Sperre für Schalke-Stürmer:Huntelaar erhält Bewährung

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Schalkes Stürmer bleibt zwar für sechs Spiele gesperrt, zwei Partien werden jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Mario Gomez verzückt den AC Florenz mit zwei Treffern. Inter Mailand verzichtet in der Europa League auf Lukas Podolski.

Bundesliga, Schalke: Klaas-Jan Huntelaar fehlt dem Fußball-Bundesligisten Schalke 04 nach seinem Frust-Rot doch nur noch gut zwei Wochen. Der Niederländer wurde für seine Rote Karte beim 1:0 gegen Hannover 96 vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zwar für sechs Spiele gesperrt, zwei Partien wurden aber auf Bewährung ausgesetzt. Damit müssen die Königsblauen, die schon beim 1:1 bei Bayern München am Dienstag ohne den 31-Jährigen spielten, noch am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach, am 14. Februar bei Eintracht Frankfurt und am 21. Februar gegen Werder Bremen auf Huntelaar verzichten. Im Revierderby am 28. Februar bei Borussia Dortmund darf der "Hunter" wieder auf Torejagd gehen. Der DFB-Kontrollausschuss hatte wegen einer Tätlichkeit eine Sechs-Spiele-Sperre beantragt. Schalke kündigte daraufhin an, Einspruch einzulegen. Der Klub kann innerhalb von 24 Stunden eine mündliche Verhandlung beantragen.

Huntelaar, der fünf Minuten vor Schluss mitten in der gegnerischen Hälfte Gegenspieler Manuel Schmiedebach von hinten in die Beine gesprungen war, muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro zahlen. Sollte er bis zum 30. Januar 2016 eine Rote Karte erhalten, müsste er die auf Bewährung ausgesetzten beiden Spiele zusätzlich pausieren. "Grundsätzlich gibt es bei Spielsperren keine Bewährung. Dabei wird es auch in Zukunft bleiben", erklärte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts: "Bei besonders langen Sperren wie in diesem Fall ist aber die Möglichkeit zu prüfen, ob ein Teil der Sperre zur Bewährung ausgesetzt werden kann, wenn der Spieler nicht vorbelastet ist." Huntelaar hatte in 452 Pflichtspielen im Klub und 69 Länderspielen zuvor lediglich einmal die Rote Karte gesehen - vor fast zehn Jahren beim 1:5 mit dem SC Heerenveen bei Feyenoord Rotterdam.

Fußball, Italien: Der deutsche Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski wird für seinen neuen Klub Inter Mailand nicht in der Europa League auflaufen. Der 29-Jährige steht nicht auf der Liste der Spieler, die der Verein aus der italienischen Serie A am Dienstagabend bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) einreichte. Stattdessen kann der zweite Winter-Neuzugang, Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München, in der K.o.-Runde gegen Celtic Glasgow im Februar eingesetzt werden. Inter musste sich gemäß der UEFA-Regularien zwischen den beiden Spielern entscheiden, weil ein Club für die Runde der besten 32 Teams in der Europa League zwar drei Spieler nachnominieren darf, davon aber nur ein Akteur bereits in der Gruppenphase eines UEFA-Wettbewerbs eingesetzt worden sein darf. Sowohl Podolski bei seinem vorherigen Club FC Arsenal als auch Shaqiri beim FC Bayern hatten diese Saison bereits in der Champions League gespielt.

Nationalstürmer Mario Gomez hat indes seinen Formanstieg erneut unter Beweis gestellt und den AC Florenz mit einem Doppelpack ins Halbfinale des italienischen Fußball-Pokals geschossen. Der in den vergangenen Monaten heftig kritisierte Stürmer erzielte beim 2:0 (0:0)-Erfolg der Fiorentina beim Tabellenzweiten der Serie A, AS Rom, beide Treffer (65., 89.). Für Gomez, der kurz nach seinem zweiten Treffer ausgewechselt wurde, war es der fünfte Treffer in den letzten drei Pflichtspielen, nachdem er in den 16 davor nur eines erzielt hatte. Schon beim 3:1 im Achtelfinale gegen Atalanta Bergamo war er mit zwei Toren der Matchwinner gewesen. Im Halbfinale trifft Florenz, das am Vortag seinen kolumbianischen Spieler Juan Cuadrado als Nachfolger des Neu-Wolfsburgers André Schürrle zum FC Chelsea ziehen lassen musste, am 4. März und 8. April in Hin- und Rückspiel auf Juventus Turin. Der Meister und Tabellenführer hatte die Runde der letzten Vier durch ein 1:0 beim FC Parma erreicht. Zudem steht Lazio Rom nach einem 1:0 beim AC Mailand in der Vorschlussrunde. Der letzte Halbfinalist und Gegner von Lazio wird am Mittwoch zwischen dem SSC Neapel und Inter Mailand mit Weltmeister Lukas Podolski ermittelt.

Fußball in England: Englands Fußball-Rekordmeister Manchester United hat im zweiten Versuch den Sprung in das Achtelfinale des FA-Cups geschafft. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal gewann das Wiederholungsspiel der vierten Runde daheim 3:0 (2:0) gegen Cambridge United. Im ersten Anlauf hatte sich Manchester am 24. Januar mit einem 0:0 beim Viertligisten blamiert. Die Tore am Dienstag erzielten Juan Mata (25.), Marcos Rojo (32.) und James Wilson (73.). United muss nun beim Drittligisten Preston antreten. Meister Manchester City und Tabellenführer FC Chelsea waren in der vierten Runde gegen unterklassige Clubs ausgeschieden.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Chris Kaman (32) hat mit den Portland Trail Blazers in der nordamerikanischen Profiliga NBA einen knappen Sieg eingefahren. Das Team aus Oregon setzte sich gegen die Utah Jazz 103:102 durch und liegt als Vierter in der Western Conference weiter auf Play-off-Kurs. Kaman verbuchte keine Punkte, sammelte aber fünf Rebounds. Damian Lillard kam für Portland auf 25 Zähler. Spitzenreiter im Westen bleiben die Golden State Warriors, das Team aus Kalifornien bezwang im Nachbarschaftsduell die Sacramento Kings 121:96. Bester Werfer war Golden States Stephen Curry mit 23 Zählern.

Formel 1, Testfahrten: Nico Rosberg hat am Dienstag auf dem Circuito de Jerez 151 Runden gedreht und seine Bestmarke nur knapp verfehlt. Der gebürtige Wiesbadener ließ sich auch von einem Motorenproblem im neuen Formel-1-Silberpfeil gegen Mittag nur kurz aufhalten. In der Zeitenwertung belegte der Vizeweltmeister, der am Sonntag 157 Runden absolviert hatte, den dritten Platz mit 0,437 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten, Felipe Nasr im Sauber. Zweiter wurde Kimi Räikkönen im Ferrari.

Tennis, Montpellier: Jan-Lennard Struff und Andreas Beck sind beim Tennisturnier in Montpellier schon in der ersten Runde gescheitert. Der an Nummer acht gesetzte Warsteiner Struff unterlag dem Finnen Jarkko Nieminen am Dienstag 6:7 (5:7), 3:6. Der Stuttgarter Beck zog gegen Edouard Roger-Vasselin aus Frankreich 6:3, 3:6, 4:6 den Kürzeren. Bei dem mit 439 405 Euro dotierten Hartplatzturnier sind noch Philipp Kohlschreiber und Tobias Kamke im Wettbewerb, nachdem zuvor schon Dustin Brown seine erste Partie verloren hatte. Kamke trifft am Mittwoch auf den Portugiesen Joao Sousa, Kohlschreiber auf Paul-Henri Mathieu aus Frankreich oder den Japaner Taro Daniel.

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