Serena Williams:Die lebende Legende

Das "Mädchen aus Compton mit einem Tennisschläger und einem Traum" hat ihr lang gehegtes Ziel wieder nicht erreicht: Den Rekord für 24 Grand-Slam-Titel. An großen Momenten mangelt es in ihrer Karriere trotzdem nicht.

Von Dominik Schelzke

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1. Grand-Slam-Titel

TENNIS: US OPEN 1999; Serena Williams

Quelle: BoMark Sandten/Getty Images

1999, ein Jahr nachdem sie erstmals an allen vier Grand-Slam-Turnieren teilgenommen hatte, gewinnt Serena Williams in New York die US Open. Das Finale gegen die damalige Weltranglistenerste Martina Hingis entscheidet sie mit 6:3 und 7:6 für sich - nachdem sie zuvor schon Spielerinnen wie Davenport und Seles besiegt hatte.

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Serena und Venus

winner SERENA and VENUS WILLIAMS USA give each other a hug over the net Women s Singles Final Wi; Venus und Serena Williams Wimbledon 2002

Quelle: imago/Action Plus

Mehr als zwei Jahre nach ihrem ersten großen Erfolg kann sie 2002 die French Open gewinnen. Im Finale wartet zum wiederholten Mal niemand anderes als ihre eigene Schwester - Venus Williams. Wie auch beim nächsten Grand-Slam-Turnier, auf dem Rasen von Wimbledon. Dort zieht sie ohne Satzverlust ins Finale ein und besiegt erneut ihre ältere Schwester. Ohne böses Blut, wie es scheint...

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Geschwistererfolge

TENNIS WIMBLEDON WILLIAMS SCHWESTERN

Quelle: DPA/DPAWEB

...denn bei ebendiesem Turnier holen die beiden Geschwister auch noch die Trophäe im Doppel. Der zweite von insgesamt 22 Titeln, die Serena mit Venus gewinnen kann. Nur einmal - im Anschluss an Wimbledon - siegt die jüngere Schwester in anderer Formation in einem Doppelwettbewerb: 2002 in Leipzig mit Alexandra Stevenson.

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"Serena Slam"

SERENA WILLIAMS AT FRENCH OPEN TENNIS CHAMPIONSHIPS FINAL MATCH

Quelle: REUTERS

Aber zurück zum Einzel: Nachdem sie im Anschluss an Wimbledon zum ersten Mal als Weltranglistenerste geführt wird, gelingt ihr außerdem der Erfolg bei den US Open. Die Australian Open dieses Kalenderjahres hatte sie noch verletzungsbedingt verpasst, aber Anfang 2003 ist es dann soweit: Williams holt sich ihren ersten "unechten" Grand Slam (Siege bei allen vier großen Turnieren, aber nicht in einem Kalenderjahr), der auch als "Serena Slam" bekannt wird. Dieses Theater um ihre Person und ihre Dominanz führen bei den darauffolgenden French Open dazu, dass sie während des Halbfinals gegen Justine Henin heftigst vom Pariser Publikum ausgepfiffen wird und verliert - zum ersten Mal seit 33 Siegen in Grand-Slam-Turnieren. Diese Niederlage scheint geschmerzt zu haben, Williams gewinnt die French Open für die nächsten zehn Jahre nicht mehr.

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Verletzungen und psychische Probleme

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Quelle: AP

In den folgenden Jahren gelingt der Rekordspielerin zwar der Triumph bei den Australian Open 2005, aber ansonsten ist diese Phase von mehreren Verletzungen und - wie im Nachhinein öffentlich wird - Depressionen geprägt. Diese zwingen Williams zu längeren Pausen und führen zu einem Abrutschen in der Weltrangliste, bis auf den unglaublichen 139. Platz. Von diesem aus startet die US-Amerikanerin in der Saison 2006 ihre Rückkehr. Mit einem Halbfinaleinzug in Cincinnati auch durchaus beeindruckend.

Verletzungen sind auch später ein großes Thema bei Williams: 2010 steigt sie in eine Glasscherbe, muss mehrfach operiert werden und fällt fast ein ganzes Jahr aus. Während einer der Operationen bildet sich außerdem ein Blutgerinsel in der Lunge, was sogar fast das vorzeitige Karriereende bedeutet hätte.

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Rivalität mit Scharapowa

Maria Sharapowa gratuliert Serena Williams nach ihrem Sieg im Halbfinale von Wimbledon 2015.

Quelle: imago/Kyodo News

Während ihrer langen Karriere ist Serena Williams besonders häufig in bedeutenden Partien auf ihre Rivalin Maria Schwarapowa getroffen. Während die Russin in ihren jungen Jahren noch häufiger die Oberhand hatte - beispielsweise mit 17 im Wimbledonfinale von 2004 - gelang es Williams später immer öfter zu gewinnen. Besonders eindrucksvoll vor allem bei ihrem Comeback 2007 im Finale der Australien Open (6:1, 6:2) und ihrem Olympiasieg 2012 (6:0, 6:1), aber auch bei Begegnungen wie hier im Halbfinale von Wimbledon 2015 (6:2, 6:4).

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Emotional oder unsportlich?

Pictures of the Year

Quelle: USA TODAY Sports

Auf diesem Bild (oder in Werbungen ihres Ausrüsters) lässt sich erkennen, dass Frau Williams eine sehr emotionale und energetische Tennisspielerin ist. Das äußert sich meist in außergewöhnlichen sportlichen Leistungen, manchmal aber auch in extrem unsportlichen Verhalten. 2009 zum Beispiel beleidigte sie im Halbfinale der US Open gegen Kim Clijsters die Linienrichterin so heftig, dass sie vom Turnier ausgeschlossen wurde. Ähnliches passierte im letztjährigen Finale, bei dem sie sich nicht nur mit dem Schiedsrichter anlegte, sondern auch das Publikum gegen die spätere Siegerin Naomi Osaka aufbrachte.

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Rückkehr als Mutter

Tennis - Grand Slam Tournaments - US Open - Day 13

Quelle: AFP

Am 19. April 2017 gab Williams bekannt, dass sie schwanger sei und sich von der Tour zurückziehen werde. Ein Jahr später kommt sie zurück und will ihren 24. Grand-Slam-Titel holen, der sie endgültig an die Spitze aller Tennisspielerinnen stellen würde. Aber bislang scheitert sie noch an dieser finalen Mission. Zweimal in Wimbledon, gegen Kerber und Halep und auch zweimal bei den US Open, gegen Osaka und nun gegen Andreescu. Das führt zu einigen Frustrationen, wie auch ihr Werkzeug das ein oder andere Mal erfahren muss.

© SZ.de/dsz
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