Um 16.53 Uhr war die Frage: Was würde sie diesmal machen? Tanzen? Die Arme hochreißen? Kreischen? Den Schläger fallen lassen? Laura Siegemund hatte ja in Wimbledon in einer ihrer unnachahmlichen Pressekonferenzen, in denen sie ohne Punkt und Komma redet, klargemacht, dass sie Siege jedes Mal erst nur genießen wolle. An diesem wettermäßig turbulenten Sonntagnachmittag entschied sich Siegemund für eine Mischung aus allem: Ihr Spielgerät plumpste auf den Rasen auf Court No. 2. Sie hüpfte kurz, ballte die Hände. Kurz darauf schüttelte sie fassungslos den Kopf und formte ihre Finger zu einem Herz.
Deutsche Tennis-Überraschung in WimbledonSiegemund gelingt der nächste Coup
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Laura Siegemund lässt sich auch von der Argentinierin Solana Sierra nicht aufhalten und erreicht mit 37 Jahren erstmals das Viertelfinale im All England Club. Nun wartet die schwierigste Gegnerin: die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka.
Von Gerald Kleffmann, London

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