Skispringer Richard Freitag:Platz drei nach zehn Wochen Pause

Nordische Ski-WM - Skispringen

Richard Freitag

(Foto: dpa)

Starke Rückkehr von Richard Freitag in den Skisprung-Weltcup, sieben deutsche Springer unter den ersten 20. Der Schweizer Patrick Küng gewinnt den Super-G in Beaver Creek. Handball-Frauen starten gut in die Weltmeisterschaft.

Skispringen: Richard Freitag (Aue) ist gleich bei seinem Comeback auf das Podest geflogen. Der 22-Jährige landete im norwegischen Lillehammer nach zehnwöchiger Verletzungspause bei 94,5 und 101,0 Metern und belegte mit 280,3 Punkten den dritten Rang. Überragender Akteur war der Österreicher Gregor Schlierenzauer (288,5), der vor dem Japaner Taku Takeuchi (283,5) gewann und mit dem 52. Sieg seiner Karriere auch das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden übernahm. Freitag, der zudem auf Anhieb die Olympia-Norm erfüllte, führte ein starkes DSV-Team an, in dem alle sieben Adler in den Top 20 landeten. Andreas Wellinger (Ruhpolding/276,2) und Vorjahressieger Severin Freund (Rastbüchl/272,9) belegten die Ränge sechs und sieben. Marinus Kraus (Oberaudorf/266,8) wurde eine Woche nach seinem zweiten Platz in Kuusamo Elfter. Karl Geiger (Oberstdorf/263,4), der am Freitag im Mixed mit 107,5 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt hatte, belegte den 15. Rang. Michael Neumayer (Berchtesgaden/263,9) und Andreas Wank (Oberhof/260,7) folgten auf den Plätzen 17 und 19.

Ski Alpin, Beaver Creek: In einem Rennen der Überraschungen hat Ski-Rennläufer Patrick Kueng aus der Schweiz in Beaver Creek im US-Bundesstaat Colorado seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Der 29 Jahre alte Außenseiter, erst mit Nummer 28 nach den großen Favoriten gestartet, siegte im WM-Ort von 2015 vor einem bislang weitgehend unbekannten Österreicher: Otmar Striedinger war mit Startnummer 45 nur 0,24 Sekunden langsamer als Kueng. Peter Fill (Italien) und Hannes Reichelt (Österreich) belegten zeitgleich Rang drei (0,38 Sekunden zurück). Josef Ferstl (Hammer), Tobias Stechert (Oberstdorf) und Andreas Strodl (Partenkirchen) schieden aus. Bester Deutscher war Andreas Sander (Ennepetal) auf Rang 49.

Handball-WM der Frauen: Die deutschen Handballerinnen sind mit einem souveränen Sieg in die Weltmeisterschaft in Serbien gestartet. Gegen Australien gab es am Samstag in Novi Sad einen 36:15 (17:7)-Erfolg. Beste Werferinnen im Team von Bundestrainer Heine Jensen waren mit je sechs Toren Wiebke Kethorn, Marlene Zapf und Susann Müller. Die DHB-Auswahl war nervös in das erste Länderspiel gegen Australien gestartet. Danach aber steigerte sich die Abwehr, und die deutschen Frauen steuerten dem ungefährdeten Sieg entgegen. Vor dem Spiel hatte der DHB bekanntgegeben, dass der Vertrag mit Jensen vorzeitig um drei Jahre bis zum 31. Dezember 2017 verlängert wurde.

Biathlon, Weltcup: Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer hat beim Weltcup in Hochfilzen einen Podestplatz klar verpasst. Nach insgesamt sechs Nachladern und zwei Strafrunden kamen Daniel Böhm, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Simon Schempp am Samstag über die 4 x 7,5 Kilometer nur auf Platz sechs. Das erste Staffelrennen im Olympia-Winter gewann Norwegen in 1:19:50,8 Stunden vor Schweden und Russland. Deutschland lag 59,5 Sekunden hinter der Siegerstaffel zurück.

Für die Männer des Deutschen Skiverbandes begann es nicht schlecht. Startläufer Böhm traf seine zehn Schuss und übergab als Erster mit knappem Vorsprung an Birnbacher. Der Schlechinger benötigte im Liegendschießen zwei Nachlader und musste nach dem Stehendanschlag sogar zweimal in die Strafrunde. "So schlecht habe ich schon lange nicht mehr geschossen", sagte Birnbacher. Trotz starker Schießleistungen schafften Peiffer und Schempp dann nur noch Ergebniskosmetik.

Die deutschen Biathletinnen belegten den zweiten Platz. Das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit Franziska Preuß, Andrea Henkel, Franziska Hildebrand und der fehlerfreien Laura Dahlmeier musste sich beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen im Ziel nach 4x6 Kilometer nur der Ukraine geschlagen geben. Rang drei ging an Frankreich. "Das macht so viel Spaß, es motiviert, wenn man gemeinsam auf die Schlussrunde geht. Vielleicht liegt mir die Position als Schlussläuferin einfach", sagte Dahlmeier in der ARD. Die zweimalige Staffel-Weltmeisterin Miriam Gössner hatte auf einen Start in Tirol verzichtet. Nach ihrer schweren Rückenverletzung mit mehreren Wirbelbrüchen dosiert die 23-Jährige aus Garmisch momentan ihre Wettkampfeinsätze und wird am Sonntag (11.30 Uhr) in der Verfolgung wieder zum Einsatz kommen.

Skispringen der Frauen: Weltcup-Debütantin Gianina Ernst hat beim Saison-Auftakt der Skispringerinnen in Lillehammer Platz zwei belegt und sich sofort das Olympia-Ticket gesichert. Die Oberstdorferin sprang am Samstag 97,5 und 97 Meter weit und erhielt gemeinsam mit der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz 270,0 Punkte. Besser war lediglich die Japanerin Sara Takanashi. Für 102 und 96,5 Meter bekam sie 286,0 Zähler. Das hervorragende deutsche Abschneiden vervollständigten Carina Vogt aus Degenfeld als Vierte sowie Katharina Althaus aus Oberstdorf, die Sechste wurde. Auch die beiden Athletinnen haben damit die Olympia-Norm geknackt. "Ich bin ein bisschen aufgeregt, da es mein erster Weltcup-Start ist und ich noch nicht genau weiß, wie alles so abläuft", hatte die erst 14-jährige Ernst vor dem Springen gesagt. Von Nervosität war dann aber nichts zu spüren. Mit Startnummer zehn sprang sie auf Platz vier nach dem ersten Durchgang und blieb im Finale souverän. "Ich hatte im Training schon einige gute Sprünge von ihr gesehen, aber wie cool und unbekümmert sie dann gesprungen ist, das war nicht selbstverständlich", lobte Bundestrainer Andreas Bauer. Er war mit der Teamleistung besonders zufrieden. "Das hat mich sehr gefreut. Aber wir können noch besser werden", kommentierte der Coach.

Bahrad, Weltcup: Maximilian Levy hat den starken Eindruck der deutschen Bahnrad-Asse beim Weltcup in Aguascalientes/Mexico bestätigt. In der Qualifikation des 200-Meter-Zeitfahrens stellte der Keirin-Olympiazweite aus Cottbus in 9,563 Sekunden einen deutschen Rekord auf. Schnellster war der Franzose Francois Pervis, der begünstigt durch die Höhenlage (knapp 1900 Meter) in 9,347 Sekunden einen Weltrekord aufstellte. Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel siegte im Keirin-Wettbewerb, es war ihr fünfter Weltcup-Sieg in Serie. Im 500-Meter-Zeitfahren belegte Miriam Welte aus Otterbach den zweiten Platz. Die Teamsprint-Olympiasiegerin verbesserte ihren eigenen deutschen Rekord auf 33,062 Sekunden. Der Sieg ging an Anna Meares aus Australien, die in 32,836 Sekunden als erste Frau unter 33 Sekunden blieb.

Fußball, 3. Liga: RB Leipzig hat am Samstag in der 3. Fußball-Liga den zweiten Tabellenplatz gefestigt. Mit einem 2:1 (1:1) gegen die Stuttgarter Kickers hielt der Neuling die Verfolger auf Distanz und vergrößerte den Vorsprung zu Rang drei, den jetzt Hansa Rostock belegt. Der Abstand zum Spitzenreiter 1. FC Heidenheim, der bereits am Freitag bei der SpVgg Unterhaching 3:0 gewonnen hatte, beträgt weiter neun Punkte. Der SV Darmstadt 98 ging nach vier sieglosen Partien wieder als Gewinner vom Platz. Durch das 2:0 (1:0) bei Holstein Kiel beendeten die Südhessen ihre Durststrecke und kletterten auf Platz vier. Für Aufsteiger Kiel war es indes das 13. sieglose Spiel in Serie. Rot-Weiß Erfurt patzte daheim beim 0:1 (0:1) gegen den 1. FC Saarbrücken und rutschte auf Platz fünf ab.

Eisschnellauf, Weltcup: Die deutschen Männer haben beim Eisschnelllauf-Weltcup in Berlin in der Team-Verfolgung das Ticket für die Olympischen Spiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) verpasst. Die Mannschaft mit den Erfurtern Patrick Beckert und Robert Lehmann sowie dem Chemnitzer Alexej Baumgärtner (Chemnitz) lief in 3:46,09 Minuten auf den fünften Rang. Es siegte die Niederlande in 3:41,46 Minuten. Am Sonntag bietet sich den deutschen Frauen in Berlin ebenfalls die letzte Chance auf ein Ticket für Sotschi. Im deutschen Team laufen die Berlinerinnen Claudia Pechstein und Monique Angermüller sowie Jennifer Bay aus Dresden.

Golf, Martin Kaymer: Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer hat kaum noch Chancen, seinen Titel beim lukrativen Turnier im südafrikanischen Sun City zu verteidigen. Der 28-Jährige aus Mettmann spielte am Samstag nur eine 74er Runde und rutschte bei dem mit 6,5 Millionen Dollar dotierten Einladungsevent mit insgesamt 211 Schlägen vom vierten auf den geteilten 14. Rang ab. Vor der Schlussrunde hat der in diesem Jahr noch sieglose Kaymer bereits elf Schläge Rückstand auf den Spitzenreiter Jamie Donaldson.

Eiskunstklauf, Grand Prix: Die viermaligen Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy haben zum vierten Mal das Finale der Grand-Prix-Serie gewonnen. Die Chemnitzer zeigten am Samstag in Fukuoka ihre beste Saisonleistung in der Kür und verwiesen die Favoriten Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow auf Rang zwei. Mit einer persönlichen Bestmarke von 227,03 Punkten bewertete das Preisgericht in Japan die Sachsen klar besser als die Russen (223,83), die für zwei Stürze Abzüge bekamen. Savchenko/Szolkowy verzichteten wie im Kurzprogramm auf den Wurfaxel und boten eine sichere Vorstellung zur Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowsky. Dritte wurden die Chinesen Pang Qing/Tong Jian (213,98).

Nordische Kombination, Weltcup: Weltmeister Eric Frenzel hat beim zweiten Einzel-Weltcup der nordischen Kombinierer das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verloren. Eine Woche nach seinem Sieg in Kuusamo musste sich der 25-Jährige im norwegischen Lillehammer mit dem zehnten Platz begnügen. Neuer Spitzenreiter ist Frenzel Dauerrivale Jason Lamy Chappuis. Der Dreifach-Weltmeister aus Frankreich holte den 24. Sieg seiner Karriere. Bester Deutscher in Lillehammer war Johannes Rydzek auf Rang fünf.

Langlauf, Weltcup: Justyna Kowalczyk hat erstmals in ihrer Karriere ein Rennen in der klassischen Technik beim Langlauf-Weltcup in Norwegen gewonnen. Die Polin setzte sich am Samstag in Lillehammer über 10 Kilometer in 24:59,4 Minuten durch. Sie verwies die Schwedin Charlotte Kalle mit 12,4 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Dritte wurde die Norwegerin Marit Björgen mit einem Rückstand von 25,6 Sekunden. Beste Deutsche war Nicole Fessel aus Oberstdorf, die Platz 15 belegte und damit die halbe Olympia-Norm in der Tasche hat. Denise Herrmann aus Oberwiesenthal belegte Rang 18, Katrin Zeller aus Oberstdorf wurde 35. Bei den Männern gewann überraschend der Norweger Paal Golberg. Der Lokalmatador siegte über 15 Kilometer in der klassischen Technik in 35:00,0 Minuten. Er setzte sich vor dem Kasachen Aklexej Poltoranin mit 14,2 Sekunden Vorsprung durch. Rang drei sicherte sich mit einem Rückstand von 15,5 Sekunden Golbergs Teamkollege Didrik Tönseth. Als bester Deutscher kam Tim Tscharnke auf Platz 23.

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