Zwei Siege hintereinander zum Saisonstart, das hat es bei Ferrari seit 14 Jahren nicht mehr gegeben, Schumacher-Style. So oft, wie der Sieger nach seinem 200. Grand Prix und dem 49. Sieg die Parole ausgab, dass Mercedes weiter Favorit sei, kann man sicher sein: Die Italiener sind gleichauf, mindestens, und nach Siegen schon vorbei. Aber Vettel, der Realo, verbietet sich auch ohne das lästige Untersteuern seiner "Loria" jeglichen Übermut: "Es gibt noch viel zu tun, es fehlt uns noch ein bisschen. Aber wir haben das Tempo." Da liest sich doch die mittlerweile obligatorische Glückwunschmail von Fiat-Präsident Sergio Marchionne etwas euphorischer: "Das war ein schweres Rennen, und Sebastian ist wie ein echter Champion gefahren." Aber auch der Patrone mahnt zu Konzentration, gleichwohl sich Vettel voller Entschlossenheit in Titelform präsentiert. Samt kleiner Flunkereien über Funk: "Ich habe zehn Runden vor Schluss am Funk gesagt, dass ich alles im Griff habe. Aber das war gelogen, ich konnte das Auto kaum noch auf der Strecke halten."