Serie zu 50 Jahren Bundesliga:Helden des Schmerzes

Serie zu 50 Jahren Bundesliga: Konnte auch im Fliegen gut grätschen: Karl-Heinz Förster

Konnte auch im Fliegen gut grätschen: Karl-Heinz Förster

(Foto: imago sportfotodienst)

Es gab Verteidiger in der Bundesliga, die waren seriöse Treter. Andere waren plumpe Grobiane, hinterhältige Typen oder einfach nur robust. In der Wahl zum härtesten Verteidiger der Bundesliga-Geschichte landet Karlheinz Förster auf Platz eins - gefolgt von zwei früheren Bayern-Profis.

11 mal 11 - die Serie zu 50 Jahren Bundesliga

Karlheinz Förster ist der beste härteste Verteidiger der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte - zu diesem Urteil kommt die Sportredaktion der SZ. Nicht nur weil er hart war, sondern auch weil er ein Gespür für das Spiel besaß, das weit über sein Vorstopper-Image hinausreicht. Auch das ist es, was ihn neben einem EM-Titel (1980) und zwei WM-Finalteilnahmen (1982, 1986) heraushebt aus der kleinen Mustersammlung der Spitzenverteidiger, die ihre Härte in den Dienst der Sache stellten, ohne die Regeln des zwischenmenschlichen Zusammenlebens allzu sehr zu beugen - ähnlich wie Jürgen Kohler oder Georg Schwarzenbeck, die in der SZ-Rangliste das Podium vervollständigen.

Die drei heben sich auch mit ihren internationalen Erfolgen ab aus der Masse jener Verteidiger, die mit detektivischem Pflichtbewusstsein einfach nur ihre Beschattungsaufgaben erfüllten. Und erst recht heben sie sich ab vom abgerichteten Rudel jener Verteidiger, deren Verdienste eher darin bestehen, dem Bundesliga-Archiv schöne, schlimme Bilder zugefügt zu haben - jenes vom aufgeschlitzten Oberschenkel Ewald Lienens etwa, dessen Gegenspieler Norbert Siegmann traditionell recht gut in die Zweikämpfe kam, wie man heute sagen würde.

Die Geschichte der Bundesliga ist auch die Geschichte ihrer zärtlichen und weniger zärtlichen Chaoten. So blättert die SZ-Rangliste auf den Plätzen vier bis elf einen Bilderbogen auf, den ehemalige Stürmer für eine Galerie des Grauens halten dürften.

Furchterregende Menschen gab es in den unterschiedlichsten Ausprägungen: Es gab seriöse Treter, plumpe Grobiane und hinterhältige Typen, deren einstudierte Automatismen dergestalt waren, dass sie Gegenspielern im Getümmel dahin griffen, wo es selbst Stürmern, die dahin gehen, wo's weh tut, besonders weh tut. Einer konnte das besonders gut, er ist später ein bekannter Bundesliga-Trainer geworden, aber sein Name ist außer einem Dutzend ehemaliger Stürmer aus Sicherheitsgründen nur der Redaktion bekannt.

Hier finden Sie die Top elf der gefürchtetsten Grätscher, bei der Sie selbst mit abstimmen können:

Die SZ begleitet das Saisonfinale der 50. Bundesliga-Saison in einem Jubiläums-Projekt. In Folge 1 der Serie "11 mal 11" wurde das kurioseste Tor gekürt. Folge 2 beschäftigte sich mit "Wilden Tieren" - Platz 1: Als der Schalker Friedel Rausch 1969 von einem Dortmunder Hund gebissen wurde. Folge 3 suchte "Vergessene Brasilianer" (Platz 1: Bernardo, FC Bayern), Folge 4 die "Lieblingsfeinde von Uli Hoeneß" - Spitzenreiter: Christoph Daum. Folge 5 die "Hitparade der Bundesliga"

Abgerundet wird das Angebot am Saisonende durch ein Bundesliga-Buch (Titel: "15:30"), das die amüsantesten, schönsten und tragischsten Momente aus einem halben Jahrhundert Bundesliga-Fußball präsentiert.

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