Speerwerfer verpasst Olympia-Finale:Drei ungültige Versuche für de Zordo

Böse Überraschung für die deutschen Speerwerfer: Matthias de Zordo hat die Qualifikation für das olympische Finale überraschend verpasst. Auch Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch erlebt einen schweren Tag. Drei Leichtathletik-Goldmedaillen des Abends gehen an die USA.

Er reiste angeschlagen zu den Olympischen Spielen, lange hatte ihn eine Kapselverletzung am Ellenbogen behindert. Für London erhielt Matthias de Zordo dann sogar eine Sondergenehmigung, weil er die Qualifikationsweite nicht erreicht hatte. Jetzt ist das Turnier für den besten deutschen Speerwerfer bereits beendet: De Zordo scheiterte an der Qualifikation für das Finale.

London 2012 - Leichtathletik

Raus in der Qualifikation: Speerwerfer Matthias de Zordo.

(Foto: dpa)

Nach drei ungültigen Versuchen am Mittwochabend in London musste der 24-Jährige aus Saarbrücken die Finalteilnahme bereits abschreiben. Dagegen steht Tino Häber, der 80,39 Meter warf, als Zwölfter ebenso im Finale wie der zweimalige Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen/84,47) und Europameister Vitezslav Vesely (Tschechien) mit der Jahres-Weltbestweite von 88,34.

Auch für Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch ist die angestrebte Olympia-Medaille in weite Ferne gerückt. Nach dem ersten Tag des Wettbewerbs liegt der Frankfurter mit 4.108 Punkten nur auf Rang 15. Besser schlug sich der Hallenser Rico Freimuth, der Neunter ist (4.206). Behrenbruchs Vereinskollege Jan Felix Knobel kam nicht über 3.938 Punkte hinaus. Das reichte nur für Rang 24.

Behrenbruch hatte Ende Juni in Helsinki nach fünf Disziplinen noch 4.291 Punkte gesammelt. Über 100 Meter kam Behrenbruch nach 11,06 Sekunden ins Ziel (Helsinki 10,93), im Weitsprung egalisierte er mit 7,15 Metern das Ergebnis. Der Einbruch folgte im Kugelstoßen. "Eine absolute Katastrophe", sagte er nach den 15,67 Metern (16,89 bei der EM). Im Hochsprung blieb er mit 1,96 Metern sieben Zentimeter unter seiner Bestmarke. Für die 400 Meter brauchte er 50,04 Sekunden (48,54).

Auf Goldkurs befindet sich indes Ashton Eaton. Der Amerikaner, der im Juni den Weltrekord auf 9.039 Punkte verbessert hatte, geht mit 4.661 Zählern in Tag zwei. Trey Hardee (USA) folgt mit 4.441 Punkten. Ex-Weltrekordler Roman Sebrle aus Tschechien gab wegen einer Verletzung nach der Auftaktdisziplin 100 Meter auf.

Gold für Felix

Die Amerikanerin Allyson Felix ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat nach insgesamt acht WM-Titeln auch olympisches Gold über 200 Meter gewonnen. Felix verwies in 21,88 Sekunden die zweimalige 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika auf den Silberrang. Sie lief 22,09 Sekunden.

Die 100-Meter-Zweite Carmelia Jeter aus den USA gewann Bronze in 22,14 Sekunden. Die 200-Meter-Olympiasiegerin von Athen und Peking, Veronica Campbell-Brown aus Jamaika, musste sich mit Rang vier zufriedengeben (22,38).

Kurz darauf kürte sich der Jahres-Weltbeste Aries Merritt zum schnellsten Hürdensprinter der Welt. Der Hallen-Weltmeister aus den USA gewann das olympische 110-m-Hürden-Finale bei leichtem Gegenwind in persönlicher Bestzeit von 12,92 Sekunden für sich. Hinter dem 26-Jährigen machte sein Landsmann Jason Richards in 13,04 Sekunden den US-Doppelsieg perfekt. Bronze ging an den Jamaikaner Hansle Parchment in 13,12 Sekunden. Im Vorlauf war Mitfavorit Liu Xiang wie 2008 bei den Heimspielen in Peking mit einer schweren Achillessehnenverletzung ausgeschieden.

Drittes US-Gold im Weitsprung

Die exorbitant gute US-Ausbeute ging auch im Weitsprung weiter: Dort ist Weltmeisterin Brittney Reese nun auch Olympiasiegerin. Die 25 Jahre alte Amerikanerin gewann Gold mit 7,12 Metern vor der Russin Jelena Sokolowa, die 7,07 Meter weit sprang. Bronze erkämpfte Janay Deloach aus den USA mit 6,89 Metern. Die einzige deutsche Teilnehmerin, Sosthene Moguenara aus Wattenscheid, war in der Qualifikation gescheitert.

Gold über 400 Meter Hürden ging indes an eine Russin: Die WM-Dritte Natalja Antjuch siegte in der Jahres-Weltbestzeit von 52,70 Sekunden vor Weltmeisterin Lashinda Demus, die das erste US-Gold bei den Frauen auf dieser Strecke um sieben Hundertstelsekunden verpasste. Bronze ging in 53,38 Sekunden an die Tschechin Zuzana Hejnova. Deutsche Athletinnen waren nicht am Start.

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