Spielerberater bekommen Recht:Fifa-Regeln aufgehoben

Das Landgericht Dortmund hat das neue Regelwerk der Fifa für Spielervermittler vorerst aufgehoben. Das Gericht untersagt dem Fußball-Weltverband und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) per einstweiliger Verfügung, die Ende 2022 beschlossenen Vorgaben "in irgendeiner Form durchzusetzen, umzusetzen oder anzuwenden". Die Berater Ralf Bockstedte und Michael Frank hatten laut eines Kicker-Berichts die Klage eingereicht.

In der Urteilsbegründung heißt es, dass ein Verstoß gegen das Kartellverbot vorliege, "weil die angegriffenen Beschlüsse der Fifa und deren zu erwartende Umsetzung durch den DFB geeignet seien, den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu beeinträchtigen". Zudem werde eine "Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des Wettbewerbs innerhalb des Binnenmarkts" bezweckt.

Das neue Fifa-Regelwerk war am 9. Januar in Kraft getreten. Es sieht unter anderem Provisionsobergrenzen, verschiedene Informationspflichten seitens der Spielervermittler und deren Unterwerfung unter die Sanktionsgewalt der Verbände vor. Die Ausgaben der Klubs für Berater werden seit langer Zeit von den Verbänden kritisch gesehen. Aus offiziellen Zahlen der Fifa geht hervor, dass allein 2022 weltweit knapp 590 Millionen Euro für deren Dienste gezahlt wurde. Dies war ein Anstieg um 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

© SZ vom 25.05.2023 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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