Spitzenspiel in der zweiten Liga:Umstrittener Elfmeter rettet Fortuna

Durch eine Intervention des Linienrichters erhält Fortuna Düsseldorf in der Schlussminute einen Elfmeter und kommt noch zum Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt. Die Rheinländer übernehmen dadurch wieder die Tabellenführung in der zweiten Liga.

Mit einem umstrittenen Foulelfmeter hat Fortuna Düsseldorf die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga zurückerobert. Jens Langeneke sicherte am Montagabend mit dem verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit das 1:1 (0:0) im Topduell gegen Verfolger Eintracht Frankfurt und damit den wichtigen Punkt. Benjamin Köhler (69.) hatte die Gäste aus Hessen vor 44 000 Zuschauern in Front gebracht.

Fortuna Duesseldorf - Eintracht Frankfurt

Jubel in Düsseldorf:  Jens Langeneke (3.v.l.) hat zum 1:1 getroffen. 

(Foto: dapd)

Dem Elfmeter war eine Aktion von Eintracht-Abwehrspieler Anderson an Timo Furuholm vorausgegangen. Schiedsrichter Felix Brych ließ zunächst weiterlaufen, doch sein Assistent zeigte an, dass es ein Foul von Anderson gewesen sei.

"Ich finde das sehr mutig, dass er es macht", sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier über Brych. "Ist doch klar, dass der Schiri sich drauf verlässt, was der Assistent sagt. Aber ganz ehrlich, das ist ganz schwer zu sagen." Sein Kollege Veh mochte keine Interviews nach dem Spiel geben. Stattdessen klagte Bruno Hübner, Sportdirektor der Eintracht: "Das ist kein Elfmeter, tut mir leid. Ist schon Wahnsinn, dass der Linienrichter so eingreift." Nicht festlegen wollte sich Langeneke in der viel diskutierten Situation: "Ob der Elfmeter gerecht war, kann ich nicht beurteilen - das 1:1 war aber absolut leistungsgerecht."

Düsseldorf ist mit 44 Zählern Tabellenerster vor der SpVgg Greuther Fürth (43) und Frankfurt (43). (Tabelle der zweiten Liga)

Ein Nachspiel gab es für den bereits mit Gelb verwarnten Düsseldorfer Sascha Rösler, nachdem dieser provozierend vor den Frankfurtern auf Knien entlangrutschte und einem anschließenden Wortgefecht mit Veh: Der Düsseldorfer wurde in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz geschickt, auch der Eintracht-Trainer musste in die Kabine. "Er ist ein super Spieler, aber das gehört sich nicht. Er ist ein Selbstdarsteller, kommt wie ein Wahnsinniger an den Spielfeldrand gerannt", bewertete Frankfurts Torschütze Köhler Röslers Ausraster. "Das muss nicht sein", sagte dann auch Fortuna-Trainer Norbert Meier über die Aktion.

Als die Mannschaften zu Beginn den Platz betreten hatten, war es vorübergehend vorbei mit der Ruhe. Die etwa 4000 mitgereisten Eintracht-Fans sorgten mit bengalischem Feuerwerk und etlichen Feuerwerkskörper für eine fünfminütige Verzögerung des Anpfiffs. Nach dem verspäteten Beginn blieb das Topspiel im ersten Durchgang vieles schuldig.

Den beiden Mannschaften war der gegenseitige Respekt deutlich anzumerken, sie neutralisierten sich lange Zeit, Torchancen ergaben sich erst nach über 30 Minuten. Zunächst setzte sich Frankfurts Matthias Lehmann auf der linken Seite durch, doch der zögernde Meier verpasste die präzise Hereingabe völlig frei am Elfmeterpunkt (33.).

Zwei Minuten später kam die Fortuna auf der Gegenseite zu einer Doppelchance. Zunächst scheiterte Sascha Rösler mit einem Distanzschuss an Frankfurts Schlussmann Oka Nikolov, im Nachsetzen kam Maximilian Beister an den Ball, doch Nikolov war erneut zur Stelle.

Nach der Pause nahm die Partie dann Fahrt auf, beide Seiten spielten mutiger nach vorne. Nach einer Hereingabe des agilen Köhler hatte Frankfurts Karim Matmour die Führung auf dem Fuß, doch Düsseldorfs Torwart Michael Ratajczak riss in letzter Sekunde die Fäuste hoch (48.). Nach der Führung für die Eintracht durch Köhler, der mit einem Linksschuss aus elf Metern traf, scheiterte Düsseldorfs Thomas Bröker mit einem abgefälschten Schuss am Pfosten (78.). Direkt im Anschluss rettete Rode nach einer Ecke auf der Linie.

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