TV-Rechte ab 2025:Sky verliert die Bundesliga-Konferenz an Dazn

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Mikrofone von Sky bei einem Bundesligaspiel: Der amerikanische Mutterkonzern will den Sender loswerden. (Foto: Soeren Stache)

Der Pay-TV-Sender verliert ab 2025 das Recht an Dazn, die Konferenz am Samstag um 15:30 Uhr zu zeigen. Sky soll aber weiter die Einzelspiele am Samstag sowie die Partie am Freitagabend im Programm haben.

Sky zeigt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ab der kommenden Saison nicht mehr am Samstagnachmittag die Konferenz von den Spielen der Fußball-Bundesliga. Der ebenfalls kostenpflichtige Internet-Sportsender Dazn sicherte sich demnach das Paket A mit den Rechten für die Konferenz-Schaltung, die eine Sky-Erfindung ist. Auch die Rechte für die 79 Sonntags-Spiele (Paket D) sind an Dazn gegangen.

Sky erhielt auch im zweiten Anlauf der TV-Rechte-Auktion das umstrittene Paket B. Der Pay-TV-Sender bekam den Zuschlag für die Live-Übertragungen der Fußball-Bundesliga am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend sowie von den Relegations-Partien. Sky erhielt demnach von der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch das Paket C mit den Partien am Samstag um 18.30 Uhr und mit dem Supercup. Es ist das kleinste Paket mit 34 Partien, dank der Top-Spiele aber begehrt. Die Bild-Zeitung berichtete mit ähnlichen Informationen.

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Die DFL und Sky äußerten sich zunächst nicht, ebenso wenig wie Dazn. Offiziell sollen die Ergebnisse der Auktion am Donnerstag nach der DFL-Mitgliederversammlung verkündet werden.Seit Montag versteigert die DFL die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga, in der ersten Woche ging es vor allem um die Pay-TV-Spiele, die den mit Abstand größten Teil der Einnahmen der Bundesliga ausmachen. Das DFL-Angebot besteht aus insgesamt 15 TV-Paketen für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29, die jeweils an die meistbietenden Sender und Medien-Unternehmen vergeben werden. Über den Preis der Rechtepakete wurde noch nichts bekannt. Für die Klubs ist die Versteigerung von elementarer Bedeutung, da TV-Gelder den höchsten Anteil der Budgets ausmachen.

Es ist der zweite Anlauf der Auktion, nachdem im April der erste Versuch nach nur einem Tag abgebrochen werden musste. Nach dem heftigen Streit der DFL und des Internet-Senders Dazn um eine Bankbürgschaft bei der Vergabe des Rechtepaktes B mit 196 Live-Spielen entschied die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS): Die damals erfolgte Vergabe an den Pay-TV-Sender Sky ist unwirksam. Aber auch Dazn erhielt den Zuschlag nicht. Das DIS-Urteil: Die Auktion beginnt von vorn.In der zweiten Woche der Auktion werden innerhalb von drei Tagen die Pakete für das Free-TV vergeben. Das DFL-Angebot für die frühen Zusammenfassungen am Samstag enthält ein paar komplizierte Details, die vor allem die ARD mit ihrer „Sportschau“ unter Druck setzt. Es gibt das Paket I in zwei Varianten, die Kompakt und Klassik heißen.

Bei Kompakt wären die Höhepunkte im frei zugänglichen Fernsehen am Samstag zwischen 19.15 und 20.15 Uhr zu sehen. Pay-Anbieter können sogar indirekt das Aus der „Sportschau“ mitfinanzieren, indem sie eine Zusatzzahlung leisten. Das Modell Klassik erlaubt Zusammenfassungen ab 18 Uhr. Sie würden die „Sportschau“ in der bisherigen Form erhalten. Eine Kurzversion ab 19.15 Uhr kommt für die ARD nicht infrage, heißt es aus Senderkreisen. Um 20.00 Uhr läuft bei der ARD die „Tagesschau“.

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