Süddeutsche Zeitung

Skispringen:Was die Schanze hergibt

Von Volker Kreisl

Punktuell, sagt der neue deutsche Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher, habe sein Team beim Saisonstart in Wisla gute Sprünge gezeigt. Ein Teil der zu kurzen Landungen lag an eigenen Fehlern, ein anderer Teil an dem Umstand, dass im Süden Polens warmer Wind aus allen Richtungen blies. Und dieser verschonte die Springer je nach Laune - oder drückte sie von oben auf den Hang, just in dem Moment, als sie gerade so richtig schön ins Fliegen kommen wollten. Markus Eisenbichler, der Dreifach-Weltmeister wurde somit zum Auftakt Letzter, und er kam bei seiner Analyse nicht ohne den ein oder anderen Kraftausdruck aus. Nun aber: Kuusamo, im Norden Finnlands, frischer Schnee und eine Großschanze, die zwar auch an der windigen frischen Luft steht, aber für Typen wie Eisenbichler und Karl Geiger, den WM-Zweiten auf der Großschanze, geeignet erscheint. Sie verlange einen guten Absprung und absolute Entschlossenheit, sagt Horngacher. Und sie bevorzugt eben auch Springer wie Geiger und Eisenbichler, die es lieben, sich auf die Luft zu legen, die Tragflächen auszufahren, die Körperspannung zu halten und fortwährend der Luftströmung unter den Latten nachzuspüren - so richtig zu fliegen eben.

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Quelle:
SZ vom 29.11.2019
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