Angeführt von Pius Paschke, aber ohne Markus Eisenbichler gehen die deutschen Skispringer in die am Samstag in Oberstdorf beginnende 73. Vierschanzentournee. Neben Paschke, der sich im bisherigen Winter in ausgezeichneter Form befindet und im Gesamtweltcup führt, setzt Bundestrainer Stefan Horngacher bei der Tournee, die bis 6. Januar dauert, auf Andreas Wellinger (Ruhpolding), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Philipp Raimund (Oberstdorf). Der Dritte der Junioren-WM, Adrian Tittel aus Aue, darf zudem dank eines Sonderplatzes antreten.
Aus dem bisherigen Weltcup-Aufgebot, das sich zur Tournee von sieben auf sechs Springer verkleinert, ist Markus Eisenbichler aus Siegsdorf gestrichen worden. Der einstige Tournee-Zweite (2018/19) war bereits im vorigen Jahr nicht Teil des deutschen Kaders und wird als Teil der nationalen Gruppe lediglich am Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen teilnehmen. „In Oberstdorf darf ich nicht mitspringen, da blutet mir natürlich das Herz“, sagte er im Bayerischen Rundfunk, allerdings lerne man im Sport, mit Rückschlägen umzugehen: „Deswegen geht die Welt nicht unter.“
Der bislang letzte deutsche Tourneesieg durch Sven Hannawald (2001/02) liegt 23 Jahre zurück. Paschke nährte im bisherigen Winter die Hoffnung auf einen erneuten Triumph. Der 34-Jährige aus Kiefersfelden gewann fünf der bisherigen zehn Weltcup-Springen und stand siebenmal auf dem Siegertreppchen. Zuletzt verbuchte er auf Platz 18 im Schneetreiben von Engelberg allerdings sein schlechtestes Saisonresultat.
Auch Wellinger gelang im finnischen Kuusamo bereits ein Sieg, Geiger landete dort auf Platz drei. „Entsprechend positiv“ sei die Stimmung im Team, sagte Horngacher: „Es ist ein Privileg für uns und unsere Sportart, so viel Aufmerksamkeit generieren zu können. Wir wollen uns von den positiven Emotionen inspirieren lassen und versuchen, auf höchstem Niveau zu performen.“ Am Samstag findet in Oberstdorf die Qualifikation statt, am Sonntag das erste Springen.