Spontanentscheidungen sind manchmal die glücklichsten im Leben. Erst zwei Stunden vor Meldeschluss bat Edouard Roger-Vasselin die Kollegin Laura Siegemund, mit ihm Tennis zu spielen. Am Donnerstag hat das französisch-deutsche Duo in Paris dann den Mixed-Wettbewerb der French Open gewonnen, im Finale schlugen sie Desirae Krawczyk (USA) und Neal Skupski (Großbritannien) 6:4, 7:5.
Für Doppelspezialistin Siegemund, 36, ist es schon der dritte Grand-Slam-Titel: 2016 hatte sie im Mixed mit dem Kroaten Mate Pavic in New York gewonnen, 2020 im klassischen Doppel an der Seite von Wera Swonarewa. In diesem Jahr war sie in Paris im Einzel schon ausgeschieden, als Roger-Vasselin anrief, den eine französische Partnerin versetzt hatte. „Ich wollte schon immer mit ihm spielen. Ich konnte nicht nein sagen“, erzählte Siegemund. Roger-Vasselin, 40, ist ebenfalls ein erfahrener Teamspieler, er war Doppelsieger in Paris vor zehn Jahren. Gmeinsam genossen die Unterstützung des französischen Publikums.
Im Frauendoppel mit ihrer Partnerin Barbora Krejcikova aus Tschechien kam für Siegemund das Aus im Achtelfinale. „Ich habe dieses Mixed sehr genossen, es war sehr speziell“, sagte Siegemund.
Im August will Laura Siegemund zurück sein im Stade Roland-Garros für das olympische Tennisturnier, sie kann sich „vorstellen, alle drei Wettbewerbe zu spielen“, sagte sie, als die Pariser Silberschale vor ihr auf dem Tisch stand. Mit Alexander Zverev habe sie beim United Cup im Januar in Australien gezeigt, „dass wir sehr gefährlich sind“. Ob Zverev ebenfalls spontan zusagt? „Ich habe gefragt, ob er mit mir spielen will, es gibt dazu keine Antwort“, berichtete Siegemund: „Er wäre für mich die erste Wahl, aber ich kann auch mit jemand anderem spielen.“ In der Vergangenheit hatten Zverev und die dreimalige Grand-Slam-Turniergewinnerin Angelique Kerber auf einen gemeinsamen Start in dem Wettbewerb spekuliert.