Snowboard:Noch ein bisschen Platz im Regal

Snowboard: Selina Jörg.

Selina Jörg.

(Foto: Loic Venance/AFP)

Von Johannes Knuth

Manchmal hat die schmerzliche Niederlage auch ihr Gutes. Hätte Selina Jörg im vergangenen Winter auch noch die Weltcup-Wertung im Parallel-Snowboarden auf ihre Seite gezogen, sie hätte ihre Leistungssportkarriere wohl stillgelegt. Die 31-Jährige hätte dann ja so ziemlich alles beisammengehabt, was das Athletenherz höherschlagen lässt: Olympia-Silber (2018), WM-Gold (2019), drei Weltcupsiege und eben die Gesamtwertung. Aber Jörg scheiterte dann doch hauchzart. "Von daher weiß ich, was jetzt mein Ziel ist", sagt sie. Zumal auch die Snowboarder eine neue Saison ohne WM und Olympia vor sich haben. In dem Wandregal, das Jörgs Freund in ihrer Wohnung installiert hat, sei jedenfalls noch Platz für weitere Trophäen. Und falls es diesmal tatsächlich klappen sollte mit der Wunschprämie und Jörg sich nach diesem Winter in den Ruhestand verabschiedet - die Teamkolleginnen haben sich in ihrem Sog längst für höhere Dienste empfohlen: die Olympia- und WM-Dritte Ramona Hofmeister, Cheyenne Loch, Carolin Langenhorst, Melanie Hochreiter. Auch dafür steht Jörgs Karriere: dass in ihrem kleinen Verband, der zu Beginn ihrer Karriere kaum finanzielle Ressourcen und Personal hatte, Weltmeister und vielleicht auch bald wieder Olympiasieger heranreifen.

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