Sieger der Vierschanzentournee:Popstars und Supermänner

Die früheren Sieger des traditionsreichen Skisprungvierkampfes waren allesamt wagemutig - manch einer auch abseits des Sports. Von Offizieren, Häftlingen und Maskenträgern.

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Sieger der Vierschanzentournee:Helmut Recknagel

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

Quelle: SZ

Der König der Lüfte: Die Sportjournalisten waren nicht zimperlich, wenn es um Helmut Recknagel aus der DDR ging: "König der Lüfte" oder "Turmschwalbe" nannten sie ihn und schwärmten von seinen "Traumsprüngen". Was heute nach alberner Superman-Pose aussieht, war damals üblich: Recknagel sprang mit voraus gestreckten Armen. Die Vierschanzentournee gewann er 1957/58, 1958/59 und 1960/61, berühmt geworden ist er jedoch durch einen anderen Sieg: 1960 war er der erste nicht-skandinavische Springer, der die olympische Goldmedaille gewann.

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Sieger der Vierschanzentournee:Max Bolkart

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

Quelle: SZ

Der Profiteur des Kalten Krieges: Der Deutsche Max Bolkart aus Oberstdorf brach mit seinem Sieg 1959/60 die Dominanz der Ostblockstaaten bei der Vierschanzentournee - in Zeiten des Kalten Kriegs war er in Westdeutschland ein gefeierter Held. Dabei hatte Bolkart von einem Skandal profitiert, der als "Flaggenstreit" in die Geschichte einging: Weil die DDR in Österreich und Deutschland kein anerkannter Staat war, weigerten sich die Wettkampfausrichter, im Falle eines Sieges die Flagge zu hissen. Als Konsequenz reisten alle Springer der Ostblockstaaten ab, der Weg für Bolkart war frei.

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Quelle: imago sportfotodienst

Der Schrecken der Norweger: Nach Recknagels letztem Triumph 1960/61 hatten es sich die Finnen und Norweger auf dem Siegerpodest bequem gemacht. 1966/67 begann der Norweger Bjørn Wirkola (re.) eine Siegesserie, die drei Jahre anhalten sollte. 1969/70 kam Horst Queck aus der DDR und verwies Wirkola auf Platz zwei. Der Norweger sagte dem Skispringen Adieu und wurde 1971 mit Rosenborg Trondheim Landesmeister - im Fußball.

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Sieger der Vierschanzentournee:Rainer Schmidt

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

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Der Förderer: Rainer Schmidt war der Anführer einer starken DDR-Mannschaft, als er 1972/73 die Vierschanzentournee gewann. Auf Rang zwei folgte sein Teamkollege Hans-Georg Aschenbach. Heute ist Schmidt Nachwuchstrainer in Oberhof und macht sich dafür stark, dass in dem Biathlon-, Langlauf- und Rennrodel-Ort auch der Skisprung-Weltcup wieder ein Zuhause findet.

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Sieger der Vierschanzentournee:Hans-Georg Aschenbach

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

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Der ranghöchste Flüchtling: Hans-Georg Aschenbach, Sieger der Vierschanzentournee 1973/74, war ein Vorzeigeathlet der DDR: Er war Skiflug-Weltmeister und krönte seine Laufbahn 1976 in Innsbruck mit dem Olympiasieg. Trotzdem war Aschenbach ein Albtraum für die Stasi, denn der Skispringer war auch Soldat. Er hatte den Rang eines NVA-Oberstleutnants inne. 1988 nutzte er einen Wettkampf im Schwarzwald zur Republikflucht und war damit der ranghöchste Flüchtling aller Zeiten.

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Sieger der Vierschanzentournee:Jochen Danneberg

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

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Der Retter des Klassenfeindes: DDR-Springer Jochen Danneberg gewann 1975/76 und auch im Jahr darauf die Vierschanzentournee und wurde zum Helden des real existierenden Sozialismus. Ironie der Geschichte: Nach der politischen Wende genoss Danneberg die neue Freiheit und wurde Trainer in vielen Ländern. Auch im Mutterland des Kapitalismus: Er sollte Nachwuchsspringer für den US-Skisprungverband rekrutieren. Außerdem war er in Südkorea, in den Niederlanden und auch in China tätig.

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Sieger der Vierschanzentournee:Manfred Deckert

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

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Der Oberbürgermeister: Die internationalen Ergebnisse von Manfred Deckert waren beinahe durchgehend zweistellig. Von 1980 bis 1982 jedoch flammte das Talent des Springers aus der DDR auf: 1980 gewann er in Lake Placid die Silbermedaille im Springen von der Normalschanze, 1981/82 triumphierte er bei der Vierschanzentournee. Während Deckert auf diesem Archivfoto so aussieht, als wolle er Jimi Hendrix nacheifern, so stellte er sich nach seinem Karriereende als bodenständiger Typ heraus: Deckert ist amtierender Oberbürgermeister der Stadt Auerbach im Vogtlandkreis.

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Sieger der Vierschanzentournee:Matti Nykänen

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

Quelle: SZ

Das Leichtgewicht:´Mit dem Triumph von Matti Nykänen 1982/83 begann bei der Vierschanzentournee die Ära der Leichtgewichte. 55 Kilogramm soll der 1,76 Meter große Finne auf die Waage gebracht haben, der 1987/88 ein zweites Mal gewann. Sein Dauerrivale war noch etwas leichter.

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Sieger der Vierschanzentournee:Jens Weißflog

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

Quelle: SZ

Der Floh: 1,68 Meter Körpergröße und 52 Kilogramm Gewicht brachten Jens Weißflog seinen Spitznamen ein: "Floh" wurde er gerufen, weil er außerdem verdammt weit springen konnte. 1983/84 und 1984/85 glückte dem DDR-Sportler der Sieg bei der Vierschanzentournee. Jahre später gewann er abermals - allerdings unter anderer Flagge.

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Sieger der Vierschanzentournee:Matti Nykänen

Skispringen, Vierschanzentournee; dpa

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Der Absturz: 1988 war Matti Nykänen sportlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere: Bei der Vierschanzentournee dominierte er nach Belieben, bei den Olympischen Spielen in Calgary gewann er drei Goldmedaillen. Das Privatleben des Finnen lief Ende der Achtziger Jahre allerdings immer mehr aus dem Ruder. Nachdem zunächst seine Alkoholabhängigkeit öffentlich wurde, versuchte sich Nykänen als Popsänger und Stripper. Er musste unter anderem wegen versuchten Totschlags insgesamt 17 Monate lang ins Gefängnis, erlitt einen Herzinfarkt. Im Jahr 2003 veröffentlichte er seine Autobiographie. Der Titel: "Grüße aus der Hölle."

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Sieger der Vierschanzentournee:Dieter Thoma

Skispringen, Vierschanzentournee; imago

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Die Zeitenwende: 1989/90 gewann Dieter Thoma die Vierschanzentournee vor Jens Weißflog aus der DDR. Weil auch in der Politik der Westen über den Osten triumphierte, startete Weißflog im Jahr darauf als Bürger der BRD - und siegte. Dieter Thoma wird Dritter.

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Sieger der Vierschanzentournee:Andreas Goldberger

Skispringen, Vierschanzentournee; AP

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Der Auswanderer: Der Bub hatte rote Wangen, er lächelte immerzu und gewann die Herzen der Österreicher im Fluge: Andreas Goldberger war Anfang der neunziger Jahre ein gefeierter Star. Er siegte bei der Vierschanzentournee 1992/93 und 1994/95, geriet dann jedoch auf die schiefe Bahn: 1997 gab er in einem Fernsehinterview zu, Kokain konsumiert zu haben. Der Verband sperrte ihn daraufhin, Goldberger ging auf die Suche nach einer neuen Heimat und wurde in Serbien fündig. Die Angelegenheit entwickelte sich zu einer Staatsaffäre, bis der Skispringer reumütig in Austrias Arme zurückkehrte. Inzwischen ist er Experte im österreichischen Fernsehen.

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Sieger der Vierschanzentournee:Jens Weißflog

Skispringen, Vierschanzentournee; dpa

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Der Dauerbrenner: Die Welt veränderte sich drastisch, während Jens Weißflog auf langen Brettern von Schanzen heruntersprang. Aus seiner Heimat, der DDR, wurde Gesamtdeutschland, aus der traditionellen Skisprungtechnik wurde der V-Stil. Das alles konnte Weißflog nicht daran hindern, erfolgreich zu sein, und so ging der heutige Hotelbesitzer als einer der beständigsten Skispringer in die Geschichte ein. 1995/96, zwölf Jahre nach seinem ersten Triumph, gewann Weißflog zum vierten Mal die Vierschanzentournee. Danach beendete er seine Karriere.

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Sieger der Vierschanzentournee:Janne Ahonen

Skispringen, Vierschanzentournee; dpa

Quelle: SZ

Der Unbewegte: Sie nannten ihn "die Maske", was naheliegend war, weil Janne Ahonen beim Skispringen stets einen Helm trug, der sein komplettes Gesicht verdeckte. Der Name war allerdings nicht allein darauf gemünzt, denn Ahonen wirkte auch ohne Helm so, als verdecke er sein wahres Gesicht. Der Finne ließ sich Frust oder Freude nie anmerken, die Gesichtsmuskulatur blieb unbewegt. Dabei hätte es so viele Anlässe für ein Lächeln gegeben: 1998/99 gewann Ahonen zum ersten Mal die Vierschanzentournee, vier weitere Siege folgten. Bis heute ist er der erfolgreichste Athlet dieses Wettbewerbes.

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Sieger der Vierschanzentournee:Adam Malysz

Skispringen, Vierschanzentournee; AP

Quelle: SZ

Der Dachdecker: Wer Adam Malysz in der Weltcup-Rangliste suchte, konnte sich in den Jahren 1997 bis 2000 an den Positionen 50 bis 25 orientieren. Niemand hatte damit gerechnet, dass die Leistung des Polen im Jahr darauf derartig explodieren würde: Bei der Vierschanzentournee 2000/01 gewann Malysz die Wettbewerbe in Innsbruck und Bischofshofen und ließ in der Gesamtwertung Janne Ahonen und Martin Schmitt hinter sich. Malysz gewann drei Mal in Folge den Weltcup und wurde mehrfacher Weltmeister. In Polen war er fortan ein Volksheld - auch deshalb, weil er vor seiner Karriere einen ganz profanen Beruf inne hatte: Malysz ist gelernter Dachdecker.

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Sieger der Vierschanzentournee:Sven Hannawald

Skispringen, Vierschanzentournee; AP

Quelle: SZ

Der Historische: Mit Martin Schmitt hatte es angefangen: Kappen in violetter Farbe waren plötzlich der letzte Schrei und Skispringen die Formel 1 des Winters - sehr zur Freude des Privatfernsehens. Den Höhepunkt des Booms erreichte die Sportart durch Sven Hannawald, dem es 2001/02 als bislang einzigem Springer gelang, alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee zu gewinnen. "Ich mach einfach mein Zeug", hatte Hannawald stets erwidert, wenn er nach seinem Erfolgsrezept gefragt wurde. Als der Erfolg ausblieb, wusste Hannawald offenbar nicht mehr genau, was dieses "Zeug" eigentlich war. Der Sportsoldat litt unter dem Burn-out-Syndrom und beendete seine Karriere.

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Sieger der Vierschanzentournee:Sigurd Pettersen

Skispringen, Vierschanzentournee; AFP

Quelle: SZ

Die lahmen Adler: Bei der Vierschanzentournee 2003/04 gewann Sigurd Pettersen drei von vier Springen. Einen eindeutigen Konkurrenten gab es nicht, Zweiter wurde mit mehr als 30 Punkten Rückstand der Österreicher Martin Höllwarth. Für die deutschen Springer war es eine historische Tournee: Die "DSV-Adler" beklagten ihre schlechtestes Ergebnis seit zwölf Jahren.

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Sieger der Vierschanzentournee:Janne Ahonen und Jakub Janda

Skispringen, Vierschanzentournee; AFP

Quelle: SZ

Der Gleichstand: Bei der Tournee 2005/06 lagen Janne Ahonen (rechts) aus Finnland und der Tscheche Jakub Janda nach acht Sprüngen gleichauf: Beide brachten es auf 1081,5 Punkte. Im Reglement der Vierschanzentournee tut sich da eine Lücke auf, denn weitere Entscheidungskriterien gibt es nicht. Kurzerhand wurden beide Springer zum Sieger erklärt - ein historisches Ergebnis.

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Sieger der Vierschanzentournee:Janne Ahonen

Skispringen, Vierschanzentournee; AFP

Quelle: SZ

Der Rekordhalter: Der Finne Janne Ahonen siegte 2007/08 zum fünften Mal und löste Jens Weißflog als Rekordhalter ab. "Die Maske" blieb seiner Linie treu und präsentierte sich weiterhin todernst: Nachdem ein TV-Sender Bilder ausstrahlte, auf denen der Finne - scheinbar unbeobachtet - Späße mit einem Kollegen trieb, gab Ahonen zu Protokoll: "Jetzt ist mein Ruf zerstört." Im März 2008 gab Ahonen sein Karriereende bekannt, zwei Tage später wurde er noch einmal finnischer Landesmeister. Im März 2009 kündigte Ahonen seine Rückkehr an - "die Maske" wollte es noch einmal wissen.

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Sieger der Vierschanzentournee:Wolfgang Loitzl

Skispringen, Vierschanzentournee; AP

Quelle: SZ

Der Entrückte: Es war der erste Tourneesieg für Österreich seit neun Jahren und der Triumph eines Springers, der als "Ewiger Zweiter" verschrien war. Vielleicht guckte Wolfgang Loitzl am 6. Januar 2009 deshalb so entrückt, nachdem er die Konkurrenz mit zwei Sprüngen mit mehr als 140 Metern Weite deklassiert hatte. Vielleicht erschien ihm in diesem Moment auch die eigene Geschichte etwas surreal: Um dem Hype um seine jugendlichen Mannschaftskollegen aus dem Weg zu gehen, hatte Loitzl mit der B-Mannschaft trainiert. Nach seinem Sieg stand er selbst im Mittelpunkt des Scheinwerferlichts.

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Sieger der Vierschanzentournee:Andreas Kofler

Jahresrückblick 2010 - Andreas Kofler

Quelle: dpa

Der Verwandelte: Lange war der Österreicher Andreas Kofler nur hinterher oder bestenfalls mit gesprungen. Jüngere Teamkollegen wie Thomas Morgenstern oder Gregor Schlierenzauer waren an dem einstigen Talent in Windeseile vorbeigezogen. Pünktlich zur Vierschanzentournee 2009/2010 wandelte sich Kofler jedoch plötzlich vom Ab-und-zu-mal-vorne-rein-Springer zum Sieganwärter. Beim Auftakt in Oberstdorf holte der Österreicher seinen ersten Sieg seit fast drei Jahren und den erst zweiten überhaupt in seiner Karriere. Kein Grund zur Verkrampfung aber für Kofler: "Wichtig ist, dass ich in meinem Flow-Zustand bleibe." Blieb er. Kofler machte sich locker und verzückte ganz Österreich mit seinem Tourneesieg vor Janne Ahonen und Wolfgang Loitzl.

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Sieger der Vierschanzentournee:Thomas Morgenstern

Austria's Thomas Morgenstern is lifted by team mates Kofler and Loitzl after winning four-hills ski jumping tournament in Bischofshofen

Quelle: REUTERS

Der Lernfähige: Er sei zu heißblütig, zu ehrgeizig, gar vom Ehrgeiz zerfressen, hieß es lange über Thomas Morgenstern. Eigentlich konnte sich niemand vorstellen, dass aus Morgenstern nochmal ein Springer werden könnte, der auf hohem Niveau die Nerven behält. In der Saison 2010/11 hatte er es geschafft. Als souveräner Weltcupführender ging Morgenstern bereits in die Tournee - die vier Springen wurden dann zur großen Thomas-Morgenstern-Show. Zwei Tagessiege holte Morgenstern selbst (Oberstdorf, Innsbruck), einmal wurde er Zweiter (Bischofshofen), nur beim Neujahrspringen in Garmisch stürzte er ab. Aber wen kümmert das schon? Morgensterns Kommentar: "Es ist ein Wahnsinn."

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Sieger der Vierschanzentournee:Gregor Schlierenzauer

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Quelle: AFP

Der Popstar: Der Österreicher Gregor Schlierenzauer ist das wohl größte Skisprung-Talent seiner Zeit. Schon mit 16 Jahren debütierte er im Weltcup, schnell sprang er unter die Besten. Als Jugendlicher stieg er auch unter den Fans zum Liebling auf, dabei galt er unter den Springern als hyperehrgezeig, sehr penibel und durch Kritik leicht zu beeinflussen. Erst einen Tag vor seinem 22. Geburtstag im Jahr 2012 gelang dem Tiroler sein erster Sieg bei der Vierschanzentournee.

Weil das alles so schön war, wiederholte Schlierenzauer seinen Triumph im Jahr 2013. Erstmals seit Janne Ahonen konnte ein Springer damit seinen Titel verteidigen.

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Sieger der Vierschanzentournee:Thomas Diethart

Austria's Diethart waves with his mascot after winning the final jumping and the overall ranking of the four-hills ski jumping tournament in Bischofshofen

Quelle: REUTERS

Der Flachlandtiroler: Mit dem Erfolg von Thomas Diethart, 21, haben nicht einmal die österreichischen Skispringer selbst gerechnet. Auf dem hochmodernen Teambus der Austria-Adler prangt ein riesiges Foto der Mannschaft - doch Diethart fehlt. Trotzdem hat er sich in beeindruckender Manier den Titel der Tournee 2014 geholt. Dabei hätte es mit der Karriere als Skispringer beinahe nicht geklappt. Diethart flog als Jugendlicher aus sämtlichen Kadern, kämpfte sich aber stets zurück. Auch finanzielle Probleme hielten ihn nicht auf. "Uns ist das Geld hinten und vorne ausgegangen", erzählte Vater Gernot: "Dann gehst du jammern zu Firmen, damit die vielleicht einen Sprunganzug zahlen."

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Sieger der Vierschanzentournee:Stefan Kraft

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Quelle: AFP

Der Überraschungsmann: Stefan Kraft kam als begabter, aber international recht unbeachteter Skispringer zur 63. Vierschanzentournee nach Oberstdorf. Und verließ sie nach dem vierten Springen in Bischofshofen als gefeierter Held. "Er ist wie im Trance gesprungen", lobte sein Trainer Heinz Kuttin hinterher. Kraft holte in Oberstdorf seinen ersten Weltcup-Sieg, einmal ganz oben reichte dem Salzburger, um am Ende die Tournee zu gewinnen. Ganz knapp vor seinem Kumpel und Zimmerkollegen Michael Hayböck übrigens.

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Sieger der Vierschanzentournee:Peter Prevc

Prevc of Slovenia is carried on the shoulders of his Slovenian team mates after he won the overall ranking of the 64th four-hills Ski jumping tournament in Bischofshofen

Quelle: REUTERS

Der große Bruder: Die Tournee 2015/16 gehörte Peter Prevc. Zum Auftakt in Oberstorf wurde er Dritter, danach gewann er alle drei verbleibenden Springen. Ein überaus verdienter Sieger, der vielleicht den Moment nutzte, denn es könnte schon sein letzter großer Coup gewesen sein. In der eigenen Familie regt sich Widerstand, seine jüngeren Brüder Cene und Domen rütteln an der Vormachtstellung.

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Sieger der Vierschanzentournee:Kamil Stoch

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Quelle: AFP

Der zweite Grand-Slam-Sieger: Geboren wurde Kamil Stoch in Zakopane und damit unweit der berühmten polnischen Skisprungschanze. Ihm gelang das, wonach alle Athleten seit Sven Hannawald strebten - den Grand Slam zu wiederholen, also alle vier Springen bei der Tournee zu gewinnen. Bei seinem ersten Tournee-Gesamtsieg 2016/17 siegte Stoch nur beim Abschluss in Bischofshofen, beim zweiten Triumph gewann er auf jeder Schanze. Er ist zudem neben Nykänen, Weißflog, Bredesen und Morgenstern einer von fünf Springern der Sporthistorie, die die wichtigsten vier Wettbewerbe (Olympia, WM, Gesamtweltcup und Vierschanzentournee) der Sportart gewonnen haben.

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Sieger der Vierschanzentournee:Ryoyu Kobayashi

FIS Nordic World Cup - Four Hills Tournament

Quelle: Getty Images

Der Schüler Kasais: Sein Mentor bekam irgendwann den Titel "Flugsaurier", weil Noriaki Kasai auch mit 46 Jahren weiter an der Tournee teil nahm. Sein Schüler Ryoyu Kobayashi gelang dann allerdings das, was Kasai 1993 und 1999 verwehrt bliebt - den Tourneesieg. Kobayashi gewann ebenfalls alle vier Springen und holte damit als erster Nicht-Europäer den Grand Slam.

© Süddeutsche.de/ebc
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