MeinungSkisprung-Tournee der Frauen:Die Skispringerinnen verdienen endlich eine ganze Tournee

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Kommentar von Johannes Knuth

Lesezeit: 2 Min.

Langer Weg zur Gleichberechtigung: Vor der Qualifikation zum zweiten Springen der Zweischanzentournee schauen in Oberstdorf nur wenige Zuschauer zu. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Doch manche Rufe nach Gleichberechtigung könnten das Gegenteil von dem bewirken, was sie bezwecken wollen.

Um mal positiv ins neue Jahr aufzubrechen: Früher war wahrhaftig nicht alles besser. Als die deutsche Fußballauswahl der Frauen 1989 das EM-Turnier gewann, in Siegen, Lüdenscheid und Osnabrück, beschenkte der Deutsche Fußball-Bund seine Spielerinnen mit dem oft zitierten Kaffeeservice – und, was leider oft ausgespart wird, mit einem Bügelbrett. Da kann die Skispringerin Selina Freitag nun wirklich nicht meckern, wenn ihr für den Sieg in der Qualifikation von Garmisch-Partenkirchen, wo die Zweischanzentournee der Frauen zum Jahreswechsel begann, Shampoo, Duschcreme und ganze vier Handtücher vermacht wurden. (Ein Quali-Gewinner bei der Vierschanzentournee der Männer erhält 3000 Schweizer Franken, der Gesamtsieger 100 000 Franken.) Jeder Athlet, der im Hotel verzweifelt den Kulturbeutel durchkramt, weiß im Lichte durchgetakteter Reisepläne jedenfalls um den Wert eines Gratis-Shampoos.

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Vierschanzentournee
:Noch immer stärkste Kraft

Es sah zuletzt fast so aus, als sei im Skisprungteam der Österreicher ein Generationenwechsel im Gange. Pünktlich zum Tourneestart erweist sich der erfahrenste ÖSV-Springer mal wieder als der, den alle jagen.

Von Volker Kreisl

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