Ski alpin:Hoffen auf 2016

FIS Alpine Skiing World Cup in Lienz

Lena Dürr vergab an den letzten Stangen die Chance auf ein besseres Resultat und landete nur auf Rang 17.

(Foto: Hans Klaus Techt/dpa)

Die deutschen Slalomfahrerinnen bleiben in Lienz erneut hinter den Erwartungen, Abfahrer Sander überzeugt in Santa Caterina.

Die deutschen Skirennfahrer gehen mit gemischten Gefühlen ins Ski-Jahr 2016. Nach dem Kreuzbandriss von Josef Ferstl überzeugte Andreas Sander am Dienstag mit einer starken Abfahrt - die Slalom-Fahrerinnen dagegen verpassten die vorderen Plätze.

Dass Sander auf der ruppigen und komplizierten Schussfahrt in Santa Caterina sein erstes Top-Ten-Ergebnis im Weltcup erzielte, überstrahlte am Dienstag die erneut eher maue Vorstellung der Technikerinnen in Lienz. "Es fühlt sich wahnsinnig toll an", sagte der Ennepetaler zu Rang zehn. Auch Wolfgang Maier, Alpin-Chef im Deutschen Skiverband, befand: "Das war tipptopp von ihm." Beim überraschenden Erfolg des Franzosen Adrien Théaux vor Hannes Reichelt aus Österreich und seinem Landsmann David Poisson zeigte sich Sanders Leistung im Vergleich mit anderen Größen der Branche. Zum Abfahrtsdominator Aksel Lund Svindal aus Norwegen fehlten 0,09 Sekunden, dessen Teamkollegen Kjetil Jansrud distanzierte er sogar um mehr als eine Sekunde. "Bestes Saisonergebnis, bestes Karriereergebnis - super happy!", resümierte Sander knapp.

Dank eines "Husarenritts" toppte der 26-Jährige seinen 14. Rang vom Super-G jüngst in Gröden. Dort hatte sich auch Ferstl als Top-Ten-Fahrer in Position gebracht - dann aber stürzte der Oberbayer in Santa Caterina im Training und riss sich das Kreuzband. Nach einer erfolgreichen Operation am Montag in München wird er sechs bis acht Monate ausfallen, so die Prognose. Allerdings beschädigte er sich nicht auch Knorpel oder Meniskus.

Für Ferstls Zimmernachbar Sander war es keine einfache Situation auf der eisigen, steilen und komplizierten Abfahrt in Santa Caterina. "Das war heute das Maximum", sagte er, "aber es könnte in den nächsten Jahren hoffentlich noch ein bisschen besser werden". Noch im Ziel sagte er in Richtung Ferstl: "Peppi, lass dich gut pflegen, und nächstes Jahr greifen wir wieder zusammen an."

In Lienz hatten die deutschen Slalom-Fahrerinnen schon vor dem Jahreswechsel angreifen wollen, nach enttäuschenden Vorstellungen bislang zogen drei Fahrerinnen in den zweiten Lauf ein. Dann schied Christina Geiger früh aus, Lena Dürr patzte kurz vor Schluss, und am Ende sprang der geteilte 17. Rang von Dürr und Maren Wiesler heraus.

"Es ist ein bisschen besser, als die letzten Male", fand Alpinchef Maier. "Aber man müsste eigentlich schon mit vier Leuten im Finale sein. Und mein Ansatz war immer, dass wir schon die Top 15 knacken können." Der Sieg ging an Frida Hansdotter aus Schweden vor der Schweizerin Wendy Holdener und Petra Vlhova aus der Slowakei. Bestes deutsches Slalom-Resultat der Saison bleibt der elfte Platz von Geiger in Are. "Wahnsinn, das gibt es einfach nicht", schimpfte Dürr nach ihrem Patzer im zweiten Lauf. "Die Platzierung ist halt wieder bescheiden, aber abschnittsweise war es gut." Wiesler kam erstmals in diesem Jahr in die Punkte und war entsprechend zufriedener: "Das war ein guter Anfang vom neuen Jahr", sagte sie.

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