Ski alpin:Shiffrins historischer Sieg 

Mikaela Shiffrin schien es ein bisschen peinlich zu sein, als ihr nach dem Ritt in die Geschichtsbücher eine goldene Krone auf das Haupt gesetzt wurde. Die 27-Jährige zupfte sich verlegen ihre blonden Haare zurecht und lächelte tapfer. Ihre inoffizielle Krönung am Kronplatz war jedenfalls vollauf verdient. Shiffrins Erfolg im Riesenslalom in den Dolomiten war ihr 83. im Weltcup - damit zog die Amerikanerin an Landsfrau Lindsey Vonn vorbei und sicherte sich die alleinige Bestmarke bei den Frauen. "Ich hatte ein bisschen Angst vor diesem Tag", gestand sie kurz nach ihrem Triumph, "weil ich fürchtete, dass meine Gefühle verrückt spielen würden." Die Aufregung, berichtete sie etwas blass um die Nase, "war zu viel, um es wirklich fühlen zu können". Jetzt aber "versuche ich einfach, es zu genießen". Grund dazu hatte sie. "Diesen Meilenstein zu erreichen, ist eine unglaubliche Errungenschaft. Ich hoffe, dass Mikaela dies auskosten kann", sagte Vonn, die ihre Karriere 2019 beendet hatte. Shiffrin hatte ihren 83. Erfolg so clever und dominant herbeigeführt wie viele ihrer Siege zuvor, mit ruhiger Position über den Skiern und schnellen Schwüngen in jeder Lage. Ihr Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami betrug nach zwei Läufen 0,45 Sekunden, Federica Brignone aus Italien lag als Dritte schon 1,43 Sekunden zurück. Am Mittwoch steht am Kronplatz ein weiterer Riesenslalom an, am Wochenende folgen zwei Slaloms in Spindlermühle - im Idealfall könnte Shiffrin dann die Weltcup-Bestmarke von Ingemar Stenmark (86 Siege) egalisieren.

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