Ski-WM: Schock und Jubel in der Schweiz

Top-Fahrerin Lara Gut reißt sich beim Einfahren das Kreuzband. Dann schaffen die Schweizer Kolleginnen bei der heimischen Ski-WM in St. Moritz einen Doppelsieg in der Kombination.

Nach einem folgenschweren Sturz von Lara Gut hat deren Mannschaftskollegin Wendy Holdener in St. Moritz in der Kombination die erste WM-Goldmedaille für die Schweizer Ski-Rennläuferinnen seit 2001 gewonnen. Die 23-Jährige siegte nach Abfahrt und Slalom mit 0,05 Sekunden Vorsprung vor ihrer Mannschaftskollegin Michelle Gisin. Bronze holte sich Michaela Kirchgasser aus Österreich (+0,38 Sekunden).

"Das ist unbeschreiblich, dass wir hier einen Doppelsieg feiern", sagte die 23 Jahre alte Holdener, die erste Schweizer Weltmeisterin seit Sonja Nef 2001 im Riesenslalom von St. Anton. "Oh, mei' Gott, füüünf Hundertstel", rief sie Gisin bei der Blumenzeremonie im Zielraum unter dem Jubel mehrerer Tausend Fahnen schwenkender Landsleute zu.

Die mitfavorisierte Slowenin Ilka Stuhec, Zweite nach der Abfahrt, schied im Slalom aus, ebenso wie die zunächst in Führung liegende Sofia Goggia aus Italien. Kira Weidle als einzige deutsche Starterin kam nicht unter die ersten 20.

Die Schweizer WM-Hoffnung Lara Gut war zuvor im Training vor dem Kombinations-Slalom gestürzt und mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach St. Moritz geflogen worden. Gut war an einem Geländeübergang weggeknickt, das Knie gab nach, anschließend stürzte sie. Am Mittag kam die Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes, außerdem wurde der Meniskus beschädigt. Damit wird Gut bei dieser WM und in der verbleibenden Saison nicht mehr starten können.