Slopestyle-Qualifikation:Grasemann startet mit Sturz

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Laura Grasemann: Sturz bei Olympia-Premiere (Foto: dpa)

Ski-Freestylerin Laura Grasemann startet als erste deutsche Athletin - und stürzt. Eiskunstläufer Jewgeni Pluschenko gibt ein glänzendes Comeback. Viktoria Rebensburg erwägt einen Verzicht auf die Abfahrt.

Slopestyle, Laura Grasemann: Um 18.44 Uhr Ortszeit haben die Winterspiele von Sotschi für die deutsche Olympia-Mannschaft auch ganz offiziell begonnen. Mit Ski-Freestylerin Laura Grasemann war bei der Qualifikation auf der Buckelpiste die erste Athletin aus dem 153-köpfigen Aufgebot bei einem Wettbewerb im Einsatz. Die 21-Jährige vom Skiclub Wiesloch erwischte jedoch einen unglücklichen Auftakt: Sie stürzte bei ihrem ersten Lauf im Extreme Park von Rosa Chutor kurz nach dem ersten Sprung nach nur zwölf Sekunden. Grasemann konnte jedoch sofort weiterfahren und stand später mit einem breiten Lächeln im Ziel. Grasemann hat am Samstag (15 Uhr) im zweiten Quali-Durchgang noch die Möglichkeit, sich für die Finaldurchgänge am gleichen Abend zu qualifizieren.

Eiskunstlauf, Kurzprogramm: Der russische Eiskunstläufer Jewgeni Pluschenko hat im Teamwettbewerb der Olympischen Winterspiele ein glänzendes Comeback gegeben. Mit der hohen Benotung von 91,39 Punkten brachte der 31 Jahre alte Olympiasieger von 2006 die Mannschaft nach dem Kurzprogramm auf Silber-Kurs. Die Führung übernahm der Japaner Yuzuru Hanyu (97,89), Dritter ist der Kanadier Patrick Chan (89,71). Peter Liebers aus Berlin wurde vor 8000 Zuschauern im "Eisberg" von Sotschi mit 79,61 Zählern Sechster von zehn Startern. Im Anschluss gingen die Paare auf das Eis. Pluschenkos hatte nach andauernden Rückenproblemen mehreren Operationen überstehen müssen.

Ski alpin, Maria Höfl-Riesch: Maria Höfl-Riesch ist im ersten Training zur Olympia-Abfahrt auf Platz sechs gefahren. Die Kombinations- Weltmeisterin war am Donnerstag im Alpinzentrum Rosa Chutor in 1:42,80 Minuten 1,07 Sekunden langsamer als die Trainingsschnellste Anna Fenninger. Die Österreicherin lag vor Fränzi Aufdenblatten aus der Schweiz, die US-Skirennfahrerin Julia Mancuso wurde Dritte. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg fuhr mit einem Rückstand von 2,17 Sekunden auf Platz 19. Allerdings haben diese Ergebnisse wenig Aussagekraft, da die Athletinnen angehalten waren, vor dem Zielsprung ihr Tempo zu verringern. Das Training hatte sich verzögert, weil nach drei Starterinnen der Sprung abgetragen und somit entschärft werden musste. Bei den Männern fuhr der Amerikaner Bode Miller zum Auftakt die Trainingsbestzeit.

Ski alpin, Viktoria Rebensburg: Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg erwägt nach ihren gerade erst überstandenen gesundheitlichen Problemen einen Verzicht auf die Abfahrt bei den Winterspielen in Sotschi am kommenden Mittwoch (8 Uhr MEZ). "Ich habe ja ein bisschen was vor im Riesenslalom. Deshalb möchte ich mir offen halten, ob ich die Abfahrt fahre", sagte Rebensburg nach dem ersten Training in der Abfahrt am Donnerstag, das sie als 19. beendete. Rebensburg hatte über den Jahreswechsel mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, die sie zu einer Wettkampfpause zwang. "Jetzt bin ich wieder voll belastbar, es geht mir wieder gut", sagte die 23-Jährige aus Kreuth. Weil sie sich für die Rennen am 15. und 18. Februar in Super-G und Riesenslalom aber bessere Chancen ausrechnet, könnte ein Verzicht auf die Abfahrt aus konditionellen Gründen sinnvoll sein. Eine Entscheidung will Rebensburg erst nach dem vierten Training am Sonntag treffen.

Skispringen, Thomas Morgenstern: Vier Wochen nach seinem schweren Sturz wird Thomas Morgenstern bei der ersten Olympia-Entscheidung der Skispringer sein Comeback geben. Das bestätigte Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner am Donnerstag. "Von meiner und von seiner Seite gibt es keine Einwände", sagte Pointner vor dem Wettkampf von der Normalschanze am Sonntag. Morgenstern war am 12. Januar in Bad Mitterndorf schwer gestürzt und lag anschließend vier Tage lang auf der Intensivstation. "Wir sind wirklich glücklich, dass er starten kann", sagte Pointner nach der ersten Treffen mit seinen Trainerkollegen in Sotschi. Ende Januar hatte Morgenstern in Oberstdorf bereits die ersten Trainingssprünge absolviert.

Österreich, Fahnenträger: Mario Stecher führt anstelle seines Schwagers Benjamin Raich das österreichische Team ins Olympiastadion von Sotschi. Das österreichische Olympische Komitee nominierte am Donnerstag den Nordischen Kombinierer für die Eröffnungszeremonie der XXII. Winterspiele. Skirennfahrer Benjamin Raich reist aus gesundheitlichen Gründen erst später an und verzichtete daher auf seine Teilnahme an der Eröffnungsfeier. Der 36-jährige Stecher ist zweimaliger Mannschafts-Olympiasieger und nimmt an seinen sechsten Spielen teil.

Snowboard-Slopestyle, Qualifikation Frauen: Halfpipe-Olympiasiegerin Torah Bright hat sich bei der Olympia-Premiere im Slopestyle souverän für das Finale qualifiziert. Als Zweite ihrer Gruppe musste sich die 27 Jahre alte Australierin am Donnerstag nur Isabel Derungs aus der Schweiz geschlagen geben. Dritte in Heat eins wurde Spencer O'Brian aus Kanada, Vierte Enni Rukajarvi. Die Finnin stürzte nach dem letzten Kicker (Schanze) im zweiten Durchgang auf den Rücken, verletzte sich nach eigenen Angaben aber nicht. In den Bergen von Krasnaja Poljana ebenfalls für das Finale am Sonntag qualifizierte sich Anna Gasser. Die Österreicherin gewann ihre Gruppe mit 95,5 von 100 möglichen Punkten der Jury. Jamie Anderson und Karly Shorr aus den USA sowie Elena Könz aus der Schweiz folgten ihr. Die anderen Athletinnen bekommen im Halbfinale wenige Stunden vor der Medaillenentscheidung eine zweite Chance.

Snowboard-Slopestyle, Qualifikation Männer: Maxence Parrot geht bei der Olympia-Premiere des Slopestyle-Wettbewerbs der Snowboarder als Favorit in das Finale am Samstag (ab 9.45 Uhr MEZ). In der Qualifikation erzielte der Kanadier die beste Punktzahl (97,50 Punkte), gefolgt von Roope Tonteri aus Finnland (95,75) und dem Norweger Stale Sandbech (94,50). Neben diesen drei Punktbesten sind auch Sven Thorgren (Norwegen/94,25), Peetu Piironen (Finnland/90,75) und Sebastien Thoutant (Frankreich/87,25) direkt für das Finale qualifiziert. Die weiteren sechs Finalteilnehmer werden im Halbfinale am Samstagvormittag (6.30 Uhr MEZ) ermittelt. Deutsche Teilnehmer sind nicht dabei, US-Superstar Shaun White hatte seinen Start in diesem Wettbewerb am Mittwoch abgesagt.

Biathlon, Russland: Olga Podchufarowa rückt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi für die unter Dopingverdacht stehende Biathletin Irina Starych in die russische Mannschaft. Das gab der nationale Verband RBU im Vorfeld das Auftaktrennens im Sprint am Sonntag (15.30/18.30 Uhr MEZ/OZ) bekannt. Ursprünglich hatte Russland die Nominierung von Galina Nechkasowa geplant, wegen eines Formfehlers war das aber nicht möglich. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) stimmte dem Vorschlag nicht zu, da Nechkasowas Name vor der Saison nicht auf der offiziellen Teamliste gestanden hatte. Podchufarowa soll nun am 11. Februar zur Mannschaft stoßen. Sie könnte damit erstmals im Einzel über 15 km am 14. Februar zum Einsatz kommen. Starych war in der Vorwoche positiv auf eine unbekannte Substanz getestet worden und zog sich anschließend aus der Mannschaft des Gastgeberlandes zurück. Die Öffnung der B-Probe steht noch aus. Auch eine weitere russische Athletin, die namentlich noch nicht bekannt ist, wurde vom Weltverband IBU nach einer positiven A-Probe vorsorglich für alle Wettbewerbe unter seiner Regie gesperrt.

Ski alpin, Lindsey Vonn: Die verletzte Skirennfahrerin Lindsey Vonn schaut mit Wehmut auf die am Freitag beginnenden Olympischen Winterspiele in Sotschi. "Es ist hart. Ich würde gerne da sein, aber ich kann nicht", sagte Vonn am Mittwoch (Ortszeit) dem US-Sender NBC. Die viermalige Weltcup-Gesamtsiegerin hatte Anfang Januar ihre Teilnahme an den Winterspielen aufgrund eines erneut gerissenen Kreuzbandes absagen müssen. Die 29-Jährige wird die Wettkämpfe nun von den USA aus für den Fernsehsender kommentieren. Vonn bedankte sich in dem Interview bei ihrer Mutter für die Unterstützung in der für sie sehr schweren Zeit. Auch ihr Partner, Golfstar Tiger Woods, helfe ihr sehr. "Er erinnert mich daran, geduldig zu sein und dass alles gut wird. Ich schätze seine Unterstützung. Sie macht sehr viel aus", sagte Vonn.

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