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Ski Alpin:Dürr nach 13 Jahren erstmals auf Podest

Die Siegerehrung ließ kurz auf sich warten, aber für diese Verzögerung im Protokoll hatten sie in Levi alle Verständnis. Petra Vlhova, die Schnellste im ersten Slalom des Winters, widmete Lena Dürr erst einmal ein paar warme Worte im kalten Finnland. Die Slowakin trainiert ab und zu mit den Fahrerinnen des Deutschen Skiverbands, und Dürr, die beste deutsche Slalomfahrerin der vorigen Saison, hatte in ihrer Spezialdisziplin gerade erstmals Zutritt zum Podest erhalten: nach 170 Starts und 13 Jahre nach ihrem Debüt im Weltcup. "Eine ewige Reise", sagte Dürr später, als die Tränen noch nicht getrocknet waren, und das war kein bisschen untertrieben. 2013 hatte sie einen Weltcup im Parallelslalom gewonnen, dann fand sie jahrelang kein Gegenmittel dagegen: dass es in einer Sportlerkarriere halt nicht immer weiter bergauf geht. Disziplintrainer und Cheftrainer kamen und gingen, auch Jürgen Graller, der heutige Chef, ein zupackender Österreicher, wirkte oft ratlos. Den Glauben verlor er jedoch nicht. Seit sein Landsmann Georg Harzl die DSV-Technikerinnen betreut, wirkt das ganze Ressort stabiler, Harzl ist ein Freund einer sauberen Skitechnik und der klaren Worte. Und so schwoll auch Dürrs Selbstvertrauen peu à peu wieder an: Am Sonntag, im zweiten Slalom in Levi, würde die 30-Jährige gleich noch mal Dritte - wieder hinter Siegerin Vlhova und Mikaela Shiffrin.

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SZ vom 22.11.2021 / jkn
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