Spielbericht S04-BVB:Schalke rückt näher

Dortmund schien im Pottgipfel gegen Schalke alles im Griff zu haben, doch dann dreht die Magath-Elf durch Tore von Höwedes und Rakitic die Partie und siegt mit 2:1.

Vom Ruhrpottderby ist die Rede, wenn sich zwei Fußballmannschaften duellieren, deren Fans - die einen orthodox gelbschwarz, die anderen blauweiß - ihren Verein fast religiös verehren und den Glauben der anderen für das größte Übel auf Erden halten. Zum 135. Mal trafen sich am Freitagabend Schalke 04 und Borussia Dortmund zur lokalen Rangelei, und diesmal war der Reviergipfel noch etwas würziger als sonst.

Noch im Hinterkopf waren die rauen Kampfhandlungen des Hinspiels (1:0 für Schalke), zudem haben sich beide Vereine wieder im oberen Tabellensegment der Bundesliga etabliert. Insofern hatte es große Bedeutung für den Kampf um internationale Startrechte, dass 61670 Zuschauer ein glückliches 2:1 (0:0) für die Gastgeber erlebten.

Der Tabellendritte Schalke rückte dem Spitzenduo aus Leverkusen und München damit dicht auf die Pelle, Dortmund (5.) verlor im Jahr des 100.Klubjubiläums auch das zweite Pottderby. Dabei hatte Nuri Sahin den BVB mit einem strammen Elfmeter in Führung brachte (47./siehe Foto: Foul Rakitic an Valdez). Schalke-Verteidiger Benedikt Höwedes glich per Kopf aus, nach Freistoßflanke von Schmitz (66.).

Sieben Minuten vor Schluss waren dann die blauen Glaubensbrüder beinahe besinnungslos vor Freude: Dortmunds jungem Mittelfeldmotor Sven Bender sprang der Ball vom Fuß, Schalkes Edu leitete weiter zu Ivan Rakitic, und der Kroate schlenzte die Kugel so feinfühlig aus 20 Metern ins Tor, dass sogar BVB-Trainer Jürgen Klopp ("Mindestens Tor des Monats!") respektvoll die Unterlippe nach vorne wölbte (83.).

"Ich übe das ständig im Training, heute hat es geklappt. Sowas Schönes habe ich noch nie erlebt", sagte Rakitic zu seinem Sonntagsschuss. Klopp stöhnte: "Uns ist das Herz nach der Führung in die Hose gerutscht." In der eher pazifistisch geführten ersten Halbzeit passierte wenig in beiden Strafräumen, abgesehen von einem Foul des Schalker Höwedes an Blaszczykowski, das bereits mit Strafstoß hätte geahndet werden können (11.). Den anfangs niedrigen Feinkostfaktor der Partie, mit nur wenigen Torszenen, machte die intensive, dramaturgisch packende zweite Hälfte wett.

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