Süddeutsche Zeitung

Ski alpin:Vorwärtssalto bei 110 km/h

Lesezeit: 1 min

Bei der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen sind am Freitag zahlreiche Spitzenfahrer schwer gestürzt. Der Franzose Valentin Giraud Moine, vergangene Woche Zweiter auf der Streif in Kitzbühel, verletzte sich dabei schwer am linken Bein. In seinem Team ging man am Freitag zunächst von einem Unterschenkelbruch aus. Er verlor in der Kompression in Sichtweite des Ziels die Kontrolle und wurde vor dem Abtransport lange versorgt.

Der erfahrene US-Skirennfahrer Steven Nyman stürzte nach dem Kramersprung und musste mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Erik Guay dagegen konnte nach seinem spektakulären Sturz über den Seilbahnstadelsprung selbständig ins Ziel fahren. Der Kanadier verlor kurz vor dem Sprung die Balance und segelte dann bei einer Geschwindigkeit von etwa 110 km/h mit einem Vorwärtssalto den Berg hinunter. Guay hatte Glück, dass die Landung auf dem Rücken glimpflich ablief. Wenig später gab er schon wieder Interviews im Zielraum.

Ganong siegte in 1:53,71 Minuten vor dem Norweger Kjetil Jansrud (0,38 Sekunden zurück) und Peter Fill (Italien/0,52). Es ist der erste Siege eines Rennläufers aus den USA auf der legendären Kandahar. Der deutsche Rennfahrer Andreas Sander (1,52) belegte im Zwischenklassement nach 43 Läufern Rang 13, Josef Ferstl (Hammer/2,44) fuhr auf Rang 17. "Es ist heute am Limit. Ich denke, die FIS ( Ski-Weltverband; Anm. d. Red.) muss bis morgen etwas tun", sagte Jansrud.

Auch Lindsey Vonn stürzte beim Abfahrtstraining in Cortina d'Ampezzo, sogar auf ihren jüngst gebrochenen Arm. "Ich hatte einfach nicht genug Zeit für die Kurve, bevor ich in den Fangzaun gerauscht bin", berichtete Vonn am Freitag in den Dolomiten. "Mein Arm tut ein bisschen weh, aber es geht mir gut." Nach dem Sturz war Vonn zunächst einige Zeit weitgehend regungslos liegen geblieben, dann aber selbständig aufgestanden.

Die für Samstag geplante Abfahrt in Cortina d'Ampezzo ist Vonns erst viertes Weltcup-Rennen seit ihrem Comeback nach überstandenem Oberarmbruch mit einhergehenden Nervenverletzungen. Die 32-Jährige kann ihre Hand noch immer nicht ohne Einschränkung benutzen.

Später twitterte Vonn bei Ansicht der Bilder aus Garmisch: "Ich kann nicht mehr hinsehen. So viele Stürze und Verletzungen. Das ist verrückt."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3353210
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/SID/SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.