Süddeutsche Zeitung

Ski alpin:Am Ziel der ewigen Reise

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Lena Dürrr, 30, wird erstmals in ihrer Karriere Dritte im Slalom-Weltcup. In Levi sind nur die Weltklasse-Rennfahrerinnen Vlhova und Shiffrin schneller.

Ski-Rennläuferin Lena Dürr konnte ihr Glück kaum fassen: Mit Tränen in den Augen stand sie neben Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin im Zielraum von Levi. Mit dem dritten Platz im ersten Weltcup-Slalom der Saison hinter den beiden Weltklasseläuferinnen erfüllte sich Dürr, 30, einen alpinen Lebenstraum. "Endlich. Zeit ist es geworden. Das war eine ewige Reise, aber lieber spät als nie", sagte sie, als sie erstmals in ihrer langen Karriere zu einer Siegerehrung im Slalom das Treppchen bestieg.

Für die DSV-Athletin war es ein dickes Ausrufezeichen zu Beginn des Olympiawinters. Dürr, nach einem Patzer im Steilhang im ersten Lauf noch Sechste, lag 0,84 Sekunden hinter Vlhova (1:46,19 Minuten). Die Gesamtweltcup-Siegerin aus der Slowakei triumphierte mit 0,31 Sekunden Vorsprung vor ihrer großen Rivalin Shiffrin aus den USA, die ihren 71. Weltcup-Sieg verpasste. Doch die Glückwünsche gehörten vor allem Lena Dürr, die von allen geherzt und umarmt wurde - auch von Vlhova und Shiffrin.

ARD-Experte Felix Neureuther war begeistert. "Das war ein super Rennen von ihr, perfekt. Sie hat schon im letzten Jahr einen guten Schritt gemacht, jetzt aber noch an ein paar Schräubchen gedreht", sagte er über die aggressive Fahrt von Dürr, die sich nebenbei ihre Olympiateilnahme für Peking sicherte.

Sie hatte einen langen Anlauf benötigt. 2013 gewann sie im Weltcup in Moskau einen City-Event in einem Parallelrennen. Doch danach klappte es mit dem Sprung nach ganz oben nicht wie erhofft. Erst im letzten Winter zeigte die Münchnerin mit einem vierten und zwei fünften Rängen sowie weiteren Top-10-Platzierungen konstant ihr Potenzial.

Der Deutsche Skiverband (DSV) hatte in Levi aber noch weiteren Grund zur Freude. Auch die 18 Jahre alte Emma Aicher überzeugte mit einem starken 14. Rang. Durch das beste Weltcup-Resultat ihrer Karriere hat sich die gebürtige Schwedin die halbe Olympia-Norm gesichert. Für Neureuther ist Aicher "ein großes Versprechen für die Zukunft". Die kommentierte ihr Top-Resultat gelassen: "Das war schon ganz cool."

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