Ski alpin:Frischer Schwung

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Viktoria Rebensburg wird im Super-G von Lake Louise Dritte - und holt sich nach ihrem durchwachsenen Saisonstart neues Selbstbewusstsein.

Nach ihrem durchwachsenen Saisonstart hat sich Viktoria Rebensburg mit einem Podestplatz im Super-G von Lake Louise zurückgemeldet. Die beste Athletin des Deutschen Skiverbands (DSV) musste sich am Sonntagabend nur der Amerikanerin Mikaela Shiffrin und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen geschlagen geben. Shiffrin war 0,83 Sekunden schneller als Rebensburg und trug sich mit dem ersten Weltcup-Sieg im Super-G in ihrer Karriere in die Sportgeschichtsbücher ein: Sie hat nun in allen fünf klassischen Disziplinen mindestens ein Mal gewonnen (Slalom, Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination). Nimmt man die noch jungen Parallelrennen hinzu, ist Shiffrin sogar der erste alpine Skiprofi, der in allen Disziplinen erfolgreich war.

Auf die Norwegerin Mowinckel fehlten Rebensburg nur sechs Hundertstelsekunden. Nach einem vierten Platz zum Auftakt des WM-Winters in Sölden als bislang bestes Ergebnis gelang der Olympiasiegerin von 2010 in Kanada nun der erste Vermerk unter den besten Drei.

Rebensburg sorgte damit auch für das zweite deutsche Podestresultat in Lake Louise. Am Freitag war Kira Weidle in der Abfahrt Dritte geworden und erstmals in ihrer Karriere zu einem Podiumsplatz gefahren. Am Sonntag verpasste die 22-Jährige aus Starnberg im Super-G - wie alle anderen DSV-Fahrerinnen außer Rebensburg - die Punkteränge.

"Das war eine gute und solide Fahrt", sagte Rebensburg zu ihrer Leistung. "Im unteren Teil war ich nicht die Allerschnellste, da wäre noch Luft nach oben gewesen. Mikaela hat gezeigt, dass das Limit bei mir nicht ausgereizt war." Nach dem wechselhaften Saisonstart hatte sich die routinierte Athletin am ersten Speedwochenende des neuen Winters frisches Selbstvertrauen verschaffen wollen - und landete in den beiden Abfahrten zunächst auf den enttäuschenden Rängen 16 und 18. Mit dem Schwung vom Super-G will Rebensburg nun auch am nächsten Wochenende beim Super-G von St. Moritz überzeugen. Die Speed-Rennen am Wochenende darauf in Val d'Isère wurden am Montag wegen Schneemangels abgesagt. In der Disziplin habe sie "ein gutes Gefühl in diesem Jahr", sagte Rebensburg. Der Super-G zählt zwar zu den schnelleren Wettbewerben, kommt der Deutschen aber mehr entgegen als vielen klassischen Schnellfahrerinnnen, weil die 29-Jährige auf den kurvigeren Kursen ihre Kompetenz als Riesenslalom-Fahrerin einbringen kann.

Nicht zu schlagen war Weltcup-Gesamtsiegerin Shiffrin, die auch eher eine Technik-Spezialistin ist - und nun die siebte Skirennfahrerin der Geschichte, die in allen fünf klassischen Disziplinen siegte. Das Kunststück war vor ihr nur ihrer aktuell verletzten Teamkollegin Lindsey Vonn, den Schwedinnen Pernilla Wiberg und Anja Pärson, Janica Kostelic aus Kroatien, der Österreicherin Petra Kronberger und Tina Maze aus Slowenien gelungen. "Ich kann es gar nicht glauben", sagte die 23 Jahre alte US-Athletin, die mit ihrem 46. Sieg im alpinen Skiweltcup ihren Vorsprung in der Gesamtwertung der noch jungen Saison weiter ausbaute.

© SZ vom 04.12.2018 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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