Ski-Langlauf:"Beunruhigend"

In einem offenen Brief an die Spitzen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) rügen 104 Langläufer unzureichende Konsequenzen aus den Erkenntnissen des McLaren-Reports. Sie fordern ein Gespräch mit der Fis.

Nach der Suspendierung von sechs russischen Langläufern durch den Ski-Weltverband Fis als Reaktion auf Staatsdopingvorwürfe durch den Mc Laren-Report hat der russische Verband die Namen der Gesperrten verkündet. Dabei handelt es sich um die Creme de la Creme des russischen Langlaufs: Alexander Legkow, Olympiasieger 2014 über 50 Kilometer; Maxim Wylegschanin, Olympiazweiter 2014 über 50 km; Alexej Petuchow, Weltmeister 2013 im Teamsprint; Jewgeni Below, WM-Dritter 2013; Julia Iwanowa, WM-Dritte 2013; und Jegenija Schapowalowa, 30. Als erste hatte Iwanowa ihre Sperre öffentlich gemacht. Legkow und Below, die beide vom Deutschen Markus Cramer trainiert werden, beteuerten in einer Presseerklärung ihre Unschuld. Sie wollten noch vor dem Start der Tour de Ski an Silvester die Aufhebung ihrer Suspendierung beantragen.

Zuvor hatten 104 Langläufer in einem offenen Brief an die Spitzen des Internationalen Olympischen Komitees IOC und der Fis die aus ihrer Sicht unzureichenden Konsequenzen aus den Erkenntnissen des McLaren-Reports kritisiert. Der Umgang mit den Nachweisen des Berichtes sowie mit anderen Dopingverstößen rund um die Olympischen Spiele 2016 sei "über mehrere Sportarten hinweg beunruhigend nachsichtig gewesen", schrieben die Sportler: "Wir sind auch betroffen über Kommentare der Fis-Führung über Doping in unserem Sport." Die Unterzeichner, zu denen das komplette deutsche Weltcup-Team sowie die Top-Läuferinnen Marit Björgen und Charlotte Kalla gehören, verlangen eine stärkere, unabhängige Welt-Anti-Doping-Agentur. Sie schlagen ein Gespräch mit Fis-Boss Gianfranco Kasper bei der Ski-WM in Lahti (Februar) vor.

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