Süddeutsche Zeitung

Stuttgart gegen Ingolstadt:Didavi trifft aus dem Abseits

Dank eines irregulären 1:0 gegen Aufsteiger Ingolstadt verlässt der VfB Stuttgart die Abstiegsränge. Für den neuen Trainer Alexander Zorniger war es der erste Heimsieg im zehnten Pflichtspiel. Auch Torhüter Tyton spielt stark.

Trainer Alexander Zorniger ist mit dem VfB Stuttgart der Befreiungsschlag geglückt. Die Schwaben bezwangen Aufsteiger FC Ingolstadt zum Abschluss des 9. Spieltages der Fußball-Bundesliga dank des Abseitstreffers von Daniel Didavi (59.) und des starken Torhüters Przemyslaw Tyton mit 1:0 (0:0). Nach vier Niederlagen war es der erste Heimsieg für den VfB unter Zorniger.

Der bisherige Tabellenletzte kletterte mit dem Erfolg gegen die zuvor auswärts unbezwungenen Schanzer auf den 15. Platz. Der zuletzt viel gescholtene Tyton ebnete dem VfB den Weg zum Erfolg, als er einen von Mathew Leckie schwach geschossenen Foulelfmeter parierte (4.). Die hektische Schlussphase musste der VfB nach der gelb-roten Karte gegen Serey Dié (86., wiederholtes Foulspiel) zudem in Unterzahl überstehen.

Zorniger stand vor seinem zehnten Pflichtspiel auf der VfB-Bank nach zuletzt unglücklichen Auftritten (verbunden mit noch unglücklicheren Aussagen des Trainers) besonders im Fokus. Vor 45 700 Zuschauern in der Stuttgarter Arena war seiner Mannschaft aber das Bemühen erneut nicht abzusprechen. Zornigers Elf, der neben Kapitän Christian Gentner die Leistungsträger Daniel Ginczek und Filip Kostic fehlten, war bissig und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Das war aber auch ein Problem: Nach einem unnötigen Foul von Martin Harnik an Benjamin Hübner drohte früh ein Rückstand; doch Tyton parierte Leckies flach und zentral getretenen Elfer mit dem Fuß.

Weil Ingolstadt danach aber weiter munter mitspielte, bekam der VfB selbst bald Chancen. Die zunächst beste vergab Timo Werner, als er Torwart Ramazan Özcan an die Brust schoss (14.). Das Stuttgarter Rezept, den FCI über die Außen zu knacken, ging in der Folge jedoch zu selten auf. Die Schanzer zogen sich bald etwas zurück, und aus dem offenen wurde ein zerfahrenes Spiel. Ingolstadt gelang es über weite Strecken, die Mitte mit Roger-Ersatz Romain Bregerie dicht zu machen. VfB-Spielmacher Didavi kam so kaum zur Entfaltung. Erst als Klein auf halbrechts zu viel Platz hatte und den Ball gefühlvoll an den Fünfmeterraum schlenzte, war Didavi zur Stelle und streichelte das Rund mit den Stollen ins Tor. Dass er dies aus einer Abseitsposition heraus tat, fiel dem Gespann um Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) nicht auf. Ingolstadt rannte nach dem Rückstand wütend an und brachte den VfB immer wieder in Verlegenheit. Der auffällige Pascal Groß hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch Tyton war erneut zur Stelle (62.). Auch der eingewechselte Moritz Hartmann scheiterte am stark verbesserten Polen (66.).

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2697533
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 19.10.2015 / sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.