Wintersport254,5 Meter: Domen Prevc fliegt zum Weltrekord

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Weiter flog noch keiner: Domen Prevc bejubelt beim Heim-Weltcup in Planica seinen neuen Weltrekord.
Weiter flog noch keiner: Domen Prevc bejubelt beim Heim-Weltcup in Planica seinen neuen Weltrekord. (Foto: Borut Zivulovic/Reuters)

Der Slowene verbessert in Planica die acht Jahre alte Bestmarke des Österreichers Stefan Kraft. Die deutschen Profis überzeugen in der Halfpipe, beim Eishockey und im Skicross. Sechs Geschichten zum Ausklang der Wintersaison.

Mit 103,1 Kilometern pro Stunde raste Domen Prevc in der Anlaufspur die Skiflugschanze in Planica hinunter. Der 25-Jährige sprang ab, stellte seine blau-weißen Ski in die Luft, zeichnete mit ihnen das V in den Himmel. Und als er wieder den Boden berührte, fast im Auslauf, da schrien Tausende Fans auf; Prevc riss die Arme in die Höhe. In seiner slowenischen Heimat – wie passend – hat Prevc beim Saisonfinale den Weltrekord im Skifliegen verbessert. Mit einem Satz auf 254,5 Meter flog er einen Meter weiter als der Österreicher Stefan Kraft bei seinem Rekord aus dem März 2017 in Vikersund. Prevcs Bruder Peter hatte 2015 als erster Springer 250 Meter erreicht. Ihre Schwester Nika hält seit dem 14. März mit 236 Metern den Weltrekord bei den Frauen. Markus Eisenbichler, der gerade seine Karriere beendet hat, hat mit 248 Metern den deutschen Bestwert inne. Beim Teamfliegen am Samstag wurde er mit den DSV-Adlern zum Abschied noch einmal Zweiter. Sebastian Winter

Snowboarder Lechner jubelt über WM-Rang vier

„Es ist so geil“: Christoph Lechner überrascht bei der Freestyle-WM in der Schweiz.
„Es ist so geil“: Christoph Lechner überrascht bei der Freestyle-WM in der Schweiz. (Foto: David Ramos/Getty Images)

Snowboarder Christoph Lechner hat bei den Weltmeisterschaften in der Schweiz für eine Überraschung gesorgt. In der Halfpipe von St. Moritz verpasste der 24-Jährige zwar die Podiumsplätze knapp, sorgte mit Platz vier aber für sein bestes Ergebnis in diesem Winter. „Es ist so geil. Ich habe diesen Run so noch nie gemacht, dann bei dem Schnee“, jubelte er. Auch bei Michael Dammert war die Freude groß. „Wir sind so stolz auf Christoph. Darauf haben wir die ganze Saison hingearbeitet, nein, nicht nur die Saison, das ganze Leben“, sagte der Disziplinverantwortliche von Snowboard Germany und schloss auch Lechners Trainer, den einstigen Snowboardprofi Johannes Höpfl, ein: „Es ist wirklich verrückt, was die beiden hier gebastelt haben.“ Im Frauenwettbewerb ohne deutsche Beteiligung war Ausnahmekönnerin Chloe Kim nicht zu schlagen. Die 24-Jährige sicherte sich im Engadin ihre dritte WM-Goldmedaille. Schon 2019 und 2021 hatte sie in der Halfpipe triumphiert, gleiches gelang der US-Amerikanerin 2018 und 2022 bei den Olympischen Winterspielen. sid

Leon Draisaitl ist in der NHL nicht aufzuhalten

Zum vierten Mal mehr als 50 Saisontore erzielt: Leon Draisaitl gehört in der NHL einem exquisiten Zirkel an.
Zum vierten Mal mehr als 50 Saisontore erzielt: Leon Draisaitl gehört in der NHL einem exquisiten Zirkel an. (Foto: Perry Nelson/Reuters)

Er hat es schon wieder getan. Zum vierten Mal in seiner NHL-Karriere hat Nationalspieler Leon Draisaitl in der besten Eishockeyliga der Welt die Marke von 50 Saisontoren übertroffen. In seinem ersten Spiel nach zweiwöchiger Verletzungspause glich der Stürmer für die Edmonton Oilers gegen Calgary zunächst zum 2:2 aus – Tor Nummer 50 – und legte dann in der Verlängerung das entscheidende 3:2 nach, mit dem er seine Führung in der Torschützenliste auf neun Treffer ausbaute. In 108 Jahren NHL ist Draisaitl der 15. Spieler, der mindestens vier Mal 50 Tore oder mehr erzielt hat, und erst der vierte Spieler, der nicht in Nordamerika geboren wurde. Nach 2020, als er erstmals zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt wurde, gilt der Kölner abermals als Favorit auf den MVP-Titel. Vaters Bester ist der 29-Jährige bereits: „Sicher kriege ich einen Anruf von meinem alten Mann“, sagte der Kölner am Samstagabend mit einem Grinsen – Peter Draisaitl war ebenfalls Nationalspieler.  Johannes Schnitzler

Besondere Bestmarke für Eishockeyprofi Moritz Müller

Längst eine Kölner Institution: Eishockeyprofi Moritz Müller (rechts).
Längst eine Kölner Institution: Eishockeyprofi Moritz Müller (rechts). (Foto: Revierfoto/Imago)

Und noch ein Kölner, wenngleich kein Kölscher Jung. Aber neben dem Dom und dem Geißbock Hennes darf sich auch Moritz Müller längst als Kölner Institution fühlen. Seit 21 Jahren verteidigt der gebürtige Frankfurter für die Haie, seit zehn Jahren ist er ihr Kapitän und seit Freitag mit 1120 Partien der Spieler mit den zweitmeisten DEL-Einsätzen überhaupt – alle für die Haie, die mit einem 3:1-Sieg gegen Bremerhaven den Einzug ins Halbfinale gegen Ingolstadt schafften. Drei Mal stand der 38-Jährige im Finale, nur gewonnen hat er den Titel noch nie. Zum vorerst letzten Mal Meister waren die Haie 2002, ein Jahr bevor Müller seine ersten Profispiele absolvierte. Kapitän war damals Mirko Lüdemann, mit 1197 Einsätzen, ebenfalls alle für die Haie, bis heute der DEL-Rekordspieler. In die Playoffs startete Köln 2002 übrigens von Platz sechs aus – so wie diesmal. Gegner im Finale war Mannheim. Einer Neuauflage steht nur Titelverteidiger Berlin im Weg. Johannes Schnitzler

Auftaktniederlagen für den Curling-Europameister Deutschland

Gut gebrüllt, knapp verloren: Deutschlands Skip Marc Muskatewitz beim WM-Auftakt gegen Kanada.
Gut gebrüllt, knapp verloren: Deutschlands Skip Marc Muskatewitz beim WM-Auftakt gegen Kanada. (Foto: Chris Young/AP)

Die deutschen Curler um Skip Marc Muskatewitz haben ihre ersten Spiele bei der Weltmeisterschaft in Moose Jaw in Kanada verloren. 5:7 hieß es im Duell mit dem Gastgeber und Titelkandidaten im Temple Gardens Centre, für die Kanadier war es der zweite Sieg im zweiten Einsatz. 7:8 ging später dann auch die Partie gegen Tschechien verloren. Die Auswahl des Deutschen Curling-Verbandes (DCV), die im vergangenen Dezember sensationell den EM-Titel gewann, visiert beim Turnier die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2026 an. Sieben Startplätze werden in Kanada vergeben, WM-Teilnehmer Italien ist als Gastgeber automatisch dabei. In Moose Jaw in der Provinz Saskatchewan kämpfen 13 Teams um sechs Plätze in der Finalrunde, im Round-Robin-Modus spielt jeder gegen jeden. Weiter ging es für die Deutschen in der Nacht zum Montag mit dem Spiel gegen Norwegen. Sollte das Team von Bundestrainer Uli Kapp bei der WM sein Ziel verpassen, gibt es im Dezember bei einem Qualifikationsturnier erneut in Kanada eine Chance auf zwei weitere Startplätze für die Winterspiele 2026. sid

Skicrosser Wilmsmann vergibt historische Chance

Abflug in Idre Fjäll: Florian Wilmsmann (links) hat die Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup in Schweden verpasst
Abflug in Idre Fjäll: Florian Wilmsmann (links) hat die Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup in Schweden verpasst (Foto: Simon Hastegard/Bildbyran/Imago)

Skicrosser Florian Wilmsmann hat die Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup in Idre Fjäll in Schweden nicht genutzt. Im letzten Saisonrennen wurde der 29-Jährige am Sonntag Siebter und musste mit 902 Punkten Reece Howden (Kanada/1038) sowie Simone Deromedis (Italien/965) den Vortritt lassen. Wilmsmann wäre der erste Gesamtsieger für den Deutschen Skiverband (DSV) gewesen.WM-Bronzegewinnerin Daniela Maier, am Samstag beim ersten Weltcup auf der letzten Station des Skiwinters noch Siegerin, wurde zum Abschluss am Sonntag Vierte und belegte in der Gesamtwertung den zweiten Platz (915 Zähler) hinter der Schweizer Weltmeisterin Fanny Smith (1076). Für Maier ist es das bislang beste Ergebnis ihrer Karriere, 2020 und 2023 war die 29-Jährige jeweils Siebte geworden.  Tobias Müller, der bei der WM zuletzt sensationell zu Silber gefahren war, wurde am Samstag Fünfter und scheiterte am Sonntag im Viertelfinale. sid

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