Skispringen:Deutsches Team fliegt zu Gold

FIS Nordic World Ski Championships Oberstdorf - Men's Ski Jumping Team HS137

Schon wieder eine Medaille für Karl Geiger (Mitte).

(Foto: Matthias Hangst/Getty Images)

Erst beim letzten Springer fällt die Entscheidung: Deutschland gewinnt das Teamspringen der WM vor Österreich - Karl Geiger holt damit in jedem Wettbewerb eine Medaille.

Angeführt von Karl Geiger haben die deutschen Skispringer zum Abschluss der WM in Oberstdorf überraschend Gold im Teamwettbewerb gewonnen. Der jetzt viermalige Medaillengewinner Geiger, Markus Eisenbichler, Severin Freund und Pius Paschke siegten nach einem zweistündigen Krimi mit 1046,6 Punkten knapp vor Österreich (1035,5) und Polen (1031,2).

"Mein Puls ist hoch. Das war ein Wahnsinnsfinale. Ich bin echt stolz auf meine Jungs", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Zum insgesamt vierten Mal nach 1999, 2001, und 2019 ging der Titel nach Deutschland. Geiger führte die DSV-Adler als Schlussspringer noch vom zweiten Rang nach ganz vorne.

Für den Lokalmatador, der zuvor schon Gold im Mixed, Silber von der kleinen und Bronze von der großen Schanze geholt hatte, war es beim vierten Start die vierte Medaille. Erstmals seit 2001 in Lahti standen die deutschen Skispringer somit in jedem WM-Wettkampf auf dem Podest.

Im zweiten Durchgang entwickelt sich ein Krimi

Besonderen Grund zum Jubeln hatte auch Eisenbichler. Für den Bayern war es der sechste WM-Titel seiner Karriere, mehr Goldmedaillen haben nur die Österreicher Thomas Morgenstern (8) und Wolfgang Loitzl (7) gesammelt. Topfavorit Norwegen hatte ohne den positiv auf Corona getesteten Halvor Egner Granerud von Beginn an nichts mit der Entscheidung zu tun und landete nur auf Rang sechs. Slowenien mit den drei Prevc-Brüdern Cene, Peter und Domen sowie Anze Lanisek wurde hinter Japan Fünfter.

"Von Platz eins bis sechs ist alles drin", hatte Horngacher kurz vor dem Wettkampf gesagt. Der Auftakt machte direkt Mut: Paschke (Kiefersfelden) sprang auf starke 136,5 Meter und hielt das DSV-Quartett auf Rang vier in Schlagdistanz zur Spitze. Routinier Freund (Rastbüchl/127,5), Eisenbichler (Siegsdorf/135,0) und Geiger (Oberstdorf/133,5) machten jeweils einen Platz gut und brachten den Titelverteidiger zur Halbzeit knapp vor Österreich in Führung.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Krimi: Nach den Sprüngen von Paschke (132,0) und Freund (123,0) fiel Deutschland auf Rang vier zurück. Eisenbichler brachte sein Team mit einem Traumflug auf 138,5 Meter wieder auf die zweite Position, ehe Geiger mit 136,0 Metern die Goldmedaille sicherte.

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