Ski alpin:Thomas Dreßen siegt auf der legendären Streif

Alpine Skiing - Men's Downhill

Gewinnt sein erstes Weltcuprennen in Kitzbühel: der deutsche Rennläufer Thomas Dreßen.

(Foto: REUTERS)

Thomas Dreßen schrie seine Verwunderung heraus, seine Freude, immer wieder, als er im Zielraum abgeschwungen und seine Bestzeit auf der Anzeigetafel entdeckt hatte. Er stieg aus seinem rechten Ski und reckte ihn in den Himmel über Kitzbühel. Er ballte die Fäuste, er wusste nicht so recht wohin mit seinen Emotionen. "Im Ziel habe ich es gar nicht glauben können", sagte Dreßen überwältigt, "ich dachte, die wollen mich verarschen. Für mich ist das auch eine Überraschung."

Aber es war wahr, kein Märchen: Der deutsche Ski-Rennläufer Thomas Dreßen hat tatsächlich das Abfahrtsrennen in Kitzbühel gewonnen, das bekannteste und zugleich brutalste Skirennen der Welt. Der 24-Jährige vom SC Mittenwald siegte am Samstag vor dem Weltmeister Beat Feuz (Schweiz/0,20 Sekunden zurück) und Hannes Reichelt (Österreich/0,41). Andreas Sander (Ennepetal/0,74) landete auf dem sechsten Rang.

Letzter und bislang einziger deutscher Abfahrtssieger am Hahnenkamm war Sepp Ferstl auf den Tag genau vor 39 Jahren. Ferstl hatte auf der Streif auch 1978 gewonnen. Sein Sohn Josef Ferstl (Hammer/2,49) kam nicht unter die Top 15.

"Das ist ein denkwürdiger Tag für den deutschen Skisport"

Der Abfahrtsdritte von Beaver Creek hatte bei seiner herausragenden Fahrt auch etwas Glück: Weil sich Reichelt für die Startnummer 1 entschieden hatte, konnte er die bessere 19 wählen - und bei deutlich besserer Sicht abfahren. "Es ist einfach nur geil, es ist der Wahnsinn, das kann ich so sagen", bekannte Dreßen. Vor einem Jahr war er auf der legendären Streif noch gestürzt.

"Wahnsinn", sagte als Augenzeuge sein derzeit verletzter Teamkollege Felix Neureuther über Dreßens Vorstellung, "ich hatte noch nie so Gänsehaut. Das ist ein denkwürdiger Tag für den deutschen Skisport." Ferstl senior meinte: "Gott sei Dank, dass ich jetzt mal abgelöst bin, das hältst du auf Dauer nicht aus. Jetzt ist endlich der Mythos Ferstl-Streif erledigt."

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