Ski alpin:Schnee, Regen, Sturmböen

Ski alpin: OK-Chef Peter Fischer.

OK-Chef Peter Fischer.

(Foto: Thomas Bachun/imago)

Um die alpinen Weltcups und die Bewerbung für die Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch keimen Debatten auf.

Von Johannes Knuth

Erst kam der Schnee, dann ein Hauch von Frühling. In den vergangenen Tagen, zur Abrundung des meteorologischen Potpourris, regnete und stürmte es auch noch in Garmisch-Partenkirchen; auf Bildern war zu sehen, wie es das Starthaus am Tröglhang einige hundert Meter in die Tiefe geweht hatte. Die Ausrichter der alpinen Ski-Weltcups sind gerade nicht zu beneiden, aber bis zum Freitag hatten sie es doch wieder geschafft, die Kandahar-Piste für einen Trainingslauf herzurichten (bei dem die Schweizerin Nathalie Gröbli einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitt). Das Programm für den Weltcup der Frauen - eine Abfahrt am Samstag und ein Super-G am Sonntag - war fürs Erste auch gesichert.

Es ist ja grundsätzlich schon fraglich, wie Wintersport ohne richtigen Winter künftig stattfinden kann; zumal sie sich in Garmisch gerade für die alpine Ski-WM 2025 bewerben. Aber in dieser Hinsicht haben sie derzeit ohnehin andere Sorgen. Gerd Rubenbauer, langjähriger TV-Kommentator und bis zuletzt Medienchef des Weltcups, legte sein Amt zuletzt nieder - eine Woche früher als geplant. Zu den Gründen hielt er sich bedeckt, Rubenbauer sagte im Münchner Merkur aber, dass er die jüngste WM-Kampagne der Garmischer für ausbaufähig halte - es geht ja gegen starke Mitbewerber wie Saalbach-Hinterglemm (Österreich) und Crans-Montana (Schweiz). Im Garmischer Werbeclip sei "keiner der erfolgreichen Skirennläufer aus Garmisch-Partenkirchen und der Region zu sehen", monierte Rubenbauer - keine Maria Höfl-Riesch, kein Felix Neureuther, kein Fritz Dopfer.

Er verstehe auch nicht, sagte Rubenbauer, warum Markus Wasmeier, der bis zum letzten Wochenende einzige deutsche Abfahrtssieger auf der Kandahar, den Pokal bei der Siegerehrung nicht an Thomas Dreßen überreichen durfte, seinen Nachfolger. "Ich möchte aber betonen", so Rubenbauer, "dass meine Kritik dem Wohl des Skisports dient und sich ausdrücklich nicht gegen verdiente Funktionäre richtet." Damit war wohl Peter Fischer gemeint, der Chef des Organisationskomitees. Der bat auf Nachfrage um Verständnis: "Wir machen jetzt die Weltcuprennen, das hat Priorität." Die WM wird im kommenden Mai vergeben.

Felix Neureuthers Vater Christian sagte am Freitag, er sei schon "verwundert", warum die WM-Bewerbung bislang ohne prominente Werbeträger auskam. Es brauche nun mal auch Gesichter, die für Tradition, Gegenwart und Zukunft eines Bewerbers stünden; da sei ja auch ein Thomas Dreßen, der im benachbarten Mittenwald aufwuchs. Auch Neureuther junior stünde als Botschafter bereit - wenn man ihn denn frage.

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