Ski Alpin:Skirennfahrer Sarrazin aus künstlichem Koma erwacht

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Medizinisches Personal transportiert den Franzosen Cyprien Sarrazin, nachdem er während des Trainings in ein Schutznetz gestürzt ist. (Foto: Alessandro Trovati/dpa)

Der französische Skirennfahrer stürzt im Abfahrtstraining in Bormio. Eine Operation ist laut dem französischen Verband „gut verlaufen“. Andere Fahrer kritisieren den Zustand der Piste, auf der 2026 Olympia-Rennen stattfinden sollen.

Der französische Skirennfahrer Cyprien Sarrazin hat nach seinem schweren Sturz auf der Abfahrtsstrecke im italienischen Bormio eine Operation gut überstanden. Der Eingriff am Kopf sei „gut verlaufen“, teilte der französische Skiverband FFS am Samstagmorgen mit. Am Nachmittag gab der Verband bekannt, Sarrazin sei „wach und bei Bewusstsein“. Der Zustand des 30-Jährigen sei „stabil, er wird für eine noch unbestimmte Zeit unter Beobachtung bleiben“, hieß es in einer Pressemitteilung.Der Sieger des Vorjahres war im unteren Abschnitt der berüchtigten Piste Stelvio an einer Welle ausgehoben worden, aus rund drei Metern Höhe auf die harte Piste geprallt und im Fangnetz gelandet. Er erlitt ein intrakranielles Hämatom, also eine Einblutung zwischen zwei Hirnhäuten. An der gleichen tückischen Welle wie Sarrazin stürzten anschließend auch Kyle Negomir (USA) und Josua Mettler (Schweiz). Der Italiener Pietro Zazzi zog sich bei einem Sturz einen Schien- und Wadenbeinbruch zu.

Unter den weiteren Skifahrern machte sich Ärger über den Streckenzustand breit. Die Piste sei „richtig schlecht“ präpariert, sagte Sarrazins Teamkollege Nils Allegre bei Eurosport. Das sei nicht respektvoll gegenüber den Athleten. So habe es Bormio nicht verdient, im Februar 2026 die Olympischen Winterspiele auszurichten. Bei dem Event in gut einem Jahr sollen auf der Stelvio die alpinen Männer-Rennen stattfinden.

Die Strecke gilt als eine der schwierigsten und gefährlichsten im Weltcup. Der Schweizer Marco Odermatt bezeichnete sie als „Überlebenskampf“. In diesem Jahr scheinen die Bedingungen besonders herausfordernd zu sein. Die Fahrer würden die Übergänge von besonders eisigen zu aggressiveren Abschnitten mit Kunstschnee hassen, erklärte Odermatt.

Sarrazin hatte im vergangenen Winter für Furore gesorgt und unter anderem die beiden Abfahrten auf der legendären Streif in Kitzbühel gewonnen. Auch in Bormio hatte er triumphiert. Dort finden an diesem Wochenende zwei Männer-Rennen statt - eine Abfahrt am Samstag und ein Super-G am Sonntag.

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