Skandal in Melbourne:Bitte anziehen!

Deutsche Fans bei den Australian Open denken bisweilen, dass sie sich benehmen müssen, als wären sie am Ballermann auf Mallorca oder in einem Bierzelt auf dem Oktoberfest.

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Der Sportfan, das muss an dieser Stelle einmal gesagt werden, also der Sportfan hebt sich gewöhnlich ab von den Menschen, die man so jeden Tag auf der Straße sieht. Bei den Australian Open kann man das derzeit begutachten. Die Stimmung ist in der Regel lustig, laut und alkoholgetränkt - man nennt das Turnier auch "Happy Slam".

Je nach Nationalität und Temperament variieren die Methoden, sich als Fan zu erkennen zu geben. Am auffälligsten und ausfälligsten sind natürlich die Deutschen, aber dazu später. Die australische Frau etwa trägt Bikini in Landesfahnen, wenn sie ins Stadion geht.

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In Schweden hat man in Ermangelung aktueller Weltklassespieler den Retro-Look entdeckt und verkleidet sich entweder als Björn Borg oder als ...

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... kritischer Wikinger mit Rasta-Zöpfen. Sie feuerten vor allem Robin Söderling an, der sich in einem spannenden Match gegen Robert Kendrick durchsetzen konnte.

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Diesem japanischen Fan ist es in Melbourne deutlich zu heiß, er schützt sich vor der Sonne und Temperaturen von mehr als 40 Grad. Da ist es egal, ab man ihn als Anhänger von Ai Sugiyama identifizieren kann oder nicht.

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Und wenn sich ein Fan gar nicht entscheiden kann, dann malt er sich eben vier Flaggen ins Gesicht und freut sich über jeden Spieler, der da auf dem Platz steht. Wichtig nur: das T-Shirt mit der Aufschrift "Little Miss Sunshine".

Die Stimmung war mitreißend und friedlich - bis die Deutschen kamen.

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Deutsche Fans in Stadien denken bisweilen, dass sie sich benehmen müssen, als wären sie am Ballermann auf Mallorca oder in einem Bierzelt auf dem Oktoberfest. Da werden Lieder angestimmt, deren Kreativität kaum über ein "Doitschlaaand, Doitschlaaand" hinausgeht.

Das alles wäre nicht schlimm, wenn der deutsche Urlauber ab einem gewissen Alkoholpegel nicht den zwingenen Drang verspüren würde, sich auszuziehen.

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Das taten die Zuschauer bei den Spielen von Rainer Schüttler und Philipp Kohlschreiber - obwohl viele gar nicht wussten, wer da unten auf dem Platz stand. "Der heißt Philipp, nä?", fragte beim Kohlschreiber-Match einer seinen Kumpel. Ein Nicken, dann los: "Auf gehts, Philipp, auf gehts." Und vor allem: Runter mit den Klamotten.

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So brüllt der deutsche Fan und hält den anderen Zuschauern den halbgegarten und sonnengebrannten Körper entgegen - bis es den Offiziellen zu bunt wird. Die sind normalerweise tolerant, weil sie um die Verrücktheit der Fans bei den Australian Open wissen.

Die Deutschen allerdings gingen zu weit. Mitte des dritten Satzes im Match von Rainer Schüttler hatte der Ordnungsdienst genug. Die wilden Männer aus der deutschen Fanecke wurden unmissverständlich aufgefordert, sich wieder anständig anzuziehen. Hosen hoch, sonst Rauswurf.

Das allerdings wollten sich die Fans nicht gefallen lassen. Es kam zum Gerangel.

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Die Ordnungshüter setzten Pfefferspray ein, um die Fangruppen zum Umdenken zu bewegen. Diese Zuschauerin spült einem Fan die Augen aus, damit dieser etwas sehen kann.

So sind eben die Australian Open - da darf man offenbar nicht zimperlich sein. Richtig wild wurde es zwischen serbischen und kroatischen Fans.

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Trotz strenger Kontrollen an den Eingängen gerieten die Fans aus beiden Ländern aneinander. Es war beim Spiel von Marin Cilic gegen Janko Tipsarevic (Cilic gewann in vier Sätzen). Während der gesamten Begegnung pöbelten die Fans, beleidigten die Spieler. "Spaß gemacht hat das heute nicht", sagte Tipsarevic danach.

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Immer wieder mussten Ordnungshüter die Fans beruhigen. Auf einem der Außenplätze dann gerieten Serbische und kroatische Fans aneinander. Die Sicherheitskräfte konnten eine Eskalation gerade noch verhindern. Die sei nur eine Frage der Zeit, sagt der ehemalige amerikanische Tennisspieler Phil Dent: "Wenn das mit dem Geschrei so weitergeht, gibt es bald Krawalle."

Es gibt aber auch Fans, die sich nicht gleich prügeln - und sich dennoch ein wenig danebenbenehmen.

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Diese Zuschauer sind Anhänger des tschechischen Spielers Tomas Berdych - was sie durch die Bemalung auf den Oberkörpern auch ausdrücken wollten. Nach einigen alkoholischen Getränken geriet der Name ein wenig durcheinander. Da hatten es die serbischen Fans einfacher.

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Sie haben, um Missverständnisse zu vermeiden, den Namen ihrer Heldin lieber auf einem Plakat mitgebracht. Die Flagge daurfte natürlich auch nicht fehlen.

Komisch fühlt sich nur der Zuschauer, der nicht so recht weiß, wen er denn nun anfeuern soll.

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Der setzt sich dann mit einer Kette aus Tennisbällen auf die Tribüne und sieht zu, wie die australischen Fans ihre Spieler feiern.

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Das australische Tennis steckt zwar in einer tiefen Krise, das hindert die Fans jedoch nicht, zuhauf in die Stadien zu ziehen und lautstark die Spieler aller Nationen zu unterstützen.

Zuletzt muss noch gesagt werden, dass nicht alle deutschen Fans negativ auffielen. Es geht auch anders.

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Dieser weibliche Fan etwas hat sich extra eine Krawatte umgebunden für das Foto mit Tommy Haas. Der freut sich darüber und lächelt mit. Er hat ja auch die zweite Runde erreicht und hofft dort auf die Unterstützung der - natürlich angezogenen - Fans.

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