Um 10.13 Uhr ertönt im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Frankfurt quasi aus dem Nichts eine Stimme: „Guten Tag, hören Sie uns?“ Ja, zu hören ist da jemand, aber zu sehen ist da niemand auf dem großen Monitor. Nur ein Tisch mit zwei Stühlen und einer langen Stuhlreihe dahinter, aber alle Plätze sind leer. Doch dann setzt auf der Leinwand Bewegung ein. „Guten Morgen nach Deutschland“ grüßt jemand, und nach ein paar Minuten ist alles bereit für einen eher ungewöhnlichen Moment in diesem WM-2006-Prozess: für die Befragung von Sepp Blatter, dem früheren Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (Fifa).
Sepp Blatter im WM-2006-Prozess:Diskret wie eine Schweizer Bank
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„Das mit den zehn Millionen, das ist ganz einfach“: Sagt der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter vor Gericht im WM-Prozess. Aber ganz so einfach ist es nicht.
Von Johannes Aumüller, Frankfurt

Exklusiv WM-2006-Prozess:Die Schweige-Connection
Erinnerungslücken, verängstigte Zeugen – und ein Satz von Franz Beckenbauer, der ans Eingemachte geht. Es wird immer deutlicher, dass sich hinter der „Sommermärchen“-Affäre viel mehr verbergen dürfte als ein paar fragwürdige Millionenschiebereien.
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