Ski-WM: Lindsey Vonn:Das große Duell fällt aus

Die Amerikanerin Lindsey Vonn wehrt sich gegen die Vorwürfe, sie würde die Folgen ihrer Gehirnerschütterung dramatisieren - und sagt ihre weiteren WM-Starts ab. Auch im deutschen Team ist unklar, wer neben Maria Riesch überhaupt noch starten kann.

Das große Duell mit Maria Riesch war bislang von Krankmeldungen überschattet - für die zweite Woche der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen fällt es nun ganz aus: Lindsey Vonn hat die Weltmeisterschaft aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beendet. Einen Tag nach dem Gewinn der Silbermedaille in der Abfahrt sagte die amerikanische Abfahrts-Olympiasiegerin ihre Teilnahme an den verbleibenden drei WM-Rennen ab.

Women's Downhill - Alpine FIS Ski World Championships

Keine weiteren Duelle: Lindsey Vonn (links) und Maria Riesch.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Ich habe mich entschieden, die nächsten zwei Wochen von Wettbewerben freizunehmen, um wieder zurück zu 100 Prozent zu kommen", sagte sie laut einer Mitteilung des US-Teams: "Für meine Gesundheit ist es die richtige Entscheidung. Die Abfahrt war für mich das Highlight."

Nach ihrem Rückzug wird Vonn beim Team-Event und den Einzelentscheidungen in Riesenslalom und Slalom fehlen. Bei den Titelkämpfen hatte sie bislang mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen. Ende Februar will sie "gesund und frisch" im schwedischen Åre in den Weltcup zurückkehren. Im Kampf um den vierten Gewinn der großen Kristallkugel in Serie liegt Vonn derzeit 156 Punkte hinter Riesch.

Die Entscheidung, die zweite Woche der WM auszulassen, sei ihr "wirklich schwer" gefallen. "Ich bin eine Wettkämpferin, und ich liebe es, Rennen zu fahren." Die Kritik an ihrer Slalom-Absage und ihrer in dicker Jacke angetretenen Trainingsfahrt hatte sie bei der Sieger-Pressekonferenz am Sonntag mit deutlichen Worten zurückgewiesen: "Ich habe gekämpft, dass ich hier starten kann. Das ist kein Drama, keine Show. Es war eine schwere Verletzung."

Die Frage nach den weiteren WM-Starts ist auch im deutschen Team großteils noch offen. Viktoria Rebensburg beklagt nach ihrer Virusgrippe noch fehlende Kraft und Schnelligkeit. "Das Training ist so weit okay. Ich merke die Belastung natürlich noch, ich war ja eine Woche im Bett", sagte die 21-Jährige: "Die Power ist noch nicht wieder da. Deshalb werde ich morgen noch mal trainieren und dann entscheiden, wie es die nächsten Tage weitergeht."

Auch der Start von Weltmeisterin Kathrin Hölzl ist weiter fraglich. "Ich muss von Tag zu Tag schauen", sagte die 26-Jährige, die seit Wochen Rückenprobleme hat und eine lange Trainingspause einlegen musste. Ein Einsatz im Team-Wettbewerb scheint unwahrscheinlich - und selbst das Rennen am Donnerstag, wo sie ihren Titel von 2009 verteidigen möchte, ist längst nicht gesichert.

Wenigstens scheint die Ursache für die anhaltenden gesundheitlichen Schwierigkeiten von Hölzl ausgemacht worden zu sein. Wolfgang Maier, Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes, berichtete am Montagabend von einem "Rheuma-Virus" bei der 26-Jährigen. Die Ursache sei nach langer Suche gefunden worden und werde jetzt richtig therapiert.

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