Slalomkanute Sideris Tasiadis:Silber und ein neues Auto

Sideris Tasiadis ist schon mit 22 Jahren eines der größten Talente im Slalomkanu. Bei Olympia gewinnt der Deutsche Silber - begreifen kann er das selbst kaum. Nun freut er sich über die Medaille. Und ein großzügiges Geschenk vom Bundestrainer.

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Sideris Tasiadis ist schon mit 22 Jahren eines der größten Talente im Slalomkanu. Bei Olympia gewinnt der Deutsche Silber - begreifen kann er das selbst kaum. Nun freut er sich über die Medaille. Und ein großzügiges Geschenk vom Bundestrainer. Manche kämpfen ihr Leben lang um eine Olympia-Teilnahme, für Sideris Tasiadis hat es bereits mit 22 Jahren geklappt. Der Augsburger mit griechischen Eltern ergatterte den begehrten Platz im Kanuteam. Mit elfeinhalb Jahren war Tasiadis zum Kanu-Slalom gekommen. 

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Die Grundlage für seine Fahrt nach London hatte Tasiadis Ende April gelegt. Im Kanupaark Markleeberg bei Leipzig schaffte er die nötige Olympia-Qualifikation. Nur ein paar Wochen später wurde er in seinem Canadier Europameister. Überraschungserfolge waren das nicht, denn schon in der Jugend hatte Tasiadis die wichtigsten Titel gewonnen, die man als Slalom-Kanute gewinnen kann.

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Mit der erbrachten Qualifikation reihte sich Tasiadis in das fünfköpfige Olympia-Team der Kanuten ein. Neben ihm vertreten: Jasmin Schornberg, Frank Henze, Hannes Aigner und David Schröder.

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Im White Water Centre kämpfte Tasiadis nicht allein um die Medaillen. Unterstützung erhielt er von seinen Eltern und Freundin Claudia Baer (M.). Die Kanutin jubelte nach Tasiadis Halbfinaleinzug ausgelassen auf der Tribüne.  

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Im Halbfinale konnte Tasiadis dann mehr als überzeugen: Er gewann es als Schnellster. "Er hat alles gemacht, was wir besprochen haben. Er ist solide gefahren und hat kein Harakiri gemacht", sagte Bundestrainer Michael Trummer. Schon in der Qualifikation hatte der Schwabe sein Potenzial als Vierter angedeutet.

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Vor dem Endlauf am Nachmittag bereitete sich Tasiadis intensiv auf den entscheidenden Lauf vor. Ausgestattet mit Basecap und Kopfhörern ging er neben dem Kanal die eingeübten Bewegungen in Gedanken noch einmal durch. 

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Dann ging es los für Tasiadis, er startete aufrund seiner Bestzeit im Halbfinale als Letzter in das Rennen. Vor ihm hatten die Dauerrivalen Michal Martikan und Tony Estanguet, die sich seit 1996 die olympischen Goldmedaillen geteilt haben, bereits großartige Zeiten vorgelegt. "Am Start war ich schon sehr nervös. Aber nach den ersten beiden Toren ist das von allein weggegangen", sagte Tasiadis später.

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Tasiadis paddelte sich von Tor zu Tor und ließ einen Konkurrenten nach dem anderen hinter sich. Er fuhr eine nahezu perfekte Linie und kam nach 98,09 Sekunden im White Water Centre ins Ziel. Zum Sieg fehlten ihm nur 1,03 Sekunden. "Das ist kein verlorenes Gold. Eine Medaille in diesem Feld ist überragend", sagte Bundestrainer Trummer.

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Auch Tasiadis freute sich ausgiebig: "Geil", sagte er später über seine erste Reaktion beim Blick auf die Anzeigetafel, "ich habe es am Anfang gar nicht geglaubt. Ich musste zweimal hinschauen."

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Gold musste Tasiadis dem Franzosen Estanguet überlassen, Bronze holte Michal Martikan aus der Slowakei - zwei absolute Routiniers im Kanuslalom. "Ich hatte fast ein bisschen den Eindruck, dass sie es selbst gar nicht richtig glauben konnten, dass ich ihren Zweikampf zu einem Dreikampf gemacht habe", sagte Tasiadis, "das macht mich richtig stolz."

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Bei der Siegerehrung war Tasiadis von seiner Silbermedaille noch überwältigt und versuchte, seinen Erfolg zu begreifen. Die Pläne für den Abend? "Ich werde meine Medaille anschauen, damit ich es auch glaube, dass ich sie habe", sagte der 22-Jährige. Bundestrainer Trummer hatte ihm im Falle eines Medaillengewinns ein Auto versprochen. 

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Den Schlüssel zum neuen Gefährt hatte Trummer Tasiadis noch auf dem Wasser in die Hand gedrückt. "Ich habe nach dem Rennen an alles außer das gedacht. Aber dann gab er mir vor der Siegerehrung den Schlüssel und meinte, dass er sein Versprechen einlösen will. Ich war perplex." (Mit Material von dpa, sid und dapd)

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