliegen.

Formel 1, Mercedes: Für Promoter Bernie Ecclestone ist eine Zukunft der Formel 1 ohne Mercedes nicht mehr völlig ausgeschlossen. Denn die Silberpfeile sind sich mit dem Briten offenbar immer noch nicht über das neue Concorde Agreement einig geworden. "Ich kann sie zu nichts zwingen", sagte Ecclestone. Das neue Concorde-Abkommen, das die wirtschaftlichen Interessen in der Formel-1-WM regelt, soll die derzeit zwölf Teams langfristig an die Motorsport-Königsklasse binden. Und offenbar ist sich der Brite mit den meisten Rennställen einig, lediglich ein paar kleinere Teams haben angeblich ein Problem damit, eine Zusage abzugeben.

Laut Ecclestone soll das Abkommen bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein. Für Historie und Erfolg eines jeden Teams gäbe es einen Bonus, erklärte Ecclestone. Ausgerechnet bei den Silberpfeilen scheint er keine Geschichte zu sehen. "Wenn man die Wurzeln des Teams zurückverfolgt, dann haben sie mit Tyrrell angefangen. Seitdem gab es vier Eigentümer und vier verschiedene Namen", sagte Ecclestone, "doch wenn wir es genau nehmen, dann ist Mercedes erst seit zwei Jahren in der Formel 1. Und sie haben die Weltmeisterschaft seitdem nicht gewonnen. Und nun auch erst ein Rennen.

Kanu-Sport, Birgit Fischer: Der Traum von der siebten Olympia-Teilnahme ist für Birgit Fischer geplatzt. Das bestätigte die achtmalige Olympiasiegerin in einem Interview mit der Zeitung Die Welt. "Ich habe eine leichte Herzmuskelentzündung und der Facharzt sagte mir klipp und klar, dass ich keine Starterlaubnis bekomme und Training nur in den alleruntersten Herzfrequenzbereichen machen darf, sozusagen nur noch Wohlfühlpaddeln", sagte die 50-Jährige, die inzwischen "klug genug" sei, auf die Ärzte zu hören: "Gesundheit ist wichtiger als jedes um die Wette paddeln und jede Medaille." Fischer, die wegen Herzrhythmusstörungen bereits Anfang April die nationale Olympiaqualifikation in Duisburg absagen musste und nur noch eine theoretische Chance auf ein London-Ticket hatte, kennt seit Dienstag dieser Woche die Ursache für ihre Herzprobleme. "Ein von mir nicht richtig ernst genommener Reizhusten" im Trainingslager in Australien sei verantwortlich für "mein Herzstolpern", wie es die Ausnahmeathletin nennt. "Nach den gründlichen Untersuchungen kann ich einerseits nun aufatmen, andererseits bin ich ziemlich traurig", sagte Fischer.

Bundesliga, Hannover 96: Lars Stindl bleibt für längere Zeit in Hannover. Der Mittelfeldspieler wird seinen bis Sommer 2013 laufenden Vertrag beim Fußball-Bundesligaclub um drei Jahre verlängern. "Er wird diese Woche noch einen Vertrag bis 2016 unterschreiben", kündigte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke am Mittwoch an. Er habe die Zusage von dem Fußball-Profi bekommen. Zuvor hatten bereits die Stammspieler Jan Schlaudraff, Manuel Schmiedebach, Emanuel Pogatetz und Christian Pander ihre Verträge beim Europa-League-Teilnehmer und aktuellen Tabellensiebten verlängert. Um den derzeit verletzten Stindl hatten sich auch andere Vereine bemüht. Unter anderem soll Borussia Mönchengladbach ein Interesse an dem ehemaligen Karlsruher gehabt haben.

Bundesliga, Werder Bremen: Kapitän Clemens Fritz hat seinen Vertrag bei Werder Bremen um zwei Jahre bis 2014 verlängert. Zudem beinhaltet der neue Kontrakt eine Option für ein weiteres Jahr. Das gab der Tabellenachte am Donnerstag bekannt. "Clemens spielt seit Jahren auf hohem Niveau. Er kann einen wichtigen Beitrag leisten, diese Konstanz auch auf die Mannschaft zu übertragen", sagte Trainer Thorsten Schaaf, "mit seinen Erfahrungen und seiner Persönlichkeit ist er in unserem Gefüge ein ganz wichtiger Spieler." Fritz, der seit 2006 168 Bundesliga-Spiele für Werder machte, fiel die Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrages nach eigenen Angaben nicht schwer. "Ich bin von der Perspektive dieser jungen Mannschaft überzeugt, fühle mich in Bremen sehr wohl, und ich hatte sehr gute Gespräche mit unserer sportlichen Leitung", sagte der Verteidiger. Zuletzt hatte Werder bereits seine Kaufoption für den griechischen Innenverteidiger Sokratis gezogen.

Bundesliga, TSG Hoffenheim: Matthieu Delpierre verstärkt ab der kommenden Saison die Abwehr des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Der 30 Jahre alte Franzose wechselt im Sommer ablösefrei vom VfB Stuttgart ins Kraichgau, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 erhält. "Matthieu ist ein überragender Abwehrspieler, der uns zu noch mehr Stabilität verhelfen wird. Er ist ein gestandener Profi mit Führungsqualitäten und wird unserer jungen Mannschaft damit gut tun", sagte TSG-Trainer Markus Babbel am Mittwoch in einer Klubmitteilung über den Neuzugang. Delpierre absolvierte seit der Saison 2004/05 insgesamt 161 Bundesligaspiele für den VfB und gewann 2007 gemeinsam mit seinem künftigen Coach die deutsche Meisterschaft. In dieser Saison kam er bisher jedoch überhaupt nicht zum Einsatz.

Handball, Bundesliga: Der THW Kiel hat trotz des 28. Saisonsieges in Folge den vorzeitigen Gewinn der deutschen Handball-Meisterschaft verpasst. Bei Frisch Auf Göppingen behielt der Rekordmeister mit 33:23 (15:13) souverän die Oberhand, die nötigen Patzer der direkten Konkurrenten blieben aber aus. Kiel kann nun am 1. Mai mit einem Heimsieg gegen den SC Magdeburg den 17. Titelgewinn der Vereinsgeschichte perfekt machen. Hinter dem souveränen Tabellenführer (56:0 Punkte) kämpfen drei Teams um die direkte Champions-League-Qualifikation. Die zweitplatzierte SG Flensburg-Handewitt (47:11) gewann auch ohne den verletzten deutschen Nationalspieler Holger Glandorf 32:30 (15:14) beim VfL Gummersbach und bleibt vor den Füchsen Berlin (46:12).

Eishockey, Düsseldorfer EG: Dem achtmaligen deutschen Meister Düsseldorfer EG fehlen zum geplanten Etat für die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter noch rund 240.000 Euro. Wie die DEG in einer Presseerklärung mitteilte, habe man seit dem Aufruf am 26. März keine weiteren Zusagen im Sponsoring bekommen. Düsseldorf will auf einen abgespeckten Etat von etwa 3,4 Millionen Euro kommen, den man für den Erhalt der Lizenz bis zum 15. Mai abgesichert bei der DEL präsentieren muss. "Zu diesem Zeitpunkt des Jahres sind in vielen Unternehmen die Sponsoring-Etats aber bereits vergeben, sodass wir keine weiteren Gelder akquirieren konnten. Wir erhalten positive Signale für das Jahr 2013, benötigen aber jetzt weitere Hilfe. Wir appellieren an die Freunde der DEG, alle Möglichkeiten auszuschöpfen", sagte DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp. Über sogenannte Bekenner- und Retterpakete (10.000 und 20.000 Euro), die für den Mittelstand und Einzelpersonen angedacht waren, hatte die DEG Gelder generieren wollen, zusätzlich zu den großen Beteiligungen durch die Stadt Düsseldorf und einen Privatmann. Die Kultband "Die Toten Hosen" engagiert sich ebenfalls für den Traditionsklub. Der bisherige Hauptsponsor Metro beendet sein Engagement nach Saisonende.

Motorsport, Bahrain: Wegen Sicherheitsbedenken beim Rennwochenende in Bahrain hat der erste Rennstall seinen Start abgesagt. Das deutsche MRS-Team wird nicht wie geplant am Porsche-Supercup teilnehmen, der zum Rahmenprogramm des Formel-1-Rennens gehört. Dafür riskiert der Rennstall sogar, möglicherweise für den Rest der Saison nicht mehr nicht mehr punktberechtigt zu sein und auch kein Preisgeld mehr zu bekommen. "Das ist das erste Mal in unserer Geschichte, dass wir ein für Rennen des Porsche-Supercups absagen müssen. Aber letztlich sind wir für die Sicherheit unserer Mitarbeiter verantwortlich", sagte Teamchef Karsten Molitor: "Bahrain ist eines der Saison-Highlights, entsprechend schwer ist uns die Entscheidung gefallen. Aber wir haben sie gemeinsam mit unseren Fahrern und Partnern getroffen."

Fußball, Brasilien: Der Brasilianer Mario Zagallo, der in verschiedener Funktion an vier WM-Titeln seines Landes beteiligt war, will sich im Alter von 80 Jahren zur Wahl für das Amt des Vizepräsidenten des nationalen Verbandes CBF stellen. "Es war doch klar, dass ich mich noch nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen würde", sagte Zagallo, der im Erfolgsfall einer von fünf Vizepräsidenten und zuständig für die südöstliche Region Brasiliens wäre. Zagallos Hauptaugenmerk gelte der Nationalmannschaft. "Es wird meine letzte Weltmeisterschaft sein", sagte Zagallo mit Blick auf die Heim-WM 2014: "Das ist meine letzte Chance, Brasilien zu seinem sechsten WM-Titel zu verhelfen. Ich will meine Erfahrung einbringen." Der frühere Nationaltrainer bewirbt sich auf die Nachfolge von Jose Maria Marin, der für den im März zurückgetreten Präsidenten Ricardo Teixeira an die Spitze des CBF gerückt war. Teixeira hatte immer wieder wegen Korruptionsvorwürfen in der Kritik gestanden. Zagallos Konkurrent um den Vize-Posten ist Landsmann Marco Polo del Nero, der zudem für Teixeira in die FIFA-Exekutive gerückt war. Zagallo wurde als Spieler 1958 und 1962 Weltmeister und gewann den Titel als Trainer 1970. Zudem war er als Assistenzcoach von Carlos Alberto Parreira auch am WM-Sieg 1994 beteiligt. Erneut als Cheftrainer wurde er 1998 Vizeweltmeister.

Olympia, Fußball: Fußballstar David Beckham darf sich weiter Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in der Heimat machen. Der Name des ehemaligen englischen Nationalspielers in Diensten des amerikanischen Klubs Los Angeles Galaxy aus der Major League Soccer (MLS) befindet sich auf der insgesamt noch 80 Personen umfassenden Spieler-Liste des Auswahltrainers Stuart Pearce, der die Olympia-Mannschaft Großbritanniens trainieren wird. Bis Ende Juni muss Pearce seine 18-köpfige Auswahlmannschaft nominieren. Sollte Beckham, der am 2. Mai 37 Jahre alt wird, tatsächlich den Sprung in die Mannschaft schaffen, wäre er einer von maximal drei Akteuren, die trotz Überschreitens der Altersgrenze von 23 Jahren zum olympischen Fußball-Turnier zugelassen sind. Beckham hatte mehrfach seinen Wunschgeäußert, Teil der ersten britischen Olympia-Fußballmannschaft seit 1960 zu sein.

Wettskandal in Südkorea: Der südkoreanische Fußball wird erneut von einem Todesfall im Zusammenhang mit einem Wettskandal erschüttert. Am Wochenende wurde die Leiche des früheren Profispielers Lee Kyung Hwan in der Nähe seiner Wohnung in Inchon gefunden, wie ein Beamter der Polizeibehörde in der westlichen Küstenstadt am Mittwoch bestätigte. Er habe Suizid begangen. Es sei ein Abschiedsbrief des 24-Jährigen gefunden worden. "Der Fall ist abgeschlossen." Lee war durch die südkoreanische Fußball-Liga wegen seiner Verwicklung in den Wettskandal lebenslang gesperrt worden. Von einem Gericht war er zudem zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Außerdem musste er 300 Stunden gemeinnützigen Dienst ableisten. Der Skandal hatte dem Ansehen der K-League schwer geschadet. Im vergangenen Jahr waren organisierte Spielmanipulationen ans Tageslicht gekommen. Im Zuge der Ermittlungen wurden fast 50 Spieler verhaftet und angeklagt, dazu kamen Buchmacher und andere Personen. Der Skandal hatte 2011 bereits drei Todesfälle gefordert. Zwei weitere beteiligte Spieler sowie ein früherer Trainer waren tot aufgefunden worden. Auch in diesen Fällen war die Polizei jeweils von einem Suizid ausgegangen.

Beachvolleyball, Weltserie: Die Beachvolleyballerinnen Sara Goller und Laura Ludwig dürfen beim Auftakt der Weltserie in Brasilia weiter auf den Einzug ins Halbfinale hoffen. Am Mittwochabend gewannen die zweimaligen Europameisterinnen in der Hoffnungsrunde gegen das australische Duo Louise Bawden/Becchara Palmer mit 2:0 (21:17, 21:16). Zuvor hatten die an Nummer neun gesetzten Berlinerinnen gegen die topgesetzten zweimaligen Olympiasiegerinnen Misty May-Treanor/Kerri Walsh aus den USA mit 1:2 (21:18, 14:21, 12:15) verloren. Am Donnerstag müssen Goller/Ludwig zunächst die in der Setzliste um eine Position besser eingestuften Niederländerinnen Sanne Keizer/Marleen Van Iersel aus dem Weg räumen. Um in Brasliens Hauptstadt die Runde der letzten Vier zu erreichen, muss anschließend eine weitere Partie siegreich bestritten werden. Als jeweils 17. ausgeschieden sind dagegen Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen) und Karla Borger/Britta Büthe (Villingen/Stuttgart).

Eiskunstlauf, Weltrekord: Der japanische Eiskunstläufer Daisuke Takahashi hat bei der World Team Trophy in Tokio einen neuen Weltrekord im Kurzprogramm aufgestellt. Der Vizeweltmeister erhielt nach einem fehlerfreien Programm 94,00 Punkte und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter Patrick Chan aus Kanada (93,02). Takahashi gewann mit dem neuen Spitzenwert das Kurzprogramm des Mannschaftswettbewerbes vor Chan und dem US-Amerikaner Jeremy Abbott.

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